Singen (Hohentwiel) - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0772

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Industriestadt östlich des Hohentwiels. Das dicht bebaute Kernstadtgebiet mit dem Geschäfts- und Verwaltungsviertel dehnt sich mit seinem rechtwinkligen Straßennetz nördlich des Bahnhofs und östlich der Radolfzeller Aach aus. Nördlich der Innenstadt erstrecken sich ausgedehnte Wohnviertel mit ebenfalls überwiegend rechtwinkligem Straßennetz. Ein-, Zwei- und individuell gestaltete Mehrfamilienhäuser überwiegen, während das nördliche Neubaugebiet von uniformen Wohnblöcken beherrscht wird. Östlich der Kernstadt und eines daran angrenzenden Neubaugebiets erstreckt sich auf einer großen Waldrodung ein ausgedehntes Industrieareal, das an die Bahnlinie Singen-Radolfzell angrenzt. Ein weiteres großes Industriegebiet, das von den Maggi-Werken bestimmt wird, liegt südlich des Bahnhofs und setzt sich im Оsten südlich des Güterbahnhofs und Grubwaldes fort. Südlich dieser Industrie- und Gewerbegebiete umfangreiche Wohnviertel mit Wohnblöcken, Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern.
Historische Namensformen:
  • Sieginga 0772
  • Singen 0787 [787 und 1087]
Geschichte: 772 Sieginga, 787 und 1087 Singen, von Personenname Sigo. Frühe Siedlung mit zwei Reihengräberfriedhöfen. Früher Grundbesitz des Klosters St. Gallen, kam später an Kloster Reichenau, vermutlich dort auch schwäbischer Herzogsbesitz. Herren von Singen 1087-1135 Edelfreie, 1174-1187 unbestimmt. Niedergerichtsherrschaft im Besitz der Herren von Friedingen, von diesen 1432 dem Kloster St. Gallen zu Lehen aufgetragen. Gelangte um 1466 an die Familie von Fulach, 1518 an die von Klingenberg, 1530 an die Herren von Bodman und von diesen 1554 durch Verkauf an Österreich. Um 1571 erneut an die Herren von Bodman veräußert, ging Singen 1607 an die Herren von Reischach, 1632 wieder an Österreich und 1655 als Pfand, zusammen mit Arien (Gemeinde Rielasingen-Worblingen) an Hans Gaudenz von Rost, der alles 1657 zur Herrschaft Singen-Mühlhausen zusammenfaßte. Diese gelangte 1774 über eine Heirat an die Grafen von Enzenberg, welche 1775 die vollständige Exemtion von der Landgrafschaft Nellenburg erreichten, wodurch die Herrschaft direkt der vorderösterr. Regierung in Freiburg unterstellt wurde. Bis 1805 war die Herrschaft Singen ein schwäbisch-österreichischen Stand mit Sitz und Stimme bei den Landtagen. Enzenbergisches Schloß im 18. Jahrhundert erbaut, 1809/10 vergrößert und umgebaut. Dreigeschossiges Gebäude mit Mansarddach auf quadratischem Grundriß. Anfall an Württemberg 1805, an Baden 1810. Singen gehörte 1810-1872 zum Bezirksamt Radolfzell, seither zum Bezirksamt/Landkreis Konstanz. Singen wurde 1899 zur Stadt, 1956 zur Großen Kreisstadt erhoben.

Name: Enzenbergisches Schloß
Datum der Ersterwähnung: 1800 [19. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Pfarrei 1275 erwähnt, das Patrozinium St. Peter 1350, später auch Paul. Patronat bei Kloster Reichenau, dem die Kirche 1359 inkorporiert wurde. Filialen waren Hausen a.d.A. bis 1820, Rielasingen bis 1807 und Worblingen bis 1617. Klassizistische Kirche 1778/81 erbaut unter Einbeziehung alten Mauerwerks. Herz-Jesu-Pfarrei 1918 errichtet, Kirche 1908/11 erbaut. Pfarrei St. Josef 1945 errichtet, Kuratie seit 1931, Kirche 1927/28 erbaut. Liebfrauen-Pfarrei 1974 errichtet, Kuratie seit 1956, Kirche Maria Königin 1956 erbaut. Pfarrei St. Elisabeth 1973 errichtet, Kuratie seit 1963, Kirche 1962/64 erbaut. Friedhofskapelle zur schmerzhaften Muttergottes 1898 erbaut. Altkatholiken seit 1873, 1875 anerkannt, Kirche 1863 erbaut, 1917 von der Gemeinde erworben, Saalkirche mit Eingangsturm. Erste evangelische Kirche 1863 erbaut, Kirchengemeinde 1894, 1953 Aufteilung in zwei Pfarreien: die Lutherpfarrei mit den Filialen Beuren a.d.A., Friedingen und Hausen a.d.A., Kirche 1912/13 erbaut, und die Markuspfarrei mit den Filialen Rielasingen und Worblingen bis 1967, Kirche 1959 erbaut.
Patrozinium: St. Peter
Ersterwähnung: 1350

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