Das Untere Illertal

(Naturraum Nr. 044)

Das Untere Illertal in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW
Das Untere Illertal in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die naturräumliche Einheit Unteres Illertal erstreckt sich am Unterlauf der Iller von der Gemeinde Altusried-Krugzell bis zur Mündung der Iller in die Donau bei Neu-Ulm. Zu Baden-Württemberg gehört nur der Westteil des Gebietes zwischen der bayerischen Landesgrenze entlang der Iller bis ungefähr zu einer gedachten Linie zwischen Aitrach im Süden und Senden im Norden. Der deutlich größere Ostteil des insgesamt etwa 250 qkm großen Naturraumes liegt in Bayern. Naturräumlich grenzt das Gebiet im Norden und Osten an die in Bayern liegenden Naturräume des Donauried und der ausgedehnten Iller-Lech-Schotterplatten. Im Süden grenzt es an die Riß-Aitrach-Platten, im Westen an die Holzstöcke. Aufgrund seines Reliefs kann das Untere Illertal noch weiter untergliedert werden. Im Norden liegen die Tieferen Felder des Unteren Illertales, an die sich die wenig differenzierten Höheren Felder anschließen. Im Süden liegen deutlich erkennbar die Altmoränen und höheren Schotterplatten des Illervorlandgletschers.

Auwald an der Iller bei Illerkirchberg, im Hintergrund Senden - Quelle LMZ BW
Auwald an der Iller bei Illerkirchberg, im Hintergrund Senden - Quelle LMZ BW

Das Illertal ist eine nur 3 bis 5 km breite, flachwellige Landschaft, die während und nach den Eiszeiten mit großen Schottermassen aufgefüllt wurde. Im hier beschriebenen Naturraum fällt sie, im Norden von einem durchgehenden Auengürtel und größeren Vermoorungen begleitet, vom Südrand des Raumes bei Memmingen auf 600 m über NN bis zur Donaumündung bei Neu-Ulm auf 470 m über NN ab. Die westlich und östlich angrenzenden Hochterrassen und Altmoränen liegen zwischen 70 und 150 m höher. Bis zum Hochstand der letzten Eiszeit war an der südlichen Grenze des Naturraumes nördlich von Aitrach nur ein kleiner örtlicher Abfluss vorhanden. Die Iller verlief zu dieser Zeit durch das bayerische Rothtal. Höhere Schotteraufschüttungen sind nirgends vorhanden. Vielmehr grenzen die unterschiedlichen Aufschüttungsniveaus, deren Terrassen erkennbar sind, unmittelbar an die tertiären Hänge. Die Schotter des Illertales weisen eine hohe Grundwasserergiebigkeit auf und sind daher für die Trinkwassergewinnung von Bedeutung. Im südlichen Teil quert das bis zum Tertiärsockel eingetiefte Illertal die Jung- und Altmoränenablagerungen. Auch hier besteht zum Teil ein durchgehender Auwaldgürtel, zum Teil treten Vermoorungen auf.

Die Iller ist der erste Zufluss der Donau aus den Alpen. Im Bereich ihres Schwemmfächers beim Eintritt in das Donautal überwiegen indes trockene Standorte. Südlich von Illertissen beginnen höhere eiszeitliche Aufschüttungsflächen wie beispielsweise das Erolzheimer Feld. Hier sind die Böden tief verwittert, ackerbaulich leicht zu bearbeiten und gut nutzbar. Im Bereich des Erolzheimer Feldes mündet auch der baden-württembergische Teil des Illerkanals, in dem der Fluss zur Energiegewinnung gestaut wird, in die Iller. Aufgrund der Regulierung, Begradigung und der zahlreichen Stauungen hat die Iller keinen Fließgewässercharakter mehr. Während der Norden des Naturraums überwiegend ackerbaulich genutzt wird, herrscht im südlichen Teil die Grünlandwirtschaft vor.

Die durchschnittlichen jährlichen Niederschläge bewegen sich nach Süden zunehmend zwischen 700 und 1100 mm. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 7 Grad Celsius auf den Höhen und 7,5 Grad Celsius in den Tälern.

Die Siedlungen liegen überwiegend im Bereich von Hangquellen. Mit einer Besiedelungsdichte von 320 Einwohnern/qkm und einem Siedlungsflächenanteil von 10,6 Prozent gehört der Naturraum zu den dichter erschlossenen Teilen des Landes. Rund 10 Prozent der Fläche sind daher als Verdichtungsraum eingestuft. Der Anteil des Offenlandes beträgt rund 75 Prozent, der Anteil der Waldflächen dagegen nur 14,3 Prozent. Wichtigster Ort, südlich des räumlichen Zentrums gelegen, ist Memmingen, Oberzentrum Ulm.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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