Wiehre - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1008 [1008, Kopialüberlieferung 14. Jahrhundert]

Historische Namensformen:
  • ad Adelenhusen et inde Worin 1008 [1008, Kopialüberlieferung 14. Jahrhundert]
  • Obere Wiehre 1286
  • Niedere Wiehre 1294
Geschichte: 1008 (Корialüberlieferung 14. Jahrhundert) ad Adelenhusen et inde Worin, von Wuhr = Damm. Adelhausen lag vor dem Lorettoberg um die alte Kirche St. Einbethen herum, Wiehre längs der Dreisam. 1286 wird eine Obere Wiehre, 1294 eine Niedere Wiehre genannt. Im 13. Jahrhundert Adel von Adelhausen. Schon in dieser Zeit müssen Alt-Adelhausen und Wiehre unter die Gerichtsbarkeit der Stadt Freiburg gekommen sein, 1412 auch der bisher noch außerhalb des Gerichtsbezirks verbliebene Teil von Adelhausen. 1435 Erwerb des Burgrechts in der Wiehre durch die Stadt, bis dahin im Besitz adliger Geschlechter, 1459 Erwerb des Schultheißenamts und Zolls in Alt-Adelhausen von der Herrschaft Österreich, 1510 auch des Burgrechts dortselbst von den Schnewlin. Noch im 17. Jahrhundert bildeten Adelhausen und Wiehre je eine eigene Gemeinde mit eigenem Ortsgericht. In Adelhausen überwog das bäuerliche Element, in der Wiehre befanden sich an der Dreisam Mühlen- und Gewerbebetriebe. Im Dreißigjährigen Krieg (1644) wurden beide Orte größtenteils zerstört, beim Festungsbau seit 1677 fielen sie der Anlage des Glacis zum Opfer. Erst nach der Auflassung der Festung (1745) bescheidener Wiederaufbau der jetzt zu einer einzigen Gemeinde Wiehre vereinigten beiden Orte mit dem Mittelpunkt um die neuerrichtete Adelhauser Kirche. Eingemeindung in die Stadt Freiburg 1826, bis 1876 noch ein Stabhalter.

Ersterwähnung: 1200 [Anfang 13. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Das gänzlich verschwundene Kloster Adelhausen wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vom Kloster Waldkirch aus gegründet. 1245 als »Marienkloster« in den Dominikanerorden aufgenommen. Adelskloster mit reichem Vermögen und Einkünften in rund 30 Ortschaften des Breisgaus. Im 14. Jahrhundert ein Mittelpunkt der Mystik und liturgischen Musikpflege am Oberrhein. Nach dem völligen Abriss der Klostergebäude (1677) zogen die Nonnen nach Freiburg und konnten dort 1694 ihr neues Kloster beziehen. Nach der Säkularisation kam der bedeutende Kunstbesitz in das Augustinermuseum in Freiburg. Bis 1677 bestand auch ein seit 1297 genanntes Dominikanerinnenkloster »St. Katharina in der Wiehre«. Die Pfarrei Adelhausen erscheint 1234, das Patrozinium St. Einbethen 1327, zu welchem St. Cyriak und St. Perpetua hinzutraten. Noch im 13. und im 14. Jahrhundert Filiale von Hartkirch (St. Georgen), 1508 wieder Pfarrei. Das Patronat hatte Kloster Waldkirch, 1504 kam es über die Kartäuser an die Freiburger Johanniter, 1665 an die Stadt Freiburg. Die heutige Kirche (sogenanntes »Annakirchle«) ist der dritte Neubau (1756) nach dem Abriss von 1677. 1894-1899 entstand in der Wiehre die neue, Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche im neuromanischen Stil. 1941 wurde von der Johannespfarrei eine Kuratie abgetrennt; als Kirche dient das alte St. Cyriak und Perpetua geweihte Gotteshaus. Die Obere Wiehre bildete seit 1914 eine eigene Kuratie, die 1940 zur Pfarrei erhoben wurde. 1927 bis 1929 entstand deren Pfarrkirche Maria Hilfe der Christen; zuvor wurde die 1889 gebaute Maria-Hilf-Kapelle für die Gottesdienste genutzt. Die Evangelischen der Wiehre bildeten bis 1892 das Wiehre-Vikariat, das nach dem Bau der Christuskirche 1891 zur Pfarrei erhoben wurde. Ein Teil der Oberwiehre wurde 1928 bei der Bildung der Friedenspfarrei abgetrennt. 1955 entstand in der Unterwiehre die evangelische Petruspfarrei. Sie erhielt 1958/59 eine eigene Kirche.
Patrozinium: St. Einbethen, St. Cyriak, St. Perpetua
Ersterwähnung: 1327
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