Grafenhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1085 [1085 (spätmittelalterliche Корialüberlieferung)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Haufendorf in Talmuldenlage beiderseits der oberen Schlucht. Im Westen, abgesetzt vom Ortskern, zwei Neubaugebiete.
Historische Namensformen:
  • Grafenhausen 1085 [1085 (spätmittelalterliche Корialüberlieferung)]
  • Gravenhusin 1095
Geschichte: 1085 (spätmittelalterliche Корialüberlieferung) Grafenhausen, 1095 Gravenhusin. Der Ortsname weist vermutlich auf Anlage durch die Grafen von Nellenburg, die Ende des 11. Jahrhunderts umfangreiche Güter in Grafenhausen und Umgebung an Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen schenkten und bis gegen Ende des 13. Jahrhunderts Vögte des Ortes und des dortigen Benediktinerinnenklosters waren. 1285 und wiederholt im 14. Jahrhundert wird Grafenhausen als Stadt bezeichnet, 1471 der alte Stadtgraben erwähnt, der Ort selbst aber Flecken genannt. Das historische Siedlungsbild ist durch Brände im 17. und 18. Jahrhundert weitgehend zerstört. Die Vogtei kam von den Nellenburgern über die Herren von Münchingen an die Schaffhauser Patrizier Rot, die sie 1341 an das Kloster Allerheiligen verkauften. Mit der Aufhebung dieses Klosters während der Reformationszeit fiel dessen Besitz an die Stadt Schaffhausen, die ihre Güter und Rechte in Grafenhausen 1530 gegen solche in Schieitheim und Beggingen an die Grafen von Lupfen vertauschte, aber einigen Grundbesitz behielt, der noch heute dem Kanton gehört (Schaffhauser Wald). Als lupfisches Erbe der Freiherren von Mörsberg gelangten Dorf und Amt Grafenhausen zusammen mit der Herrschaft Bonndorf 1609 durch Kauf an die Abtei St. Blasien, die 1612 von den Erbmarschällen von Pappenheim als Landgrafen zu Stühlingen auch die Grafenrechte erwarb (siehe Bonndorf und Stühlingen). Als Teil der sanktblasianischen Grafschaft Bonndorf fiel Grafenhausen 1803 an das deutsche Großpriorat des Malteserordens, 1805 an Württemberg, 1806 an Baden und gehörte bis 1924 zum Вezirksamt Bonndorf, dann Bezirksamt/Landkreis Neustadt. Im 18. und 20. Jahrhundert wurden 13 Zinken eingemeindet, die abgesonderten Gemarkungen Schaffhauser Säge und Signau 1888 bzw. 1899, Geroldshofstetten, Rippoldsried und Rötenberg 1935 von Mettenberg nach Grafenhausen umgemeindet.

Ersterwähnung: 1100 [um 1100]
Kirche und Schule: Eine Zelle des Schaffhauser Allerheiligenklosters in Grafenhausen erscheint zuerst in einer um 1100 entstandenen Traditionsnotiz und soll nach einer sehr späten chronikalischen Nachricht schon 1096 der Heiligen Fides geweiht worden sein. Patrozinium um 1111 belegt. Das kleine Frauenkloster, 1338 erstmals als solches genannt, unterstand unmittelbar dem Kloster Allerheiligen. Es wurde um die Mitte des 15. Jahrhunderts aufgehoben, sein Besitz fiel an Allerheiligen, dem auch die Kirche pfarrechtlich unterstellt war. Den Kirchensatz tauschte 1530 die Stadt Schaffhausen zusammen mit ihren Herrschaftsrechten an die Grafen von Lupfen, über deren Erben er im 17. Jahrhundert an Kloster St. Blasien fiel. Dieses vereinigte 1610 die ehemalige Pfarrei Birkendorf mit Grafenhausen; 1901 wieder abgetrennt. Zum Sprengel seit 1980 auch Mettenberg. Pfarrkirche 1622 abgebrannt, Neubau 1656 geweiht. Bar. Innenausbau mit spätgotischem Einfluß, Turmunterbau alt mit Buckelquadern, spätgotisches Fenster, Turmhelm 19. Jahrhundert Pfarrhaus 1736/66 als Propstei des Klosters St. Blasien errichtet, 1928 ausgebrannt, teilweise wiederhergestellt. St. Cyriakus-Kapelle in Dürrenbühl im 17. Jahrhundert erbaut, 1656 geweiht, anscheinend um 1720/30 durch Neubau ersetzt, 1908 renoviert. Tannenkapelle des Schlüchtseehofs 1978 renoviert und der Heiligen Ottilie geweiht. Die Evangelischen von Grafenhausen als Filiale zu Bonndorf gehörig; Auferstehungskirche von 1973. Zur Filiale Grafenhausen auch die Ortsteile Mettenberg und Staufen.
Patrozinium: Heilige Fides
Ersterwähnung: 1111 [um 1111]

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