Das Neckarbecken

(Naturraum Nr. 123)

Das Neckarbecken in der Großlandschaft Neckar- und Tauber-Gäuplatten - Quelle LUBW
Das Neckarbecken in der Großlandschaft Neckar- und Tauber-Gäuplatten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Das Neckarbecken als Teil der naturräumlichen Haupteinheit der Neckar- und Tauber-Gäuplatten erstreckt sich im nördlichen und mittleren Baden-Württemberg zwischen den Städten Heilbronn im Norden und Stuttgart im Süden sowie Vaihingen an der Enz im Westen und Backnang im Osten. Im Norden schließt mit einem kleinen Teil als weitere naturräumliche Einheit der Gäuplatten die Hohenloher-Haller-Ebene an, von Osten umrahmen die bewaldeten Keuperberge der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge sowie des Schurwaldes und Welzheimer Waldes das Becken, südöstlich erstreckt sich die Stuttgarter Bucht und im Süden grenzt das Neckarbecken an die Oberen Gäue. Im Südwesten erheben sich die Schwarzwald-Randplatten, westlich schließlich Strom- und Heuchelberg und das lössbedeckte Hügelland des Kraichgaus.

Das Neckarbecken ist eine mit Löss bedeckte Fläche auf einem Höhenniveau von  200 bis zu 350 m, die sich zwischen den oben genannten und sie überragenden  naturräumlichen Einheiten aufspannt und von tief in den Muschelkalk eingeschnittenen Tälern durchzogen wird.

Neckarschleife bei Gundelsheim-Böttingen - Quelle LMZ BW
Neckarschleife bei Gundelsheim-Böttingen - Quelle LMZ BW

Die im Norden liegenden Berge Wunnenstein (393,5 m), Forstberg (376 m) und Köchersberg (323 m) sowie Hohenasperg (355,3 m) sind Zeugenberge des östlich anschließenden Keuperberglandes. Der Neckar als bedeutendster Fluss teilt die Hochfläche in zwei Hälften, die wiederum von anderen Flüssen wie der Rems, der Murr, der Schozach und der Enz weiter untergliedert werden. In einem Streifen beiderseits des Neckars finden sich die höchsten Lössauflagen, die zu den Randzonen des Beckens hin abnehmen. Das gesamte Becken wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Es dominiert der Ackerbau, doch wird neben Gemüse an den Hängen auch Wein und Obst angebaut. Gewässer und Grundwasser sind durch die intensive Landwirtschaft teils stark belastet. Wälder sind nur auf kleineren Arealen vorhanden und treten auf den Muschelkalkhängen zumeist als Buchenwälder, auf den Gäuplatten dagegen als Eichen-Hainbuchenwälder auf. In den Tälern von Enz und Murr sowie zum Teil an der Schozach sind noch Auenlandschaften erhalten. Die tief eingeschnittenen Täler werden in zeitlichen Abständen über weite Geländeabschnitte hinweg überflutet.

Das Neckarbecken gehört aufgrund seines fruchtbaren Bodens und seiner klimatischen Gunst mit hohen Durchschnittstemperaturen, geringen Niederschlägen und langer Sonnenscheindauer zu den schon sehr früh und seitdem durchgängig besiedelten Räumen. Es ist zudem als leicht passierbare Pforte zwischen den Hügel- und Bergländern auch immer ein Durchgangsraum gewesen. Der Neckar wurde als natürlicher Verkehrsweg schon früh genutzt und ist heute auf seiner gesamten Länge Bundeswasserstraße. Fast zwei Drittel des gesamten Gebietes gehören zum Verdichtungsraum um Stuttgart, Pforzheim und Heilbronn mit hohem Siedlungsdruck und starker Zerschneidung der Landschaft durch zahlreiche Verkehrswege. Mit einer Bevölkerungsdichte von fast 850 Einwohnern/qkm gehört das Neckarbecken heute zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Baden-Württembergs. Die hohen Emissionen aus Industrie und Verkehr in diesem Raum führen allerdings infolge häufiger Inversionswetterlagen und niedriger Windgeschwindigkeiten und dem damit verbundenen geringen Luftaustausch zu einer spürbaren Luftbelastung. 

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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