Mittlerer Schwarzwald

(Naturraum Nr. 153)

Der Mittlere Schwarzwald in der Großlandschaft Schwarzwald - Quelle LUBW
Der Mittlere Schwarzwald in der Großlandschaft Schwarzwald - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Der Mittlere Schwarzwald greift als naturräumliche Einheit von West nach Ost über das gesamte, hier muldenförmig eingesenkte Gebirge hinweg, wobei er primär den weiten Einzugsbereich der Großen und Kleinen Kinzig umfasst. Jenseits der Wasserscheide geht er in den Nördlichen Talschwarzwald (Naturraum 152), in die Einheit Grindenschwarzwald und Enzhöhen (Naturraum 151) sowie in die Schwarzwald Randplatten (Naturraum 150) im Nordosten über. Mit dem Flussgebiet der Schutter reicht er nach Süden bis an den nordost-südwestgerichteten Lauf der Elz. Dort grenzt er an den Hochschwarzwald (Naturraum 155) bzw. östlich des scharfen Elzknicks an den Südöstlichen Schwarzwald (Naturraum 154). Ganz überwiegend gehört die Einheit dem Mittleren Talschwarzwald an, der weithin von der Zentralschwarzwälder Gneis-Granitmasse aufgebaut wird und dessen kuppiges, rundes Relief Höhen zwischen rd. 500 bis 700 m über NN erreicht. Ihm liegt im Nordosten – etwa ab Gengenbach, mit schmalem Saum nach Süden reichend – plateauförmig das Rotliegend- und Buntsandsteindeckgebirge (bis rd. 850 m Höhe) auf. Wo dieses deutlich nach Osten abfällt und der danubische Einfluss (Talwannen, Moorbildung) größer wird, endet der Talschwarzwald, und mit dem kontinuierlichen Einsetzen von Muschelkalk ist die Ostgrenze der Einheit zu den Gäulandschaften erreicht. Im Westen geht sie über das Grundgebirge hinaus und umfasst auf den zum Oberrheingebiet abgesunkenen Vorbergen die von dichtem Laub-Nadelwald bedeckten Lahrer Buntsandstein-Berge. Damit stößt sie unmittelbar an die Lahr-Emmendinger Vorberge (Naturraum 154).

Das Kinzigtal bei Schiltach 1988 - Quelle LMZ BW
Das Kinzigtal bei Schiltach 1988 - Quelle LMZ BW

Die hohe Erosionskraft der zum Rhein fließenden Gewässer hat gerade im Talschwarzwald tief eingeschnittene, oft steilwandige Täler geschaffen, die im Granit durch Engstellen und Felsriegel, im Gneis durch weichere, breitsohlige Formen gekennzeichnet sind. Bei Buntsandsteinauflage zeigen die Talflanken oft eine terrassenförmige Doppelstöckigkeit mit ausgeprägtem Quellhorizont an der Buntsandsteinbasis. Etwas geringere Niederschläge als im Nord- und Südschwarzwald (1000 -1200 mm) aufweisend, ist die naturräumliche Einheit mit ihren lehmreichen, grusigen (über Gneis bzw. Granit) oder sandig-lehmigen Böden (über Buntsandstein) nahezu durchgehend bewaldet, wobei das Spektrum vom Buchenmischwald in den Talregionen bis hin zu montanen moosreichen Fichtenwäldern auf den Buntsandsteinrücken reicht. Lediglich in der Kinzigtalweitung wachsen Eichen-Buchenwälder. Aufgrund der von der Offenburger Rheinebene ausstrahlenden klimatischen Verhältnisse mit warmen Sommern und milden Wintern sowie niedrigen Niederschlägen wurde diese früher der Rheinebene bzw. Vorbergzone zugeschlagen. Hier ist sogar Wein-, insbesondere aber Obstanbau möglich. Das übrige Offenland, das vorrangig die Talregionen einnimmt, umfasst je nach Klima und Höhenlage alle Übergänge vom Ackerland im Westen über Acker-Grünland-Flächen bis zur reinen Grünlandnutzung auf den Rücken und Hochflächen. Dort dominieren auch weitgestreut Schwarzwaldhöfe, während in den Tälern Weiler, Dörfer und Städte inzwischen oft zu Siedlungsbändern zusammengewachsen sind. Bis heute ist insbesondere das Kinzigtal wichtige Transitlinie über den Schwarzwald. 

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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