Weiß, Franz 

Geburtsdatum/-ort: 23.12.1887;  Ried (heute Gemeinde Ebersbach-Musbach), Landkreis Ravensburg
Sterbedatum/-ort: 02.10.1974;  Weingarten
Beruf/Funktion:
  • Agrarexperte, Landwirtschaftsminister von Württemberg-Hohenzollern, MdB-CDU
Kurzbiografie: 1897-1906 Nach Volksschule Humanistisches Gymnasium in Ehingen/Donau
1907-1912 Studium der Landwirtschaft in Halle, Hohenheim und Gießen
1912 Promotion zum Dr. agr.
1912/13 Landwirtschaftslehrer in Stromberg (Westfalen)
1913-1920 Assistent an der Landeszuchtanstalt der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim
1920-1933 Im Dienst der Württembergischen Landwirtschaftskammer als Leiter der Abteilung Pflanzenbau, zuletzt als Oberlandwirtschaftsrat
1933/34 Aus politischen Gründen außer Verwendung
1934-1945 Geschäftsführer des Getreidewirtschaftsverbandes Württemberg; ab 1940 auch Geschäftsführer des Kartoffelwirtschaftsverbandes Württemberg
1945 VI.13. Landesdirektor für Ernährung und Landwirtschaft in der von den Franzosen eingesetzten Stuttgarter Landesverwaltung; Absetzung im Oktober
1946 I.06. Gründung der württemberg-hohenzollerischen CDU in Aulendorf; (23.03.) 1. Landesversammlung der CDU in Sigmaringen, 1. Landesvorsitzender; (04.06.) Ministerialdirigent bei der Landesdirektion der Wirtschaft im Staatssekretariat für das französisch besetzte Gebiet Württembergs und Hohenzollerns, Präsident des Landesernährungsamtes; (04.12.) Staatssekretär für Landwirtschaft und Ernährung im Staatssekretariat für das französisch besetzte Gebiet Württembergs und Hohenzollerns
1947 VII.22. Minister für Landwirtschaft und Ernährung (bis 1952). Wesentlicher Anteil am Aufbau des Landesbauernverbands
1949-1953 MdB (Wahlkreis Balingen-Münsingen-Hechingen-Sigmaringen)
1954 Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1957 Goldene Ehrennadel des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg
1967 Ehrenbürger von Musbach
Weitere Angaben zur Person: Religion: römisch-katholisch
Verheiratet: 1916 Ried, Martha, geb. Glöckler (1893-1966)
Eltern: Franz Anton (1852-1941), Schmied und Bauer
Agatha, geb. Gnann (1852-1924)
Geschwister: Theresia (* 1879)
Georg (1880-1881)
Joseph Carl (1881-1935)
Alphons (1883-1961)
Mathilde (1884-1966)
Clara (1885-1975)
Anna (* 1894)
Kinder: Waltraud (1918-1990), verh. Wolf
Zita (* 1920), verh. Essig
Luitgard (* 1927), verh. Wolf
GND-ID: GND/1012371182

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 444-448
Quellen: Nachlaß Franz Weiß im StAS (N 1); Tauf- und Familienregister im Katholischen Pfarramt Ebersbach (schriftliche Auskunft von Pfarrer F. Laupheimer vom 21.05.1995); Schriftliche Auskünfte von Alfons Weiß, Ried (11.06.1995); Protokolle der Sitzungen des Direktoriums des Staatssekretariats Württemberg-Hohenzollern (StAS); Protokolle der Sitzungen des Staatsministeriums Württemberg-Hohenzollern (StAS und Nachlaß Gebhard Müller, Q1/35, HStAS); Protokoll einer Besprechung mit Gebhard Müller und Walther Mosthaf vom 21.04.1947 (Q1/35, B2/23); Protokolle der Landrätetagungen in Württemberg-Hohenzollern 1945-1947; Protokolle der Behörden-Dienstbesprechungen in Württemberg-Hohenzollern 1947-1952; Akten des Landwirtschaftsministeriums Württemberg-Hohenzollern 1947-1952 (StAS, Wü 150; mit persönlichen Handakten Weiß); Abschlußbericht des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung des Landes Württemberg-Hohenzollern (1952) (StAS und HStAS Q1/35, H 60); Protokolle der Verhandlungen des 1. Deutschen Bundestags 1949-1953; Gespräch mit Professor Dr. Theodor Eschenburg, Tübingen, 18.04.1991; Gespräch mit Landrat a.D. Dr. Anton Huber, Aalen, 19.06.1992
Werke: Der neuzeitliche Futterbau, 1926; Die Kalidüngung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Auf Grund von Ergebnissen von Felddüngungsversuchen bearbeitet 1926; Entstehung, Entwicklung und Tätigkeit der Versuchsringe in Württemberg (Mitteilungen der Württembergischen Landwirtschaftskammer, Abteilung Pflanzenbau), 1927; Die südwestdeutsche Landwirtschaft und der Südweststaat, in: Staatsanzeiger für das Land Württemberg-Hohenzollern, 1. Jg., Nr. 3 (14.09.1950), 41-46; Es geht um Haus und Hof. Ursachen der Agrarkrise und deren Überwindung, in: Deutsche Bauernzeitung (in Fortsetzungen), Januar/Februar 1951; Aus der Gründungszeit der CDU, in: 10 Jahre Landesverband Württemberg-Hohenzollern der Christlich-Demokratischen Union. Festschrift, o.J. (1956), 11-16; Das Bauerntum hat Zukunft, Sonderdruck der Schwäbischen Zeitung (Leutkirch) 1970
Nachweis: Bildnachweise: 10 Jahre Landesverband ... (1956), 8; „Mitglieder der letzten Regierung des selbständigen Landes Württemberg-Hohenzollern“, Ölgemälde von Bruno Hein (1952), heute im Besitz der kassenärztlichen Vereinigung für Südwürttemberg, Tübingen (Weiß ganz rechts auf dem Bild)

Literatur: Wer ist wer?, Bd. 11 (1951), 724; Munzinger-Archiv, Lieferung 22/53; Hans Georg Wieck, Christliche und Freie Demokraten in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden und Württemberg 1945/46 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 10), 1958, 117, 170f., 177ff., 183f., 186; Eberhard Konstanzer, Die Entstehung des Landes Baden-Württemberg, 1969, ab 52 passim; 30 Jahre Christliche Demokratische Union Deutschlands/Württemberg-Hohenzollern, hg. vom Bezirksverband Württemberg-Hohenzollern, 1976, 3, 6-10; Paul Sauer (Bearb.), Die Entstehung des Bundeslandes Baden-Württemberg. Eine Dokumentation, 1977, 14, 30, 157, 194; ders., Demokratischer Neubeginn in Not und Elend. Württemberg-Baden 1945-1952, 1978, 38, 206; Uwe Dietrich Adam, Die CDU in Württemberg-Hohenzollern, in: Paul-Ludwig Weinacht (Hg.), Die CDU in Baden-Württemberg und ihre Geschichte (SpLBW 2), 1978, 168f., 171, 175f., 178, 181f., 282, 349; Carlo Schmid, Erinnerungen (Gesammelte Werke 3), 1979, 269, 273, 276; Klaus-Dietmar Henke, Politische Säuberung unter französischer Besatzung. Die Entnazifizierung in Württemberg-Hohenzollern (Schriftenreihe des VfZ 42), 1981, 53, 98, 153; Max Gögler und Gregor Richter in Verbindung mit Gebhard Müller (Hg.), Das Land Württemberg-Hohenzollern 1945-1952. Darstellungen und Erinnerungen, 1982; Hellmuth Auerbach, Französische Besatzungsmacht, katholische Kirche und CDU in Württemberg-Hohenzollern 1945-1947. Schwierigkeiten mit Bildungsreform und Demokratisierung, in: Joseph Jurt (Hg.), Von der Besatzungszeit zur deutsch-französischen Kooperation ..., 1993, 140-168; Paul-Ludwig Weinacht, Exkurs: Ursprung und Entfaltung christlicher Demokratie in Südbaden. Eine Chronik 1945-1981, hg. vom Bezirksverband der CDU Südbaden, 1982, 187ff.; Werner Burger, Die CDU in Baden-Württemberg und die CSU in Bayern (Hochschulsammlung Philosophie. Politikwissenschaft 3), 1984; Andreas Dornheim, Adel in der bürgerlich-industrialisierten Gesellschaft. Eine sozialwissenschaftlich-historische Fallstudie über die Familie Waldburg-Zeil (Europäische Hochschulschriften Reihe XXXI, Politikwissenschaft, Bd. 218), 1993, 370-377, 405-07, 508; Thomas Schnabel, Württemberg zwischen Weimar und Bonn 1928-1945/46 (SpLBW 13), 1986, 602, 631; 40 Jahre CDU Kreisverband Sigmaringen, hg. vom CDU Kreisverband Sigmaringen, 1986, 10-16; Winfried Becker, CDU und CSU 1945-1950. Vorläufer, Gründung und regionale Entwicklung bis zum Entstehen der CDU-Bundespartei (Studien zur politischen Bildung 13), 1987, 61-67; Kurt Georg Kiesinger, Dunkle und helle Jahre. Erinnerungen 1904-1958, 1989, 327, 417; Jörg Thierfelder/Uwe Uffelmann (Bearb. und Red.), Der Weg zum Südweststaat, 1991; Frank Raberg, „Wir konnten uns nur die Finger verbrennen“. Die Stuttgarter Landesverwaltung als Keimzelle der ersten Landesregierungen, in: Beiträge zur Landeskunde 5 (Oktober 1992), 12-15; ders., Gebhard Müller, ein christdemokratischer Staatsmann im deutschen Südwesten – Vorstudien zu einer politischen Biographie (1945-1952), Manuskript einer Phil. Diss. (Historisches Institut der Universität Stuttgart), 6. Kapitel; Hans-Otto Kleinman, Geschichte der CDU 1945-1982, hg. von Günter Buchstab, 1993, 46
Zeitungen: Zum 80. Geburtstag von Landwirtschaftsminister i.R. Dr. Franz Weiß, in: Schwäbischer Bauer Nr. 51 (Oktober 1967), 18; Abschied von Minister a.D. Dr. Weiß. Verdienter Agrarfachmann im hohen Alter heimgegangen. In: Württembergisches Wochenblatt für Landwirtschaft 141 (1974), 2533; Landwirtschaftsminister i.R. Dr. Franz Weiß +, In: Schwäbischer Bauer Nr. 41 (1974), 6; Vor 40 Jahren in Aulendorf CDU für Württemberg-Hohenzollern gebildet, in: Südwestpresse (Ulm) vom 06.01.1986
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