Fraenkel, Albert Julius 

Geburtsdatum/-ort: 03.06.1864;  Mußbach
Sterbedatum/-ort: 22.12.1938;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Internist und Klinischer Pharmakologe, Verfolgter des NS-Regimes
Kurzbiografie: 1883–1888 VIII. Gymnasium Landau, Pfalz, bis Abitur, dann Studium d. Medizin in München, WS 1883/84 – WS 1884/85, u. Straßburg
1889 Volontärassistent an d. Frauenklinik München; Tuberkuloseerkrankung
1889–1890 Aufenthalt in Zürich u. Berlin
1890–1914 Landarzt in Badenweiler
1894 II. Algerienreise
1893–1904 jeweils in den Wintersemestern Forschungsarbeit im Pharmakologischen Institut d. Univ. Heidelberg
1905 X.I-XII. Versuche d. intravenösen Strophanthininjektionen bei Herzkranken in d. Universitätsklinik Straßburg
1906 III. Vortrag in d. Mannheimer Firma Boehringer&Söhne über intravenöse Strophanthintherapie; Anfang d. mehrjährigen Zusammenarbeit mit d. Firma
1914 III. Titel Professor, verliehen durch das Preußische Ministerium
1914 –1918 Ärztliche Dienste für Militär; u. a. EK II 1915 u. Kriegsverdienstkreuz 1916
1920 Umsiedelung nach Heidelberg; beratender Arzt am Tuberkulosekrankenhaus Rohrbach
1927 VIII. Ärztlicher Direktor d. neugegründeten Krankenanstalt „Speyerhof“
1928 III. o. Honorarprofessor an d. Univ. Heidelberg
1928 V. ärztlicher Direktor d. neugegr. „Krankenhaus Rohrbach GmbH“;
1933 IV. u. VI. Entlassung aus d. Universität u. aus dem Tuberkulosekrankenhaus Rohrbach sowie d. Krankenanstalt Speyerhof
Weitere Angaben zur Person: Religion: isr., ab 1896 ev.
Auszeichnungen: Ehrungen: Eisernes Kreuz II. Klasse (1915); Kriegsverdienstkreuz (1916)
Verheiratet: 1896 (Oldenburg) Erna Bertha Mathilde, geb. Thorade (1873–1968)
Eltern: Vater: Jakob (1836–1905), Weinkommissionär
Mutter: Emilia (Emma), geb. Deutsch (1838–1880)
Geschwister: 2; Adolph (1861–1863) u. Halbbruder Wilhelm Emil (1880–1952)
Kinder: 2; Annemarie (1897–1967), Dr., Sozialarbeiterin, u. Liselotte (1902–1992), verw. Kister, verh. Anschütz, Lehrerin.
GND-ID: GND/118692402

Biografie: Alexander Kipnis (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 6 (2011), S. 118-123

Fraenkel, das einzige Kind einer alteingesessenen jüdischen Familie im kleinen Ort Mußbach in der Pfalz, besuchte die Lateinschule im nahen Neustadt. Da Neustadt damals noch kein Gymnasium hatte, wechselte er ins Landauer Gymnasium. Bereits damals hatte er, wie er selbst schreibt, „den unwiderstehlichen Drang, Arzt zu werden“ (Drings u. a., 2004, 23). Nach dem Abitur 1883 begann Fraenkel sein Medizinstudium in München, wo ihn besonders der Zoologe Richard Hertwig (1850–1937) und der Physiologe Carl Voit (1831–1908) beeindruckten. Zum Ende des WS 1885 bestand Fraenkel sein Physikum und leistete danach die erste Hälfte seines Militärdienstes als Pfälzer und damit bayer. Staatsangehöriger bei der bayer. Feldartillerie in Würzburg. Nun folgten die klinischen Semester in Straßburg, nur drei Semester, vom SS 1886 bis zum SS 1887, in denen er besonders den Internisten Adolf Kussmaul (1822–1902) und den Pathologen Friedrich von Recklinghausen (1833–1910) hörte. Sein medizinisches Staatsexamen bestand er im Sommer 1888. Anschließend erfüllte er die zweite Hälfte seiner Militärpflicht in Bayreuth. 1889 trat Fraenkel als Volontär in die Frauenklinik München ein.
Mitten in diese hoffnungsvollste Zeit des angehenden Arztes fiel ein schwerer Schicksalsschlag: er erkrankte an Lungentuberkulose, was einen tiefen Einschnitt in seinem Leben bedeutete. Mit Hilfe zielbewussten Verhaltens und nach mehreren Kuraufenthalten konnte Fraenkel seinen Zustand soweit bessern, dass er hoffte, wieder arbeiten zu können. Jedoch verließ ihn nie mehr die Sorge um seine Arbeitsfähigkeit. Auf manche ehrgeizigen Pläne verzichtend ließ er sich als Landarzt in dem damals noch wenig bekannten Schwarzwaldort Badenweiler nieder, wo er ein für seine Gesundheit günstiges Klimas erwartete. „Sicher dürfte sein, dass ihm das eigene Krankheitserlebnis für das Einfühlen in die Seele kranker Menschen viel Wertvolles mitgegeben hat“ (Heubner).
Während der ersten Jahre in Badenweiler errichtete Fraenkel zunächst in einem gemieteten Haus eine Praxis, die sehr guten Anklang fand. Allmählich gewann er große Reputation in Badenweiler und 1894 ließ er ein eigenes Gebäude mit Wohnung, Praxis und Gästezimmern bauen, das nach seiner Heirat unter dem Namen „Villa Erna“, dem Vorname seiner Frau, bekannt wurde. Sein äußerst glückliches Familienleben war sicher eine Quelle seiner Erfolge. 1903 richtete Fraenkel nach seinen Plänen noch die „Villa Hedwig“ ein, wo er bereits in den 1890er Jahren als Hausarzt wirkte. Fast gleichzeitig wurde überdies die „Villa Paul“, etwa zwei Kilometer vom damaligen Badenweiler entfernt, für Lungenkranke eingerichtet, die ebenfalls unter seiner ärztlichen Leitung stand. Überall her holte Fraenkel Assistenten, u. a. den zukünftigen bedeutenden Pharmakologen Wolfgang Heubner (1877–1957). Als Arzt verstand es Fraenkel, zu jedem Patienten eine Einfühlungsebene aufzubauen. Wie ihn einer seiner berühmten Patienten und Freunde, der Dichter Hermann Hesse (1877–1962) charakterisierte, behandele er „nicht Krankheiten, sondern Menschen“. (Hesse, Haus zum Frieden). Von Hesse stammt auch die Bezeichnung Fraenkels als „König von Badenweiler“, und nicht umsonst verlieh ihm die Stadt 1920 das Ehrenbürgerrecht „in dankbarer Anerkennung seiner langjährigen segensreichen Wirksamkeit und seiner Verdienste um den Kurort“ (Drings u. a., 72).
Während der Saisonmonate war Fraenkel von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends mit seinen Kranken befasst. In der Winterzeit, wenn es nur wenige Patienten gab, stillte er seinen Arbeitsdrang durch wissenschaftliche Forschung. Vom WS 1893/94 an widmete Fraenkel sich, nach Vereinbarung mit den Leitern des Pharmakologischen Instituts der Universität Heidelberg, zunächst Waldemar von Schroeder (1850–1898), dann R. Gottlieb (vgl. S. 149), der Untersuchung der pharmakologischen Wirkung der Digitalis-Glukoside. Diese Herzmittel bildeten eines der Hauptobjekte der Straßburger pharmakologischen Schule.
Mehrjährige durch Tierexperimente, teilweise aber auch durch Selbstversuche abgesicherte Forschungen führten Fraenkel zu der genialen Idee, das wasserlösliche Herzmittel Strophanthin bei Herzkranken intravenös zu verabreichen. Mit diesem kühnen Vorschlag, abgesichert durch experimentelle Daten, erschien Fraenkel im WS 1905/06 in Straßburg. Damals, so die Erinnerung des berühmten Nachfolgers von Kussmaul, Bernhard Naunyn (1839–1925), „hatte mich seine ungewöhnliche Begabung und die vorbildliche Art sehr für ihn eingenommen“ (S. 564). Fraenkel konnte den neuen Leiter der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg, Ludolf von Krehl (➝ V 159), überzeugen, einen Versuch zu wagen. Der Ordinarius schenkte dem Landarzt nicht allein Vertrauen, er gab ihm seinen Assistenten und Oberarzt Georg Schwartz als Mitarbeiter, wofür ihm Fraenkel immer dankbar blieb. Aber auch für Fraenkel selbst war der Versuch am Menschen ein großes Risiko. Während einiger Wochen im Winter 1905 studierten Fraenkel und Schwartz die Wirkung der intravenösen Injektion von Strophanthin an 25 Patienten mit starker Herzinsuffizienz. Innerhalb weniger Minuten „vollzieht sich die Umschaltung des pathologischen Kreislaufes zur Norm“, berichtete Fraenkel „Die Raschheit und Stärke der Wirkung [sei] eine Wunderkur“ (Fraenkel, 1906).
Fraenkel war sich vollständig bewusst, welche Bedeutung diese Ergebnisse hatten und begann sofort, die Einführung der intravenösen Strophanthintherapie in der Medizin zu propagieren. Sein erster Schritt war der Kontakt mit der Mannheimer Firma „Boehringer&Söhne“; in all seinen bisherigen Arbeiten hatte er „Strophanthin-Boehringer“ benutzt. Mitte März 1906 hielt Fraenkel vor der Leitung der Firma einen Vortrag mit dem Ziel, die industrielle Herstellung von Strophanthin in gebrauchsfertigen Ampullen für Injektionen zu erreichen. Fraenkel überzeugte die Unternehmensführung, dass sich das Risiko lohne. In engem Zusammenwirken wurden die Bedingungen für die effektive Sterilisierung des Ampulleninhalts und mehrerer anderer wichtiger technischer Details erarbeitet. Die Zusammenarbeit Fraenkels mit „Boehringer“ dauerte nahezu drei Jahrzehnte. Gleichzeitig forsierte Fraenkel seine intensive Aufklärungsarbeit, um die Leitgedanken der neuen Methode einem möglichst weiten Kreis von Ärzten zu vermitteln. Vom 23. bis zum 26. April 1906 fand in München der 23. Kongress für Innere Medizin statt, wo Fraenkel zum ersten Mal „Über intravenöse Strophanthintherapie“ sprach. Bemerkenswert der Eindruck des berühmten Heidelberger Internist Wilhelm Erb (vgl. S. 99) nach seiner Rückkehr aus München: „Alles in allem ist in München nichts Neues zu Tage gekommen außer einer therapeutischen Entdeckung des Dr. Fraenkel über das Strophanthin, die außerordentliche Aussichten eröffnet“ (Silló-Seidl, 185).
Im September 1906 hielt Fraenkel noch einen Vortrag, diesmal in Badenweiler für die Mitglieder der „Ärztlichen Studienreise“. Im Winter setze er dann seine Zusammenarbeit mit Schwartz fort; insgesamt wurden 100 Injektionen an 46 Kranken durchgeführt und eine ausführliche Mitteilung darüber publiziert. Gleichzeitig begannen auch andere Ärzte in Deutschland und im Ausland mit der intravenösen Strophanthintherapie. Die ersten Erfolge bedeuteten aber keinesfalls den Durchbruch für die neue Methode. Es dauerte mehr als zwei Jahrzehnte, bis diese Entwicklung in einen unbestrittenen Erfolg mündete. Die Anfangszeit war vielmehr durch konkurrenzbedingten unwissenschaftlichen Widerstand und zahlreiche ärztliche Fehler begleitet, die sogar zu Todesfällen führten. Erst als Fraenkel 1927 die Leitung der medizinischen Anstalt „Speyerhof“ übernahm, richtete er für seine Therapie eine eigene Werkstatt ein, wo Ärzte dafür geschult werden konnten.
Mit dem Ausbruch des I. Weltkriegs stellte sich der 50-jährige Arzt sofort dem Militär zur Verfügung. In Badenweiler organisierte er die Behandlung von Verwundeten, in Heidelberg engagierte sich Fraenkel für die Einrichtung von Fachlazaretten für internistische Fälle. In diesen Lazaretten konnten alle zweifelhaften Fälle durch exakte klinische Beobachtung geklärt und der Grad einer Kriegsverwendungsfähigkeit der Patienten festgestellt werden, ein Vorgehen, das bald in der ganzen Militärmedizin Nachahmung fand. Fraenkel wirkte als Chefarzt eines solchen Lazaretts und wurde bald als Stabsarzt beratender Internist des XIV. Armeekorps und bereiste mit einem fahrbaren Röntgengerät die süddeutschen Heilstätten, um Tuberkulose zu diagnostizieren.
Nach dem Krieg zog die Familie Fraenkel endgültig nach Heidelberg um. Fraenkel wirkte nun vorrangig organisatorisch. 1919 bis 1927 war er maßgeblich an der Gründung des „Mittelstandssanatoriums Speyerhof“ beteiligt, das im August 1932 die Bezeichnung „Speyerhof GmbH, gemeinnützige öffentliche Krankenanstalt“ erhielt; Fraenkel wurde ärztlicher Direktor und 2. Geschäftsführer. So gelang es ihm endlich, „der Strophanthintherapie ein Heim zu schaffen“, wie er in einem Brief an „Boehringer“ schreibt. Fraenkel führte im Speyerhof auch eine Reihe wissenschaftlicher Fachtagungen durch: „Strophanthintherapie“ (1930), „Krankheitsanfänge bei chronischen Leiden“ (1931), „Weg zur rationellen Therapie“ (1932).
1920 wurde Fraenkel auch beratender Arzt am Tuberkulosekrankenhaus Rohrbach, der späteren „Thoraxklinik“. Dieses Krankenhaus stand 1923 vor dem Zusammenbruch, und es ist Fraenkel zu verdanken, dass es weitergeführt wurde. 1928 fand die Gründung der „Krankenhaus Rohrbach GmbH“ statt; auch hier hatte Fraenkel die ärztliche Leitung und war 2. Geschäftsführer. Auf Betreiben des hervorragenden bad. Hochschulreferenten Victor Schwoerer (vgl. S. 369) wurde Fraenkel 1928 durch die medizinische Fakultät der Universität zum o. Honorarprofessor gewählt. Schwoerer strebte damit an, das Krankenhaus Rohrbach mit der Universität zu verbinden. Als Honorarprofessor las Fraenkel „Ausgewählte Kapitel aus der Klinik der Tuberkulose“ und bot „seminaristisch“ Veranstaltungen an wie „Klinik der Tuberkulose mit besonderer Berücksichtigung ihrer sozialen Bedeutung und ihrer Behandlung“, später auch Übungen „Krankheit, Familie und Volksgemeinschaft“ und „Sozial-hygienische Übungen aus dem Gebiet der Sozialversicherung“. Diese interdisziplinären Veranstaltungen, zusammen mit dem Hygieniker Dr. Max Gundel und mit der Sozialpolitikerin Marie Baum, waren damals etwas ganz Neues.
Die vielseitige erfolgreiche Tätigkeit Fraenkels kam zum abrupten Ende mit der NS-„Machtergreifung“. Die letzten fünfeinhalb Jahre von Fraenkels Leben waren düster. Die aufgezwungene Muße benutzte er zunächst, um sein Lebenswerk zusammenzufassen. Ende 1933 erschien unter Mitarbeit seines Assistenten Rudolf Thauer (1906–1986) seine klassische Monographie über Strophanthintherapie, in der Fraenkel seinen Grundgedanken darlegte, dass nicht nur in pharmakologischen Forschungen, sondern auch in der Therapie in Kliniken quantitative und messende Methoden notwendig sind. Weitere Publikationen – ebenfalls zu diesem Thema – waren nun nur noch im Ausland möglich. Fraenkel hielt Vorträge über intravenöse Strophanthintherapie, im Juli 1935 vor der Britischen Pharmakologischen Gesellschaft in Cambridge, im November 1935 in Basel vor der Basler Medizinischen Gesellschaft, zuletzt in Mailand vor der Medizinischen Gesellschaft der Lombardei im Mai 1938. Im Juli 1938 konnte er nochmals an der Pharmakologentagung in Oxford teilnehmen. Diese Auslandsreisen, die die Firma Boeringer bezahlte, weil Fraenkel kein eigenes Einkommen mehr hatte, brachten ihm nicht nur das starke internationale Interesse an seinem Lebenswerk, viel wichtiger war, sie ermöglichten ihm ein Schlückchen Freiheit zu genießen. Eine Emigration kam nicht in Frage: Der Familie fehlten die nötigen finanziellen Mittel und im Oktober 1938 wurde ihm der Reisepass entzogen. Kurz zuvor, im September, waren alle Approbationen jüdischer Ärzte erloschen. Im November folgte die „Reichskristallnacht“. Fraenkels Krankheiten verschärften sich rasch; offensichtlich konnte er alles nicht mehr ertragen. Er starb im Dezember. „Die Erlösung in jedem Sinn“, kommentierte sein Gesinnungsfreund, der Theologe Martin Dibelius (➝ IV 52). Den Trauergottesdienst hielt Fraenkels Freund, der ev. Prälat Hermann Maas (➝ II 196).
Selbst nach Fraenkels Tod, der ihn vor noch Schlimmerem bewahrte, fand unter dem Druck der Nationalsozialisten ein beschämendes Nachspiel statt: Obwohl die Familie schon 1932 ein Grab am Bergfriedhof erworben hatte, wurde seine Bestattung in Heidelberg verhindert. Erst 1947 konnte sie nachgeholt werden.
Die insgesamt mehr als 60 Veröffentlichungen Fraenkels sind hauptsächlich zwei Gebieten gewidmet: Herzmittel und Heilbehandlung, insbesondere die Strophanthintherapie, dann die Bekämpfung der Tuberkulose. Sie schließen auch die Mitarbeit Fraenkels bei der Einführung des Kodeins in die Medizin ein, sowie Arbeiten über das dt. Kurortwesen im Allgemeinen. Fraenkels Leitgedanke war nicht nur, die wissenschaftlich rigorose experimentelle Pharmakologie zu verfolgen, sondern diese auch bis zur praktischen Anwendung auszubauen, so dass er als Mitbegründer der klinischen Pharmakologie gilt. Trotzdem spiegeln seine Publikationen nur einen Teil seiner facettenreichen Tätigkeit wider. Er vereinigte in sich Eigenschaften eines talentierten Forschers und eines begnadeten Arztes, der durch seine großen Patienten wie Hermann Hesse, Karl Jaspers (BWB II 236) und Albert Schweizer (1875–1965) verewigt ist, aber auch die eines hervorragenden Organisators und Klinikgründers.
Quellen: StadtA Mannheim, Nachlass Fraenkel, Zug. 31/1995, Nr. 1–141, Kleine Erwerbungen, Nr. 1032, Biographische Sammlung S1, Nr. 195; UA Heidelberg, PA 912, Personalakte Fraenkel, Rep. 27, Nr. 334, Akademische Quästur Fraenkel.
Werke: Algerische Reiseerinnerungen, in: Münchener med. Wochenschr. 42, 1895, 778–780; Tonographische Untersuchungen über Digitaliswirkung, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 40, 1898, 40–52; Über die Therapie d. Lungentuberkulose, ebd. 46, 1899, 789–792, 827–831; Vergleichende Untersuchungen über die kumulative Wirkung d. Digitaliskörper, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 51, 1904, 84 –102; Über die Furcht vor Tuberkulose, in: Dt. Revue 29, 1904, T. 3, 90–96, 209– 216; Zur Digitalistherapie. Über intravenöse Strophanthintherapie, in: Verhh. des Kongresses für Innere Medizin 23, 1906, 257–283; (mit Georg Schwartz) Über intravenöse Strophanthininjektionen bei Herzkranken, in: Archiv für experimentelle Pathologie u. Pharmakologie 57, 1907, 79–122; Chronische Herzinsuffizienz u. intravenöse Strophanthintherapie, in: Münchener med. Wochenschr. 59, 1912, 289–292, 371–374; Über hustenstillende Mittel u. über ein neues Kodeinpräparat, in: Münchener med. Wochenschr. 60, 1913, 522–525; Über Lungentuberkulose vom militärärztlichen Standpunkt aus, ebd. 63, 1916, 1109–1111; (mit H. Doll) Die intravenöse Strophanthintherapie u. ihre Bedeutung für eine prognostische Beurteilung d. chronischen Herzinsuffizienz, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 143, 1924, 65–86; Zur pathogenetischen Deutung des Röntgenbildes d. Lunge bei Tuberkulose, in: Klinische Wochenschr. 6, 1927, 810 f.; Das Tuberkulosekrankenhaus u. das Mittelstandssanatorium Speyerhof in Heidelberg, in: Sozialhygienische Mitteilungen 12, 1928, 76–79; Die Entwicklung d. Digitalistherapie, in: Therapie d. Gegenwart 71, 1930, 385–388; (Hg.) Die Krankheitsanfänge bei chronischen Leiden, 1932; (Hg.) Der Weg zur rationellen Therapie, 1933; (mit R. Thauer) Strophanthintherapie. Zugleich ein Beispiel quantitativer Digitalisanwendung nach pharmakologischen Grundlagen, 1933; Pharmacological aspect of digitalis therapy, in: The Lancet 229, 1935, 1101–1106; Von d. empirischen zur experimentellen Digitalistherapie, in: Schweizerische med. Wochenschr. 66, 1936, 434 –440.
Nachweis: Bildnachweise: von Thauer, 1964, bis Drings u. a., 2004 (vgl. Literatur).

Literatur: Bernhard Naunyn, Erinnerungen, Gedanken u. Meinungen, 1925, 564 f.; Wolfgang Heubner, Albert Fraenkel, in: H. Maas, G. Radbruch, L. Schneider (Hgg.), Den Unvergessenen. Opfern des Wahns 1933 bis 1945, 1952, 48– 60; Rud. Thauer, Albert Fraenkel. Zum 50. Jahrestag d. Einführung d. intravenösen Strophanthintherapie, in: Die Medizinische Nr. 14, 1956, 485–487; M. Hedinger, Albert Fraenkel u. seine intravenöse Strophanthintherapie, in: Münchener med. Wochenschr. 99, 1957, 306–309; Georg Weiss (Hg.), Albert Fraenkel. Arzt u. Forscher, 1963, 21964; R. Thauer, Albert Fraenkel zum 100. Geburtstag, in: Forum cardiologicum 8, 1964, 8–12 (mit Bildnachweis); H. Hatzig, Albert Fraenkel, d. „Vater d. Strophanthintherapie“, in: Tribüne 3, 1964, 983–989; Chronik d. Ärzte Mannheims, 1978, 175, 204 (mit Bildnachweis), 463; G. Weiss, Warum wurde d. Badearzt Albert Fraenkel Herztherapeut?, in: Zs. für Allgemeinmedizin 54, 1978, 826–833; G. Silló-Seidl, Ärzte ohne Nobelpreis, 1979, 176–191 (mit Bildnachweis); W. Gosmann, Ein heilseherischer Diagnostiker, Erinnerungen an Albert Fraenkel, in: Dt. Ärzteblatt 80, H. 45, 1983, 74–77 (mit Bildnachweis); Chronik d. Ärzte Heidelbergs, 1985, 221–224; D. Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon, 1986, 71; Hans Moser, Landauer Plaudereien. Mitbürger, die wir nicht vergessen sollten, 2. Teil, 1987, 111– 117; F. Willig, Zur Erinnerung an Albert Fraenkel, den Wegbereiter u. Mitbegründer d. Klinischen Pharmakologie, in: Arzt u. Krankenhaus 61, 1988, 405–408; H. Schipperges, Ärzte in Heidelberg, 1995, 217–219; Jörg Schadt, Der „König von Badenweiler“. Albert Fraenkel, in: Momente. Beiträge zur Landeskunde von B-W 4/2002, 18–24 (mit Bildnachweis); P. Drings, J. Thierfelder, B. Weidmann, F. Willig (Hgg.), Albert Fraenkel. Ein Arztleben in Licht u. Schatten, 1864 –1938, 2004 (mit Werkverzeichnis u. zahlr. Bildnachweisen).
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