Altshausen - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1083

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Wellige, auch kuppige Grundmoränenareale mit trockeneren, größtenteils waldbedeckten Geschiebelehmböden, dazwischen feuch­tere, auch anmoorige Niederungen, die früher teilweise von eiszeitlichen Zungenbeckenseen gefüllt waren. Der Rest eines solchen ist der von Westen her verlandende »Alte Weiher«, an den sich der Ort, überragt von dem ehemaligen Deutschordensschloss, nach Оsten anschließt. Die Hauptstraße ist durch eine lange Wachstumsspitze des 18. und 19. Jahrhunderts bis zum Rand des Hartwaldes im Süden verlängert (Ortsdurchfahrt Вundesstraße 32). Eine zweite Straßenachse führt vom Schloss nach Südosten zum Bahnhof (früher ebenfalls wei­ter in den Hartwald hinein, jetzt durch die Bahnlinie unterbrochen); ihre Bebauung erfolgte erst im 20. Jahrhundert. Neues Wohngebiet Schönenberg auf der Anhöhe oberhalb des Schlosses. Gewerbegebiet südlich der Bahnlinie nach Ostrach.
Historische Namensformen:
  • Aleshusen
  • Aishusen
Geschichte: 1083 (Корie 17. Jahrhundert) Aleshusen, 1092 Aishusen (Personenname?); Siedlung der älteren Aus­bauzeit mit merowingerzeitlichem Reihengräberfeld im Ort. Nach Altshausen, wie wenig später auch nach Isny, Treffen (Kärnten) und Veringen, nannte sich eine 1415 ausgestorbene Grafen­familie. Ihr entstammt der Reichenauer Mönch und Gelehrte Hermann der Lahme (1013 bis 1054). Ein weiterer Zweig waren die Grafen von Nellenburg (1216 folgende). Die hiesige Burg, wohl an der Stelle des heutigen Schlosses gelegen, diente bis um 1130 als namengebender Sitz. Niederadel von Altshausen, Ministerialen der Grafen, von 1171 an er­wähnt. Der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts im Gefolge der Grafen von Grüningen-Landau auftretende Ul­rich nannte sich vermutlich nach dem häufig gleichlautenden Alleshausen (bei Bad Buchau). Die Herrschaftsrechte der Grafen von Altshausen-Veringen gingen um 1134 an die Grafen von Grüningen-Landau über, von denen sie spätestens 1246 an den Kämmerer Hein­rich von Biegenburg kamen, der 1264 seine Deutschordensstiftung von der Biegenburg hierher verpflanzte. Die Kommende Altshausen wurde die reichste der Ballei Elsaß-Schwa­ben-Burgund; 1389 Verleihung der Hochgerichtsbarkeit. Der seit dem 15. Jahrhundert hier residierende Landkomtur hatte den Rang eines Reichsgrafen. Die Schlossanlage er­hielt ihre heutige Form von 1729 an; der von Joh. Caspar Bagnato konzipierte Plan wurde nur teilweise verwirklicht: Marstall, Wirtschaftsgebäude und Torbau 1729 bis 1732, Reitschule 1733, später nach 1770 die Orangerie. Anstelle eines Schloss­neubaus blieben der Alte Bau, ein spätgotisches Steinhaus an der Kirche (renoviert 1976), und der Neue Bau von 1655, 1691 aufs Doppelte verlängert, erhalten. 1806 an Württemberg und Aufhebung der Kommende. Der König bildete 1810 mit dem Kommendegebiet als Grundstock eine Domäne und 1811 ein Hofkameralamt. Das Schloss war bis 1918 königliches Landschloss; seitdem Hauptwohnsitz der herzoglichen Familie. Oberamt (1938 Landkreis) Saulgau.

Name: Burg; Schloss
Datum der Ersterwähnung: 1130

Ersterwähnung: 1246
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1246 (Sankt Michael). Patronat der Ortsherren, später dem Deutschen Orden inkorporiert. Abgegangene Kapelle Sankt Ulrich (1052), Grablege Hermanns des Lahmen. Die katholische Pfarrkirche ist im Kern ein mittelalterlicher Bau, um 1750/60 barockisiert und erweitert. Seitenkapelle mit Gruft 1630. Sankt Salvatorkapelle (Friedhofskapelle) 1591, erneuert 17./18. Jahrhundert. Marienkapelle um 1400, im 17. Jahrhundert verändert; gegenüber Kreuzkapelle 1660, Mitte des 18. Jahrhunderts verändert. Annaka­pelle 1748. Evangelische Pfarrverweserei 1855, Pfarrei 1874. Kirche 1880, renoviert 1969.
Patrozinium: Sankt Ulrich
Ersterwähnung: 1052

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)