Hardheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Dicht bebauter Kern der Siedlung mit straßendorfartigem Grundriss entlang der Hauptstraße in ausgesprochener Nestlage im Erfatal bei der Einmündung des aus östlicher Richtung kommenden Riedbaches. In diesem auf der rechten Talseite sich ausdehnenden alten Siedlungsteil sind der erhaltene Bergfried der unteren Burg, das ehemalige Wasserschloss der Herren von Hardheim und heutige Rathaus sowie die ehemalige würzburgische Zehntscheuer die hervorstechenden historischen Bauten. Siedlungserweiterungen erstrecken sich von diesem Ortskern links der Erfa mit Fabrikanlagen und jüngeren Wohnhäusern über den Talboden bis zu den Bahnanlagen und darüber hinaus an den linksseitigen Talhang. Am Hang nördlich des Ortskerns entstand ein weiträumiges Neubauviertel in lockerer Bebauung, das am oberen Ortsrand von größeren militärischen Bauten begrenzt wird. Weitere Neubauten im Südwesten. Abseits des Ortes am Hockenberg und Wurmberg im Südosten sowie unterhalb des Bannholzes im Norden Kasernenanlagen.
Historische Namensformen:
  • Hartheim 1100 [um]
Geschichte: Um 1100 Hartheim, von hart, Weidewald. Siedlung der Merowingerzeit vor dem unerschlossenen Waldgebiet. Amorbacher Grundbesitz. Die Würzburger Oberherrschaftsrechte als Lehen zusammen mit der Burg Schweinberg um 1320 noch an Graf Rupert von Dürn, dann an die Grafen von Wertheim gekommen. Die Herrschaft über bestimmte Güter von den Schenken von Erbach an das örtliche Niederadelsgeschlecht verlehnt, das von 1197 bis 1607 bezeugt ist. Dieses hatte zwei Burgen, das Niedere Schloss, nach dem einzig erhaltenen Bergfried im 13. Jahrhundert erbaut, ausdrücklich genannt erst im 15. Jahrhundert, und das Obere Schloss, ab 1324 erwähnt. Das Niedere Schloss, schon 1444 in einer Fehde zwischen dem Würzburger Bischof und den Wertheimer Grafen und ihrem Anhang zerstört, war wertheimisches Lehen. Nach dem Aussterben der Grafen (1556) lag Würzburg in ständigem Rechtsstreit mit ihren Nachfolgern. Es konnte ihn erst für sich entscheiden, als auch die Inhaber des Lehens ausstarben. Diese, die Junker von Hardheim, hatten 1324 ihre Obere Burg dem Erzstift Mainz zu Lehen aufgetragen. An die Stelle dieser Burg trat 1561 das Obere Schloss, eine rechteckige Anlage mit einem kleinen, auf der Rückseite offenen Hof, zwei Rundtürmen an den Ecken der Vorderfront und einem großen Renaissance-Portal in der Schauseite. Die Auseinandersetzung seit 1608 zwischen den Allodialerben derer von Hardheim, Kurmainz und dem Hochstift Würzburg wurde 1630 durch Reichskammergerichtsspruch im wesentlichen zugunsten von Würzburg entschieden. 1656 verzichtete Mainz im Austausch gegen die Hälfte von Werbach (Main-Tauber-Kreis) auf alle seine Rechte. Das schon vorher eingerichtete würzburgische Amt Hardheim übernahm die volle Jurisdiktion, die erst im 16. Jahrhundrt so bezeichnete Zent und das Ortsgericht wurden zusammengelegt. 1803 fiel das Amt an das Fürstentum Leiningen, 1806 die Souveränität an Baden. Ab 1813 Bezirksamt Walldürn, 1872 Wertheim, 1879 Buchen. Hardheim hatte spätestens im 15. Jahrhundert einen Markt. Eine Weiterentwicklung zur Stadt machten die komplizierten Herrschaftsverhältnisse unmöglich. Von gewisser zentraler Bedeutung war auch der Schüttungsbau, eine große zweischiffige Halle von 1683, die als Sammelplatz der Würzburger Einkünfte diente, heute zur Kulturhalle ausgebaut.

Name: Niedere Burg/Schloss Hardheim. Obere Burg/Schloss Hardheim.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 0996 [Fälschung 13. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Die Kirche, St. Alban geweiht, ist erstmals in einer Fälschung des 13. Jahrhunderts (auf 996) bezeugt. 1256 trat Kloster Amorbach das Patronat an Würzburg ab. Die Ortsherren führten 1562 die Reformation ein. 1633 vertrieb die würzburgische Regierung den evangelischen Prediger endgültig. Die katholische Pfarrei umfasste außer der Gemeinde Hardheim noch Steinfurt (vgl. Stadt Külsheim, Main-Tauber-Kreis), Dornberg, Rütschdorf und Wettersdorf. Die Kirche von 1891 enthält ein Vesperbild vom Ende des 17. Jahrhundert. Evangelische nach Walldürn eingepfarrt. 1956 Kirche gebaut. 1332 wurde vom Adel ein Spital gegründet.
Patrozinium: St. Alban
Ersterwähnung: 0996 [Fälschung 13. Jahrhundert]

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