Die Filder

(Naturraum Nr. 106)

Die Filder in der Großlandschaft Schwäbisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW
Die Filder in der Großlandschaft Schwäbisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die naturräumliche Einheit der Filder – auch Filderebene genannt – liegt als geschlossenes Gebiet ungefähr in der Mitte des Landes Baden-Württemberg. Im Norden grenzt sie an die Stuttgarter Bucht, im Nordosten an den Schurwald und Welzheimer Wald, im Osten an das Mittlere Albvorland und im Westen an Schönbuch und Glemswald. Der Name Filder ist vom Ausdruck Gefilde abgeleitet und bezeichnet ein fruchtbares, landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Die Parabraunerden der Filder gehören zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands.

Äcker der Filderebene, im Hintergrund das Körschtal - Quelle LABW
Äcker der Filderebene, im Hintergrund das Körschtal - Quelle LABW

Die Filder erstrecken sich als leicht gewellte Hochebene mit langgezogenen Bündeln flacher Talmulden zwischen dem Schurwald im Osten und dem Glemswald im Südwesten. Es handelt sich um eine nach Westen vorgeschobene und in südlicher Richtung abfallende Liasplatte des Albvorlandes. Sie ist mit fruchtbaren Lösslehmen bedeckt, die zu einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung geführt haben. Über den aus Unteren Bunten Mergeln, Kieselsandstein, Oberen Bunten Mergeln, Stubensandstein und Knollenmergel aufgebauten Keuperschichten liegt die Liasplatte, die mit einer eiszeitlichen, bis zu 4 m mächtigen Lössschicht bedeckt ist.

Auf der Filderebene verläuft zwischen dem Schönbuch im Südwesten und dem Schurwald im Norden die geologische Verwerfung des Fildergrabens. Im Tertiär ist hier die Erdkruste in einem Gebiet von etwa 30 km Länge und 15 km Breite bis zu 110 m tief abgesunken und hat so einen Graben gebildet. Dieser steigt nach Osten zur Schwäbischen Alb hin allmählich an.

Die Filder bei Schlaitdorf - Quelle LABW
Die Filder bei Schlaitdorf - Quelle LABW

Der Stufenrand zur Stuttgarter Bucht bildet mit Höhen bis zu 450 m über NN den Nordrand des Naturraumes. An der Bernhartshöhe erreicht der nördliche Stufenrand mit 549 m seinen höchsten Punkt. Zu den weiteren Erhebungen gehören der Bopser (485 m) mit dem Stuttgarter Fernsehturm, der Frauenkopf (462 m) und der Raichberg (421 m). Von hier fällt die Ebene mit einem Gefälle von etwa einem Prozent nach Südosten ab. Die südliche Grenze wird durch das hier nur wenig eingetiefte, aber rund 1 km breite Neckartal gebildet. Die eher flache Landschaft teilt das markante Tal der Körsch mit ihren Zuflüssen.

Auf der Hochfläche der Filder dominiert der Ackerbau mit einer breiten Palette von Erzeugnissen, insbesondere Gemüse und das Filderkraut, während im Neckartal Obst- und vor allem auch Weinbau betrieben werden. Die Filderebene ist aufgrund der guten Böden schon früh besiedelt und ackerbaulich genutzt worden, worauf jungsteinzeitliche Funde hinweisen. Allerdings reduziert sich die landwirtschaftliche Fläche zunehmend infolge des Siedlungsflächenbedarfs. Die Nähe zum Verdichtungsraum Stuttgart und gut ausgebaute Verkehrsverbindungen haben eine anhaltende Nachfrage nach Bauland zur Folge. Im Naturraum Filder leben rund 300.000 Menschen. Der Siedlungsflächenanteil liegt dementsprechend bei rund 32 Prozent. Das Offenland umfasst etwa 55 Prozent, der Waldanteil nur 13 Prozent der Gesamtfläche.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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