Wernau (Neckar) - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Wernau (Neckar)
Ersterwähnung: 1274

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort besteht aus dem an der Einmündung des Steinbachs in den Neckar gelegenen Pfauhausen und aus Steinbach im Tal des Bodenbachs bzw. Steinbachs auf der Schlierbacher Platte. Beide alte Ortsteile sind nach dem zweiten Weltkrieg durch neue Wohngebiete baulich verbunden, dazu gehören im Nordosten »Katzenstein« (1948/74), Goethe-Schillerstraße (1962/63), im Nordwesten Lindenstraße (1958), Haldenweg (1962), »Wiedenhalde« (1960/70), im Südwesten »Hengenbach« (1950/56), »Braige« (1955/63), »Schmalwiesen« (1971) und im Südosten Ziegelei und Wiesenweg (1964).
Historische Namensformen:
  • Pawenhusen 1274
  • Husen 1275
  • Stambach 1275 [1275—1276]
Geschichte: Pfauhausen: 1274 Pawenhusen nach dem Adelsgeschlecht der Phawen. Noch 1275 heißt Pfauhausen nur Husen. Hierher gehört vermutlich der 1261 urkundlich bezeugte Ritter Walther von Husen, genannt Hochschlitz. Die Hochschlitz waren bis ins 14. Jahrhundert in Pfauhausen und Steinbach begütert. Angehöriger dieses Geschlechts ist Walther Hochschlitz, Bischof von Augsburg († 1369). Reinhardt von Münchingen empfing 1398 Burg und Güter im Namen seiner Frau, einer von Oßweil, von Württemberg zu Lehen. Andere Güter gingen von Helfenstein zu Lehen. Als württembergischer Lehensträger folgten u.a. die Schilling, von Baldeck (1443), von Blankenstein (1446). Die Güter dieser Familien kauften ab 1420 die von Wernau auf. Zuletzt besaßen sie etwa ein Drittel der Gemarkung. 1474 gestatteten ihnen die Grafen Ulrich und Eberhard ein eigenes bestabtes Gericht am Ort. Nach ihrem Aussterben kam Pfauhausen 1696 an die von Rotenhan in Neuhausen, die 1769 beide Orte an den Fürstbischof von Speyer verkauften, der 1792 den Blutbann erhielt. Pfauhausen war dem Ritterkanton am Neckar und Schwarzwald inkorporiert. 1693 verbrannten französische Truppen den Ort samt dem Schloss. 1802/3 kam Pfauhausen an Baden, 1806 an Württemberg und wurde zunächst dem neuen Oberamt Köngen, 1808 dem Oberamt Esslingen zugeteilt. Das von den von Wernau 1582/90 erbaute Schloss wurde größtenteils abgebrochen, der stehengebliebene 4. Flügel ist seit 1913 Rathaus. Weitere Informationen sind auf der zu Pfauhausen vorhandenen Seite verfügbar. Steinbach: 1275-1276 Stambach. Durch ein einzelnes Waffengrab als merowingerzeitliche Siedlung belegt. Bei der Erstnennung war Steinbach im Besitz der Herzöge von Teck. Diese verkauften ihre Eigengüter mit dem Vritagshof 1299 an Kloster Salem, das seinen durch weitere Ankäufe von teckischen Ministerialen abgerundeten Besitz 1355 an die Reuß von Reußenstein veräußerte. In der Folge waren Mitbesitzer die Bombast von Hohenheim (1430), die Schilling von Cannstatt (1451), die von Stubenrauch und von Blankenstein u.a. Die Herren von Wernau fassten alles wieder zusammen und verkauften es 1470 an die Speth von Sulzburg. Ihre Nachfolger wurden von Laubenberg (1578), von Freyberg, von Bubenhofen, 1666 von Wernau, 1687 von Liebenstein, 1744 von Palm. Die Palm erbauten auf den Mauern der 1335 genannten Wasserburg (1696 angeblich unter dem Vorwand eines Franzosenüberfalls von den Untertanen in Brand gesteckt) ein Barockschloss (heute Rentamt). Steinbach war dem Ritterkanton am Kocher inkorporiert und wurde 1805 württembergisch. 1808 vom Oberamt Köngen an Oberamt Esslingen. Weitere Informationen sind auf der zu Steinbach vorhandenen Seite verfügbar.

Name: Wasserburg
Datum der Ersterwähnung: 1335

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Pfauhausen: Die Kirche zum hl. Erasmus (so 1428) ist 1275 erstmals genannt. Das Patronat hatten 1306 die Hochschlitz, seit 1363 Stift Stuttgart, dem die Kirche 1421 inkorporiert wurde. Die Pfarrkirche blieb mit der Ortsherrschaft katholische Pfarrkirche, im 17. Jahrhundert umgebaut, 1883 vergrößert, 1960 nach teilweisem Abbruch neu konsekriert. Chor und Turm mit Stilelementen und Grabmälern der von Wernau blieben erhalten. Neue katholische Kirchen: St. Erasmus 1963, St. Michael 1966. Die Pfarrei St. Erasmus wurde 1938 mit St. Magnus in Steinbach zur Pfarrei Wernau vereinigt. Evangelische Pfarrei Wernau seit 1959. Steinbach: Die Kirche zum hl. Magnus, 1275 erstmals erwähnt, wurde 1324 Kloster Salem inkorporiert, das den Kirchensatz seit 1296 besaß. Auch Steinbach blieb mit der Ortsherrschaft (Speth) bei der alten Kirche. Katholische Kirche, im 15. Jahrhundert erbaut, 1629 verändert, 1896 in neugotischem Stil neu erstellt, 1966 nach Neubau der St.-Magnus-Kirche abgebrochen. Pfarrei St. Magnus s.o. unter Pfauhausen. Evangelische Johanneskirche 1957 erbaut; Pfarrei s.o. unter Pfauhausen. Im Friedhof auf dem Calvarienberg Kapelle Maria Hilf von 1557.
Patrozinium: Hl. Magnus
Ersterwähnung: 1275

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