Frickingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1094

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der langgestreckte Ort am Nordrand des Salemer Tals zieht sich entlang des Dorfbachs aus der Niederung zum Hangfuß des Heiligenberger Land­rückens. Seit dem 2. Weltkrieg starke Neubautätigkeit, vor allem im Norden und Nordwesten, aber auch im Оsten und Süden.
Historische Namensformen:
  • Frickinga
Geschichte: 1094 Frickinga (von Personenname). Ort des 5./6. Jahrhunderts. An der ehemaligen Bahnstrecke Reihengräber, schlecht bezeugt. Nach Frickingen nannte sich eine Grafenfamilie, die zu den Stiftern des Klosters Sankt Blasien zählt und von der Graf Burkhard 1094 urkund­lich bezeugt ist. Von ihnen stammten wohl die 1135 bis 1260 nachgewiesenen Edel­freien (Leitname Burkhard) ab. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts eine niederadlige Familie. Die Burg lag auf dem isolierten Felskegel bei Birkenweiler 2 Kilometer nordwestlich des Orts (Flurname Burgstall); angeblich durch Konrad von Homburg 1356 zerstört. Eine Vorgängerburg vielleicht auf der Schwedenschanze 2,5 Kilometer nördlich von Frickingen. Kloster Petershausen war seit etwa 1135 begütert, um 1242 ebenso Kloster Langnau (Hof 1395 an Überlinger Spital), doch konnte Kloster Salem nach dem Aussterben der Frickinger von den Erben wie vom Bischof von Konstanz und anderen die überwiegende Grundherrschaft (15. bis 18. Jh.: 10 Lehenhöfe) erwerben. 1235 überließ Adelheid von Frickingen, Gattin des Anselm von Justin­gen, dem Bischof Burg, Kirche und Vogtei zu Frickingen auf Wiederkauf; an dem Erwerb weiterer Güter und Rechte von von Justingen und von Wildenstein 1272 beteiligte der Bischof auch Kloster Salem. Schon Bischof Eberhard († 1274) überließ das Dorf pfandweise an Heiligenberg, das es 1300 im Tausch ganz erwarb. 1560 Heiligenberger Amt = Gemeinde. 1806 an Baden. 1813 Überlingen, 1824 fürstenbergisches Amt Heiligenberg, 1850 Вezirksamt Salem, 1857 Вezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen.

Ersterwähnung: 1166
Kirche und Schule: Die 1166 genannte Kirche Sankt Martin (1479) war eine der Urpfarreien des Linzgaus, aus deren sehr großem Spren­gel die Pfarreien Lippertsreute (vor 1275), Altheim (1583) und Großschönach (1720) ausgegliedert wurden. Heute gehört noch Salem-Rickenbach zur Pfarrei Frickingen. Wohl Eigenkirche der Grafen, dann der Edelfreien von Frickingen, von deren Erben 1235 und nochmals 1272 der Bischof das Patronat erwarb. 1300 überließ er den halben Kirchensatz an Heiligenberg, der deshalb bis Mitte des 16. Jahrhunderts von Bischof und Graf alternierend ausgeübt wurde. Die katholische Pfarrkirche ist spätgotisch mit noch romanischem Mauerwerk (1973 festgestellt). Chor und Turm 15. Jahrhundert, Schiff im 17. Jahrhundert erweitert (Dachstuhl von 1697), 1737 barockisiert. 1905 Anbau der Sakristei. Spätgotische Weingartenkapelle Un­sere Liebe Frau (1598), eine alte Wallfahrt; 1972/76 Freskenzyklus der Renaissance freigelegt. Evangelische nach Salem.
Patrozinium: Sankt Martin
Ersterwähnung: 1479

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