Lauterbach 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Gemeinde
Homepage: http://www.lauterbach-schwarzwald.de
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Einwohner: 2914
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 146.0
Max. Höhe ü. NN (m): 879.13
Min. Höhe ü. NN (m): 530.49
PLZ: 78730

Lauterbach liegt im Westen des Landkreises Rottweil. Die 19,95 qkm große Gemarkung erstreckt sich auf die Ostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes und gehört vollständig zum Bereich der naturräumlichen Einheit Oberer Schiltach-Lauterbachwald. Das namensgebende Hauptgewässer ist der Lauterbach, der stellenweise ein schluchtenartiges Engtal modelliert hat. Dem Vorfluter der Schiltach fließt von Norden der Sulzbach zu. An der Grenze zu Schramberg markiert der Lauterbach auf etwa 530 m NN den tiefsten Punkt des Geländes, das im Westen auf dem Mooswaldkopf, einem Zeugenstein des Buntsandsteins, auf rd. 880 m NN ansteigt. Durch die eingezwängte Lage in den Taleinschnitten konnte Lauterbach seine Siedlungsfläche erst ab den 1980er Jahren geringfügig erweitern. Lauterbach gilt gemäß dem Regionalplan als Berggebiet und als benachteiligtes Gebiet, besitzt aber das Prädikat eines anerkannten Luftkurorts. Der Landesentwicklungsplan schreibt die Gemeinde dem Ländlichen Raum im engeren Sinn zu. Das zu vorderösterreichischen Herrschaft Schramberg gehörige Lauterbach fiel 1805/06 an Württemberg und wurde 1807 dem Oberamt Hornberg zugeteilt. Nach dessen Auflösung infolge des Grenzausgleichs mit Baden 1810 gelangte Lauterbach zum Oberndorfer Oberamt. Als dieses zum 1. Oktober 1938 aufgegeben wurde, wechselte Lauterbach zum Landkreis Rottweil. Eine Eingemeindung nach Schramberg scheiterte sowohl 1938 als auch 1998.

Die Gemeinde Lauterbach liegt am Westrand des Landkreises und grenzt an den Ortenaukreis. Das nächste Mittelzentrum ist Schramberg und nur 3,5 Kilometer entfernt. Die Straßenentfernung zur Kreishauptstadt beträgt etwa 26 Kilometer. Nach Westen besteht eine relativ günstige Straßenverbindung zur B 33 in Hornberg und damit über das Kinzigtal nach Offenburg und zur Oberrheinebene. Alle übrigen Verkehrsverbindungen können nur über Schramberg erreicht werden, zu dessen Nahbereich Lauterbach gehört. Der in das Tal des Lauterbachs und seine Seitentäler eingezwängte Ort hat nur geringe Ausdehnungsmöglichkeiten. Er ist demzufolge im Regionalplan als Berggebiet und benachteiligtes Gebiet eingestuft, besitzt aber das Prädikat eines anerkannten Luftkurortes. Die Gemeinde liegt auf der Ostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes und vollständig im Bereich der naturräumlichen Einheit Oberer Schiltach-Lauterbachwald. Die Markungsfläche hat weitgehend natürliche Grenzen und umfasst das gesamte Einzugsgebiet von Lauterbach und Sulzbach. Dementsprechend folgt die Gemarkungsgrenze den jeweils höchsten Bergrücken und fällt nur kurz vor Schramberg von den flankierenden Hochflächen steil hangabwärts zum Lauterbach ein. Die größten Höhen dieser Umrandung werden im Westen beiderseits des Fohrenbühls mit dem Mooswaldkopf (879,2 Meter über Normalnull) und der Falkenhöhe (874,5 Meter, auf Markung Lauterbach 868,8 Meter über Normalnull) erreicht. Von dort sinken sie allseits als flache Rücken oder Kuppen nur langsam ab. Den tiefsten Punkt der Markung bildet der Lauterbach kurz vor Schramberg bei 530 Metern über Normalnull. Die vom Rhein her über die Schiltach heraufgreifende Erosion hat auch den Lauterbach erfasst, die ehemals zusammenhängende Buntsandsteindecke durchschnitten und im liegenden Granit sein stellenweise schluchtartiges Engtal geschaffen, das mit felsdurchsetzten Steilhängen bis über 600 Meter über Normalnull hinaufgreift; auch der Sulzbach ist bis unterhalb des Hölzlehofs noch davon betroffen. Als eindrucksvolle, über dem Ortskern hängende Felswand sei der Rabenfels erwähnt. Im Mündungszwickel von Lauterbach und Sulzbach ist unterhalb einer, die beiden Täler von Nordosten nach Südwesten querenden, Verwerfung eine etwas breitere Ausräumungszone entstanden, in welcher sich der Ort als geschlossene Wohn- und Gewerbesiedlung entwickeln konnte. Der Ortskern und älteste Teil liegt hart östlich des Zusammenflusses, und ein fast geschlossenes Siedlungsband erstreckt sich zwischen etwa 550 Meter und 650 Meter über Normalnull beiderseits im Haupttal bis in die Eingänge der Seitenbäche. Erst oberhalb der genannten Bruchstufe, einer Verwerfungsstaffel an der Westflanke des Schramberger Grabens, welche vom Hartskäpfle nach Südwesten, den Lauterbach querend, zum Reibehof verläuft, beginnen sich die Täler zu weiten. Hier liegen denn auch die vielen kleinen, ab und zu auch stattlichen Einzelhöfe. Sie halten sich an einen hier besonders ergiebigen Quellenhorizont an der Grenze zwischen dem wasserstauenden liegenden Granit und dem hangenden Buntsandstein. Das weite, obere Sulzbachtal und seine breitsohligen Seitentäler sind hufeisenförmig von den bewaldeten sehr flachen, fast tafelartigen Rücken und Kuppen des Mittleren Buntsandsteins umgeben, die mit Hohenreutewald, Mooswaldkopf, Mooswald und Moosenkopf über 860 Meter über Normalnull erreichen. Die von hier ausgehenden Quellmulden setzen sich im Granit der wieder aufgedeckten alten Landoberfläche fort und neigen wie diese zur Vermoorung. In den pleistozänen Kaltzeiten wurden sie zu Firnsammelmulden überformt und eingetieft. Der deutlich niedrigere Fohrenbühl (786 Meter über Normalnull) ist ein Pass zwischen den Resten der beiderseits erhaltenen Buntsandsteindecke; hier liegt ebenfalls die alte eingeebnete Rumpffläche des Granitstocks zutage, ist aber vom Lauterbach her, besonders im Eiszeitalter, stärker als im Sulzbachtal angegriffen worden. Namentlich die unter der Buntsandsteintafel der Falkenhöhe entspringenden Täler bilden tiefe Wannen, die über dem Hülsenbühl und im Bremenloch an Kare erinnern und als solche mindestens in der vorletzten Eiszeit sowie als Firnmulden noch in der letzten Kaltzeit wirksam waren. Sie setzen sich östlich der Falkenhöhe auf Markung Tennenbronn noch deutlicher fort. Im Oberen Lauterbach- wie im oberen Sulzbachtal streichen einige ungefähr parallel zum Schramberger Graben aufgedrungene härtere Granitporphyrgänge aus, deuten sich aber morphologisch kaum oder nur als Kleinformen an. Die Böden bestehen im Bereich des Buntsandsteins aus flachgründigen, meist podsoligen sandig-lehmigen Braunerden, die an den Hängen meist tiefgründiger und reich an periglazialem Blockschutt sind. Im Granit sind meist flachgründige, skelettreiche oder anmoorige Gleyböden ausgebildet. Es kommen auch Steinschutt- und Blockhalden im Bereich von Felsen vor. Die jüngsten Anschwemmungen der Talsohlen sind reich an Grobschutt, dem auch sandig-tonige Auesedimente von bis zu 50 Zentimetern Mächtigkeit aufliegen können. Die Randhöhen des Oberen Schiltach-Lauterbachwaldes liegen im Luv der Niederschläge, die trotz mäßiger Meereshöhe immerhin noch etwa 1350 Millimeter pro Jahr erreichen. Entsprechend reichlich treten Quellen aus. Die zahlreichen Einzelhöfe werden aus eigenen Quellen versorgt. Allein im Sulzbachtal liegen wenigstens zwölf Brunnenstuben. Auch der Ortskern und das Hallenbad werden aus eigenen Quellen versorgt, die in Wasserbehältern bei Heiligenmatte, Mückenberg und Bremenloch, wo auch ein Pumpwerk besteht, gesammelt werden. Zum Schutz dieser Quellen wurden an der Falkenhöhe und Auf der Ecke Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Die Buntsandsteinflächen und die steileren Talhänge sind fast durchgehend bewaldet, während die Hochflächen im Granit überwiegend Grünland tragen. Ackerbau ist auf den Hofbedarf beschränkt. Insgesamt sind 52 Prozent der Markungsfläche bewaldet und werden überwiegend als Kleinprivatwald bewirtschaftet. Er besteht fast ausschließlich aus Nadelwald mit vorherrschender Fichte (51 Prozent), gefolgt von der Föhre (29 Prozent) und der Tanne (17 Prozent). Die natürliche Vegetation wurde gelegentlich als subalpin bezeichnet, wofür es jedoch keinerlei Indikatoren gibt. Alte Reutwirtschaft und die Wiederaufforstung im 19. Jahrhundert haben allerdings den Nadelwald begünstigt. Für die potenzielle natürliche Vegetation ist aber von einem montan-hochmontanen Buchen-Tannenwald mit Bergahorn auszugehen, der höchstens auf moorigen Flächen reichlicher mit Fichten und Kiefern ausgestattet wäre und dort zum Moorkiefernwald wird, wie das stellenweise (Mooswald, Grusenloch) auch der Fall ist. Die Talhänge unterhalb von 800 Meter über Normalnull würden auf Südhängen von an Eichen und Birken reichen Mischwäldern mit Besenheide und Besenginster durchsetzt und in den Engtälern, z.B. des unteren Lauterbachs und des Martinstobels, von Schluchtwäldern mit Eschen, Ulmen und Linden bestockt sein. Auf den Talsohlen würden Weichholzwälder mit verschiedenen Weidenarten und Schwarzerle wachsen.

Als Bestandteil der vorderösterreichischen Herrschaft Schramberg kam Lauterbach mit dieser 1806 in den neu geschaffenen württembergischen Verwaltungsbereich der Landvogtei Rottweil. Nachdem die frühere Herrschaft Schramberg für knapp ein Jahr ein eigenes Oberamt gebildet hatte, wurde es 1807 aufgelöst und als Unteramt mit dem alten württembergischen Oberamt Hornberg vereinigt. Während Hornberg durch Staatsvertrag 1810 in das Großherzogtum Baden eingegliedert wurde, kamen Schramberg und seine früheren Stabsorte wie Lauterbach zum Oberamtsbezirk Oberndorf, zu dem es dann bis zur Kreisreform und zur Eingliederung in den Landkreis Rottweil von 1938 gehörte. Am 1. März 1998 fand auf Antrag der Mehrheitsfraktion der Unabhängigen Bürger Lauterbachs (UBL) ein Bürgerentscheid statt, bei dem die Lauterbacher über ihre Eingemeindung nach Schramberg abstimmen sollten. Eine solche Eingemeindung war 1938 schon einmal beschlossen, aber nicht vollzogen worden. Begründet wurde der Antrag mit der wirtschaftlich schwierigen Lage Lauterbachs. Nachdem jedoch 74,3 Prozent der Wähler gegen den Zusammenschluss stimmten, blieb die Selbständigkeit erhalten. Bis zu den Ablösungsgesetzen von 1848/49 hatte Lauterbach noch grundherrliche Beziehungen gegenüber dem Grafen von Bissingen-Nippenburg in Schramberg. Die Laudemien waren zwar im ganzen Land mit Gesetz von 1817 für abgelöst erklärt und die Lehenhöfe in Zinsgüter umgewandelt worden, aber es befanden sich noch einzelne Güter, für welche Lastenpflichtige die Gefälle an den Staat oder an das gräfliche Rentamt zu zahlen hatten. In Lauterbach gehörten der Große und Kleine Zehnt der Stiftungsverwaltung Schramberg. Auf Grund seiner früheren Zugehörigkeit zur vorderösterreichischen Herrschaft war Lauterbach im 19. und 20. Jahrhundert fast ausschließlich katholisch (1895: 91,5 Prozent). Dies wirkte sich auch auf das Wahlverhalten aus. Bei den Reichstagswahlen von 1871 bekam der Zentrumskandidat 56 der 87 abgegebenen Stimmen. Bei insgesamt 332 Wahlberechtigten muss jedoch ein geringes Interesse an der Wahl konstatiert werden. In einer eher personal als parteipolitisch orientierten Wahl entschied Hans von Ow (Deutsche Reichspartei) die Wahl von 1874 für sich. In der Kulturkampfstimmung von 1878 musste von Ow in Lauterbach Verluste hinnehmen und kam nur noch auf 14 von 135 Stimmen. In den 1880er Jahren lag der Zentrumskandidat wieder vorn. Bei der Reichstagswahl von 1890 siegte in Lauterbach der Demokrat Oskar von Münch mit 71 Prozent der Stimmen. 1898 lag der Zentrumskandidat (41 Prozent) nur knapp vor demjenigen der Deutschen Partei (38 Prozent). 1907 gewann wieder der Zentrumskandidat als klarer Favorit (56,8 Prozent). 1912 wählte man in Lauterbach den vom Zentrum unterstützten Dr. Nübling von den Konservativen (43,8 Prozent). Bis zur Weimarer Zeit hatten die Sozialdemokraten im katholisch dominierten Lauterbach eine untergeordnete Rolle gespielt. Um die Jahrhundertwende hatte in Lauterbach jedoch bereits die Entwicklung eines sozialistischen Arbeitermilieus begonnen, welches in der Weimarer Zeit seine Blüte erlebte. Dies veränderte das politische Kräfteverhältnis dahingehend, dass die SPD bei den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung am 19. Januar 1919 mit 36,7 Prozent zur zweitstärksten politischen Kraft aufstieg. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 errang die NSDAP 30,1 Prozent der Stimmen und war damit zweitstärkste Partei nach dem Zentrum (47 Prozent). Der Lauterbacher Bäckermeister Otto Arnold wurde NSDAP-Kreisleiter des ehemaligen Oberamtes Oberndorf und späteren Landkreises Rottweil. Nach der Machtübernahme wurden sofort 25 Personen aus den Reihen der KPD und SPD in Lauterbach verhaftet und in das Schutzhaftlager Heuberg verschleppt. Die parteinahen Vereine wurden verboten und das Vereinseigentum beschlagnahmt. Trotz des Gruppenzwanges während der NS-Zeit gaben bei der Reichstagswahl 1933 immerhin 164 von 2050 Lauterbachern ungültige Stimmzettel ab, was als Zeichen des Protestes gewertet werden kann. Auch bei der Volksabstimmung von 1933 lässt sich ein gewisser Widerstand an den 47 Nein-Stimmen und 47 ungültigen Stimmen (von 2071) erkennen. Mit 4,5 Prozent liegt der Anteil an Abweichlern über demjenigen des ebenfalls katholisch dominierten Aichhalden (3,4 Prozent). Vor allem der katholische Geistliche Albert Gold setzte sich 1944 für die polnischen Zwangsarbeiter ein, die in der Uhrenfabrik Gebr. Junghans eingesetzt und zum Teil in der Gemeinde Lauterbach untergebracht waren. Beim demokratischen Neuanfang nach 1945 dominierte die CDU bei den Landtagswahlen von 1952 bis 2001 mit Ergebnissen zwischen 71,3 Prozent (1976) und 52,2 Prozent (1996). Damit bezog sie als interkonfessioneller Zusammenschluss im Gegensatz zum Zentrum auch immer stärker protestantische Wähler ein. Sie verlor zwar tendenziell seit ihrem Spitzenergebnis von 1976 bis 1996 an Stimmen, was aber vor allem den kleineren Parteien zugute kam. Zudem zeigt das Ergebnis von 2001 mit 61 Prozent, dass die Wahl von 1996 eine Art Protestwahl gegenüber der Regierung Kohl darstellte. Die SPD errang bei den Landtagswahlen in der gesamten Nachkriegszeit in Lauterbach nur zwischen 18 (1952) und 28,9 Prozent (1972). Bei der Wahl von 1996 verlor auch sie an Stimmen (von 23,2 Prozent 1992 auf 20,9 Prozent). Dafür legte die FDP über 3 Prozent zu (8,4 Prozent), die Grünen um 1,1 Prozent (5,5 Prozent) und die Republikaner um fast 2 Prozent (8,3 Prozent). Der Wiederaufschwung der großen Parteien bei der Wahl von 2001 ging vor allem auf Kosten der Republikaner, die auf 2,7 Prozent abstürzten. Bei den Bundestagswahlen zwischen 1949 und 2002 zeigt sich eine ähnliche Wahlentwicklung, allerdings mit größeren Schwankungen bei der SPD. Hier dürften mehr koalitionstaktische und personenorientierte Gesichtspunkte im Wahlverhalten eine Rolle gespielt haben als bei den Landtagswahlen. Die CDU dominierte bei den Bundestagswahlen mit Ergebnissen zwischen 47,1 (1998) und 69,2 Prozent (1976). In den 1960er Jahren lag sie wie bei den Landtagswahlen bei 60 Prozent. Die SPD bekam anfangs (1949) nur 9,5 Prozent der Stimmen, konnte dann ihren Anteil bis 1969 kontinuierlich ausbauen (auf 31,8 Prozent). Das Jahr 1976 brachte einen Rückgang auf 25,9 Prozent, doch bereits 1980 konnte sie mit 30,3 Prozent wieder an ihrem Ergebnis von 1972 (30 Prozent) anknüpfen. Während der Regierung von Helmut Kohl in den 1980er Jahren fiel die SPD wieder auf die 20,5 Prozent (1990) zurück. In den 1990er Jahren legte sie wieder stark zu und erreichte in Lauterbach sogar 1998 ihr bisher absolutes Spitzenergebnis. Die FDP fing 1949 mit 15,2 Prozent mit einem Ergebnis an, das sie nie wieder erreichte. Seither bewegten sich ihre Stimmenanteile zwischen 4,4 (1976) und 11,1 Prozent (1987). Während sie in den 1950er Jahren vor allem an die SPD verloren hatte, gaben viele ihrer Wähler zwischen 1965 und 1980 der CDU ihre Stimme. In den 1980er und 1990er Jahren drehte sich diese Tendenz wieder um: Die FDP profitierte mit Ergebnissen zwischen 8,1 (1983) und 11,1 Prozent 1987) von den Verlusten der CDU. Dies zeigt sich bei den Bundestagswahlen viel deutlicher als bei den Landtagswahlen. Die FDP blieb hier immer drittstärkste Kraft vor den Grünen (seit 1965), die es bisher nur zweimal schafften, über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen (1987 und 2002). Während der Abstand zur FDP immer über 3 Prozent betragen hatte, konnten die Grünen diesen jedoch bei der Bundestagswahl von 2002 auf 0,7 Prozent verringern. KPD (1949/53), BHE (1953–61) und NPD (1965–72) kamen nie über den Status einer Splitterpartei hinaus. Die KPD hatte nur 1949 mit 6,3 Prozent die Fünf-Prozent-Marke erreicht, bevor sie sich mit 1,3 Prozent (1953) von der politischen Bühne verabschiedete. Die NPD, die in anderen Gemeinden des Landkreises Rottweil Ende der 1960er Jahre Ergebnisse über 8 Prozent erzielte ( Aichhalden), kam in Lauterbach bei der Landtagswahl von 1968 auf 6,6 Prozent und bei der Bundestagswahl 1969 nur auf 2,8 Prozent. Die Republikaner stellten auf Länderebene 1992 und vor allem 1996 mit 8,3 Prozent ein Angebot für Protestwähler dar, während sie bei den Bundestagswahlen höchsten 2,3 Prozent (1994) erreichten. Bei den Europawahlen lässt sich eine deutlich geringere Wahlbeteiligung (zwischen 33,1 Prozent 1999 und 67,9 Prozent 1994) feststellen als bei den Landtagswahlen (zwischen 51,9 Prozent 1960 und 80,8 Prozent 1972) beziehungsweise bei den Bundestagswahlen (zwischen 59 Prozent 1949 und 89,6 Prozent 1976 u. 1983). Dennoch ähneln sich die Ergebnisse: Die CDU dominierte mit Ergebnissen zwischen 56,4 (1994) und 70,5 Prozent (1979). Die SPD erreichte zwischen 19 (1984) und 24,8 Prozent (1989). Hier konnten allerdings die Grünen dreimal mehr Stimmen erreichen als die FDP (1984/94/99). Sowohl die Grünen wie auch die FDP schafften jeweils nur zweimal die Fünf-Prozent-Hürde, die Republikaner nie. Im Gegensatz zu anderen Wahlkreisen ist hier kein überaus hoher Anteil der sonstigen Parteien zu verzeichnen. Er liegt zwar etwa 2 Prozent über dem Wahlergebnis der sonstigen Parteien bei den Landtagswahlen, kletterte aber bisher höchstens auf 6,5 Prozent (1994) und nicht wie z.B. in Aichhalden im selben Jahr über die Zehn-Prozent-Marke. Auf kommunaler Ebene agiert die Wählervereinigung UBL (Unabhängige Bürger Lauterbach). Sie wurde 1984 als Zweite Liste für Lauterbach gegründet und ist seitdem im Gemeinderat mit unterschiedlicher Sitzzahl vertreten. Neben der CDU bildet sie die einzige kommunalpolitische Gruppierung im Ort.

Wappen von Lauterbach

In Blau zwei abgekehrte gestürzte silberne (weiße) Hartschiermesser.

Beschreibung Wappen

Lauterbach gehörte zur Herrschaft Schramberg, die bis 1805 der vorderösterreichischen Grafschaft Hohenberg eingegliedert war und sich seit 1648 als österreichisches Lehen in der Hand der Freiherren und späteren Grafen von Bissingen-Nippenburg befand. Nach der Mediatisierung durch Württemberg blieb die bissingische Grundherrschaft im 19. Jahrhundert bestehen. Die Gemeinde führte mindestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts die beiden Hartschiermesser, das Stammwappen der Grafen von Bissingen (auch als Senseneisen angesprochen), im Siegel, und zwar zunächst ohne Wappenschild, umgeben von zwei gekreuzten Lorbeerzweigen. Schon 1935 ist die noch heute übliche Tingierung belegt,die mit der des gräflichen Familienwappens übereinstimmt.

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