Owingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0990 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Langgestrecktes Dorf etwa in der Mitte des breiten, hier durch den Auenbach nach Südosten entwässerten Talzugs unterhalb der Landstufe von Hohenbod­man. Zwei alte Siedlungskerne, das ursprünglich mehr aufgelockerte Owingen im Westen und das stärker verdichtete Kirchdorf Pfaffenhofen im Osten. Durch neuere Bauten entlang der Talstraße miteinander verbunden, zwischen beiden alten Ortsteilen das Rathaus und die Schächerkapelle. Nach dem 2. Weltkrieg starke Bautätigkeit; neue Wohnge­biete am Südrand von Pfaffenhofen (Kirchfeld), am flachen Hang im Norden und bei der Nikolauskapelle an der Straße nach Überlingen. 1976 im Westen neue Ortsumgehungs­straße.
Historische Namensformen:
  • Ouwingin
Geschichte: Um 990 (Chronik Mitte 12. Jahrhundert) Ouwingin (von Personenname). Ort des 5./6. Jahrhunderts, Zentrum des frühen Landesausbaus. Pfaffenhofen ist schon im Mittelalter aufgegan­gen. 1207 bis 1273 Ministerialen der Markgrafen von Baden, ihre Burg stand wohl im Gewann Eggen westlich von Owingen. Unter dem Stiftungsgut Bischof Gebhards für Kloster Petershausen um 990 ein Hof (1324/31 an Kloster Salem verkauft). Seit 1200 erwarb Salem schrittweise Grund- und Ortsherrschaft: 1.) den ursprünglich den Markgrafen von Baden gehörigen Besitz, der zum Teil an die von Owingen verliehen, zum größeren Teil aber 1205 von ihnen an Albert von Frickingen verkauft worden war; 2.) den Reichenauer Besitz 1273 einschließlich herrschaftlicher Rechte, der zu Lehen an die Grafen von Helfenstein, von diesen an von Bodman ausgegeben war. Bereits 1280 wird Owingen als Salem gehöriges oppidum be­zeichnet. Pfaffenhofen: 1192 Phafenhoven (Name wohl nach Besitz des Chorherren­stifts Kreuzungen). 1228 bis 1263 Albert und Sohn Albert von Pfaffenhofen, Burg vielleicht auf dem Kopf beim Bohlerhof. Rudolf von Ramsberg musste 1222 seine Burg über Pfaffenhofen - wohl auf der Höhe Kappel-Linz an der Straße nach Hohenbodman - auf Verlangen Salems zerstören. Das Kloster hatte vor 1214 von Heinrich von Randeck und dem Grafen von Montfort dessen Besitz erkauft. 1270 erwarb es von Rudolf von Bodman den Kreuzlinger Hof, den dieser 1259 ertauscht hatte, mit herrschaftlichen Rechten. Sale­mer Landeshoheit. 1803 an Baden. 1813 Bezirksamt Salem, 1857 Bezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen.

Ersterwähnung: 1205
Kirche und Schule: 1227 Pfarrei Pfaffenhofen; zum Sprengel gehören von alters Bambergen, Billafin­gen und Hohenbodman. Das Patronat war Reichslehen und wurde 1292/96 durch Heinrich von Tettingen an die Deutschordenskommende Mainau geschenkt, dieser vor 1353 inkorporiert. Katholische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul (1565) mit hohem Chorsei­tenturm um 1360, Langhaus um 1498, Chor mit Netzgewölbe. Rosenkranzaltar und Madonna von J. Zürn. 1977/78 Verlängerung des Schiffs und umfassende Instand-Setzung. 1205 Kapelle in Owingen genannt; immer zur Pfarrei Pfaffenhofen. Am westlichen Orts­rand barocke Nikolauskapelle von 1753. In Ortsmitte offene Wegekapelle mit Schächergruppe des frühen 17. Jahrhunderts. Evangelische Kirche 1971, Pfarrei Überlingen.
Patrozinium: Sankt Peter und Paul
Ersterwähnung: 1565

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