Rot an der Rot - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dorf und ehemaliges Kloster in der Gabelung von Rot- und Haslachtal.
Historische Namensformen:
  • Rota
  • Rhota
Geschichte: Um 1100 (Корie 12. Jahrhundert) Rota, 1179 Rhota (von dem Flüsschen Rot oder von reuten, so 1433 »Mönchsreute«), daneben häufig Mönchsrot. Vermutlich hochmittelalterliche Rodesiedlung. 1126 stifteten hier die wohl dem rätischen Geschlecht von Wildenberg angehörigen Edelfreien Hemma und deren Sohn Kuno das Kloster als älteste schwäbisch Prämonstratenserniederlassung, die vom Mutterkloster Prémontré aus besiedelt wurde. Ein Frauenkonvent, dessen Gebäude sich in der Nähe der Fried­hofskirche Sankt Johannes Baptist befanden, hatte bis 1381 Bestand. Von dem aufblühenden Kloster aus wurden mehrere Tochtergründungen besiedelt. Wirtschaftlicher und sittlicher Niedergang Ende des 14. Jahrhunderts, Wiederaufbau unter Abt Martin Hesser (1420 bis 1457). Das Kloster stand anscheinend von Anfang an unter dem Schutz des Reichs und blieb auch später reichsunmittelbar. Klosterterritorium mit mehreren Dörfern der Umgebung, Hoch- und Blutgerichtsbarkeit 1619 als Pfand, 1744 als Lehen erworben. 1803 an die Grafen von Wartenberg (1808 Grafen von Erbach-Wartenberg-Rot) und Säkularisation. 1806 unter württembergische Staatshoheit, Oberamt Waldsee, 1810 Oberamt Leutkirch, 1844 Verkauf der Standesherrschaft an den Staat. 1938 zum Landkreis Biberach.

Ersterwähnung: 1100 [um]
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei um 1100 erwähnt, als die Stifter des Klosters Ochsenhausen diesem die Hälfte daran schenkten. Später, vermutlich schon bei dessen Gründung, im Be­sitz des Klosters Rot. Die Pfarr- und Klosterkirche war Sankt Verena (so noch 1275), das Kloster 1182 Sankt Maria geweiht. Eine gefälschte Urkunde von 1152 nennt die Kirche zu Sankt Maria und Verena (heute Sankt Verena). Pfarrei 1803 neu dotiert. Die Barockkir­che wurde nach dem Muster von Obermarchtal 1777/85 erbaut, letztes Beispiel des Vorarlberger Schemas. Bereits leicht klassizistischer Einfluss. Fresken von Januarius Zick. Die beiden Osttürme (Norbertusturm 1684, Verenaturm 1693 bis 1702), die Sakristei und das Chorgestühl stammen noch vom gotischen Vorgängerbau aus der Zeit 1450 bis 1506. Renoviert 1962/64. Vor der Kirchenfassade Bildstock von 1976 mit mo­numentaler Kreuzigungsgruppe des 16./17. Jahrhunderts. Die Klosteranlage bietet ein malerisch geschlossenes Bild. Klosterhof mit oberem Turmtor (1714), unteres Tor verbaut. Die stattlichen Konventsgebäude (teilweise im 19. Jahrhundert abgebrochen) mit Ecktürmen im we­sentlichen 1682 bis 1702, unter Verwendung älterer Bauteile. Ökonomiehof, ursprünglich ge­schlossenes Rechteck, 1724/28. Im ehemaligen Konvent Gemeinschaft der Norbertusschwestern, die die Bildungsstätte Sankt Norbert betreuen. Friedhofskirche Sankt Johan­nes Baptist 1737/41, renoviert 1964/65. Evangelische Christuskirche 1968, Pfarrei Kirchdorf an der Iller.
Patrozinium: Sankt Verena

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)