Triensbach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1091

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Entlang eines vorgeschichtlichen Wegs von Kirchberg nach Maulach befinden sich im Großen Weilersholz 32 Grabhügel der Urnenfelderzeit, ebenso im Kleinen Weilersholz. Im Wald Erlich bei Erkenbrechtshausen sind 19 Grabhügel der Eisenzeit bekannt. Südlich dieses Waldes fand sich eine schnurkeramische Streitaxt, und für die Flur Neureisig ist ein hallstattzeitlicher Grabhügel bekannt. Im Wald Schlund lässt sich eine spätkeltische Viereckschanze beobachten. Dem Ortsnamen nach weist das 1091 erstmals erwähnte »Trienesbach« in die erste Ausbauzeit. Als Haufendorf liegt es in der Bachmulde an der Abzweigung einer Straße nach Rüddern von der Straße Kirchberg – Lobenhausen – Saurach. Am höchsten Punkt steht die Kirche. Buch (»zur Buche«), vom Namen her eine Rodungssiedlung, gehörte bei der Ersterwähnung 1345 den Hohenlohe; 1357 war es dem hohenlohischen Amt Sulz (bei Kirchberg) zugeordnet. Später war Buch Zubehör der Feste Leofels und wurde 1409 und 1468 von Württemberg an die Vellberg verkauft. Nach deren Aussterben kauften die Herren von Crailsheim 1618 drei der vier Höfe, der vierte blieb den Hohenlohe. Alle Höfe waren vom Zehnt befreit. Das Hochgericht beanspruchte seit 1611 das markgräfliche Amt Lobenhausen, doch bestritten die Hohenlohe dies bis 1763. Erkenbrechtshausen war zunächst nur ein Burgsitz (mit Wirtschaftshof). Der 1278 genannte Ludwig von Erkenbrechtshausen ist einziger Vertreter einer sich nach dieser Burg nennenden Familie, allerdings ist er wohl mit dem zur Familie von Crailsheim gehörenden Ludwig Zieher, der 1261 genannt wird, identisch. Jedenfalls saßen ab der nächsten Nennung 1345 Angehörige dieser Familie in Erkenbrechtshausen. Als die Herren von Crailsheim ab 1602 vor der Burg neun Häuser errichteten, entstand ein Straßendorf. Die Anzahl der Häuser wuchs bis 1732 auf zwölf an. Die Bewohner besaßen keine eigene Landwirtschaft, sondern waren zu Dienstleistungen auf dem Hofgut verpflichtet und lebten von handwerklichem Nebenerwerb. Eingepfarrt waren sie nach Triensbach, zahlten aber den Zehnt ans Schloss. Das Hochgericht lag beim markgräflichen Amt Lobenhausen. Das 1647 im Erbgang aufgeteilte Rittergut wurde erst 1759 unter den Herren von Seckendorff wieder in einer Hand vereint. Über das Aussehen der Burg im Mittelalter ist nichts bekannt; 1516 wird sie als Wasserhäusle bezeichnet. Die heutige Anlage stammt frühestens von 1516, auf weitere Baumaßnahmen weisen die Daten 1555/56 auf der Innenseite des Tores und die diversen Wappen der Ganerben nach 1647. Eine Gemeindeordnung wurde 1619 erlassen. Nach und nach erwarben die Ortsbewohner gewisse landwirtschaftliche Flächen, was wohl 1728 und 1751 Anlass dazu bot, die Markung selbst zu kennzeichnen. 1768/69 wurde eine Ziegelhütte, 1801 bis 1808 eine Chaussee von Crailsheim bis Erkenbrechtshausen gebaut. Seit 1796 beanspruchte Preußen die Landeshoheit. Gofersheim (Gaspersheim) wird 1357 mit vier Gülten im hohenlohischen Amt Roßfeld erstmals erwähnt und im ansbachischen Lagerbuch 1532 als Fraischgebiet des Amtes Crailsheim aufgeführt, war aber wohl schon im 14. Jahrhundert Wüstung. Heinkenbusch wird erstmals 1493 erwähnt. Der Einzelhof gehörte den von Crailsheim zu Morstein und unterlag dem Hochgericht des markgräflichen Amtes Lobenhausen und wurde deshalb 1797 der preußischen Landeshoheit unterworfen. Kirchlich gehörte er zu Triensbach. Reußenberg (»Reisenberg«) wird erstmals 1345 genannt. 1481 kauften die Herren von Crailsheim das Gut von Kloster Comburg. Zwölf Jahre später war das Gut zerschlagen, womit dort eine Wüstung entstand. Saurach, 1357 und 1359 noch »Sur/Sürheim«, 1458 »Sauernheim«, 1532–89 »Saurhof«, 1597 gar »Saurachshofen« kann seines ursprünglichen -heim-Namens wegen in die frühe merowingische Siedlungszeit datiert werden. Trotz des schlechten Bodens ging Saurach im Gegensatz zum benachbarten Gofersheim nicht völlig ein, sondern hielt sich mit zwei Höfen (1602: 4 Höfe), die seit 1359 samt dem Zehnt als hohenlohisches Lehen von Amt Lobenhausen den von Crailsheim zu Erkenbrechtshausen gehörten. Als diese 1563 im Mannesstamm ausstarben, zog Hohenlohe die Höfe vorübergehend ein, musste sie aber 1600 an die Herren von Crailsheim zurückgeben. Die Markgrafschaft beanspruchte das Halsgericht, musste aber darüber mindestens 1582 bis 1763 mit Hohenlohe streiten. Der noch heute in geschlossener Flur liegende Weilershof kam 1455 als hohenlohisches Lehen an die Crailsheim zu Erkenbrechtshausen und blieb 1647 als Mannlehen der Familie von Crailsheim erhalten. Der Hof gehörte samt Zehnt 1732 zum crailsheimschen Amt Morstein. Das Hochgericht beanspruchte Ansbach, was allerdings bis 1737 und wieder 1782 und 1785 strittig war; auch die Pfarrzugehörigkeit zu Triensbach war umstritten (1708–20).
Historische Namensformen:
  • Trienesbach 1091
  • Drinspach 1285
Geschichte: 1091 gaben zwei Brüder aus (Groß)Altdorf einen Hof im Ort gegen Zehntrechte ab. 1282 stiftete Elisabeth von Hohenlohe, geborene von Lobenhausen, die Kapelle in Triensbach, deren Kirchensatz 1300 die Flügelaugrafen hatten. 1312 verkauften diese zudem einen Hof am Ort. Nach ihrem Aussterben 1317 traten die Hohenlohe das Erbe an und bezogen 1357 aus Triensbach für das Amt Lobenhausen sieben Gülten und den Zehnt. 1395 verpfändeten sie den Ort an den Landgrafen von Leuchtenberg, der ihn 1399 an die Burggrafen verkaufte. Nur den Zehnt erhielten 1398 die drei Reichsstädte Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg, die 1521 weitere Güter dazu erwarben, aber alles 1562 an die Hohenlohe zurücktauschten. Die Markgrafen beließen Triensbach beim Amt Lobenhausen, lediglich das Hochgericht war zunächst beim Amt Crailsheim, später ebenfalls beim Amt Lobenhausen. Die Ortsherrschaft teilten sich die Markgrafen 1555 nach einem Streit über den Kondominat mit den Herren von Crailsheim zu Erkenbrechtshausen, den drei Städten und der Kirche zu Lendsiedel. Eine Dorfordnung wurde 1555 erlassen, wobei jede Herrschaft einen eigenen Schultheißen besaß. 1657 gab es 28 Gemeinderechte, 1732 waren die Gemeinderechte um zwei vermehrt. 1776–95 wurden die Gemeindegüter aufgeteilt, 1797 hob dann Preußen die fremden Herrschaftsrechte auf beziehungsweise tauschte sie mit Hohenlohe. Nach 1806 kam Triensbach für vier Jahre an Bayern, dann 1810 an Württemberg. Triensbach gehörte zum Oberamt (ab 1938 Landkreis) Crailsheim.
Wirtschaft und Bevölkerung: Nicht alle Einwohner Triensbachs lebten von der Landwirtschaft: Schon 1479 werden zwei Zimmerleute aus Triensbach genannt, eine Schmiede und eine Wirtschaft mit Braurecht existierten mindestens 1657; 1704 und 1715 wurde ein Backrecht verliehen.

Name: Schloss Erkenbrechtshausen
Datum der Ersterwähnung: 1278

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Bereits 1285 wird ein Kaplan in Triensbach genannt. Der Kaplan hatte auch die Lobenhausener Burgkapelle zu versorgen und dem Amt Lobenhausen Schreiberdienste zu leisten. Insofern bedeutete es keine nennenswerte Rangerhöhung, als im Zuge der Reformation 1528 Triensbach als eigene Pfarrei aus Lendsiedel ausgeschieden wurde, hatte es doch wohl schon bisher die zu seinem Einzugsbereich gehörenden Gemeinden Lobenhausen, Erkenbrechtshausen, Saurach, Heinkenbusch, Weilershof, die beiden diesseits des Baches gelegenen Güter in Rüddern und (bis 1605) Schmerach betreut und deren Friedhof besessen. Der erste Pfarrer war bereits verheiratet und wurde letzter Dekan des würzburgischen Landkapitels Crailsheim. Das Patronatsrecht lag bei Ansbach. Die Kirche selbst, deren Patrozinium Andreas 1483 erwähnt wird, stammt mit Turmchor und Sakristei noch aus der Gründungszeit und weist mit den Fresken auf den Patron Andreas hin. 1725 wurde das Schiff völlig erneuert und 1750 das heutige Pfarrhaus gebaut. Ein Schulmeister war bereits 1549 vorhanden, aber erst 1628 wurde ein Schulhaus erbaut, offenbar im Zuge einer umfassenden Renovierung auch der Kirche und des Pfarrhauses. Evangelische Pfarrkirche, mit kreuzrippengewölbtem Chorturm, der sich vom Viereck ins Achteck verjüngt, und tonnengewölbter Sakristei. Spätbarockes Schiff von 1725. Taufstein von 1595, gotischer Wandtabernakel. Katholiken zur Seelsorgestelle Kirchberg der Pfarrei Rot am See.
Patrozinium: St. Andreas
Ersterwähnung: 1483

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