Hessische Rheinebene

(Naturraum Nr. 225)

Die Hessische Rheinebene in der Großlandschaft Oberrheinisches Tiefland und Rhein-Main-Tiefland - Quelle LUBW
Die Hessische Rheinebene in der Großlandschaft Oberrheinisches Tiefland und Rhein-Main-Tiefland - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die Hessische Rheinebene schließt sich direkt nördlich an die Neckar-Rheinebene (Naturraum 224) an und nimmt im Oberrheintiefland das Gebiet zwischen Nördlicher Oberrhein-Niederung (Naturraum 223) und der Bergstraße (Naturraum 226) im Westen ein. Jedoch entfällt auf das Land Baden-Württemberg nur ein äußerst kleiner Teil dieser naturräumlichen Einheit. Dabei erweist sie sich in diesem Ausschnitt – auf einem Höhenniveau von 90 bis 100 m über NN – als strukturgleiche Fortsetzung der Hardtebene (Naturraum 223) nach deren Überdeckung vom Neckarschwemmkegel. Die Basis bilden auch hier von Flugsand bedeckte rechtsrheinische Niederterrassenschotter, auf denen im Viernheimer Sand wiederum bis zu 10 m hohe Dünenketten annähernd von Norden nach Süden ziehen. Der wasserdurchlässige, sandige Untergrund bildet weitgehend nur ertragsarme Böden, die – wie im Käfertal-Viernheimer Wald – von ausgedehnten Kiefernforsten bedeckt sind. Im Osten verzahnen sich die Flugsanddecken mit Schwemm- und Schotterkegeln, welche die Gebirgsbäche des Odenwalds beim Eintritt in das Oberrheintiefland ablagern. In erster Linie gilt dies für die Weschnitz, die bei Weinheim ihre Fracht mit gewaltigem Schwemmfächer in die hier tektonisch besonders aktive Senke am Ostrand des Oberrheingrabens einbringt. Diese Senkenstruktur ist bereits von der Hardtebene bekannt. Dadurch werden die Gebirgsbäche entlang des Odenwaldfußes weit nach Norden abgelenkt und erst bei Heppenheim – die Schotterebene über Einhausen und Biblis querend – dem Rhein zugeführt.

Die Hessische Rheinebene bei Mannheim, im Hintergrund der Odenwald - Quelle LMZ BW
Die Hessische Rheinebene bei Mannheim, im Hintergrund der Odenwald - Quelle LMZ BW

Wegen des hier hohen Grundwasserspiegels muss das Gebiet mittels Entwässerungskanälen drainiert werden. Die Böden sind schlick- und lehmreich, keineswegs unfruchtbar und lassen – je nach Stärke der Grundwasserbeeinflussung – Grünland-, seltener Ackernutzung zu. Vor allem die hochwassersicheren Schwemmkegel sind Ausgangspunkte der Siedlungen, die in ihrem Kern häufig bereits der benachbarten Bergstraße zuzuordnen sind. Wie auf einer Perlenschnur entlang des Odenwaldfußes aufgereiht, sind sie ganz vom Verdichtungsraum Mannheim-Heidelberg geprägt, bisweilen, wie bei Weinheim, sogar zusammengewachsen und greifen mit ihren Wachstumsspitzen z. T. weit in die Rheinebene aus. 

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)