Ochsenfurter- und Gollachgau

(Naturraum Nr. 130)

Ochsenfurter- und Gollachgau in der Großlandschaft Mainfränkische Platten - Quelle LUBW
Ochsenfurter- und Gollachgau in der Großlandschaft Mainfränkische Platten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Als Ochsenfurter Gau und Gollachgau werden in der naturräumlichen Gliederung Deutschlands zwei benachbarte, naturräumlich sehr ähnliche Landschaften im Süden der Mainfränkischen Platten bezeichnet. Das Ochsenfurter Gau gehört zum unterfränkischen, das Gollachgau zum mittelfränkischen Raum. Das Land Baden-Württemberg hat an beiden Landschaften, die in der naturräumlichen Haupteinheit 130 zusammengefasst sind, nur geringe Anteile; überwiegend liegt die Einheit auf bayerischem Gebiet. Die beiden baden-württembergischen Teilflächen grenzen im Norden an die noch zu den Mainfränkischen Platten gehörende Marktheidenfelder Platte (Naturraum 132), von der ebenfalls ein Teil zu Baden-Württemberg gehört. Nach Osten schließt der bayerische Teil des Ochsenfurter- und Gollachgau an, im Süden liegt ein Teil der Hohenloher und Haller Ebene. Südlich und westlich umfasst schließlich das Tauberland die beiden Gäulandschaften.

Die zwischen dem Maindreieck und dem Taubertal liegende flachwellige Landschaft des Ochsenfurter- und Gollachgau bildet zusammen mit den Gäuplatten im Maindreieck nördlich des Maintals die fränkischen Gäulandschaften. Die Gäuplatten sind geologisch durch die wenig verfalteten Gesteine des Muschelkalks und den darüber liegenden Unterkeuper geprägt. Nur vereinzelt treten in den weichen, überwiegend tonig-mergeligen Gesteinen des Unterkeupers härtere Kalksteinbänke und Sandsteinschüttungen auf. Die auf der Keuperschicht aufbauende Ebene, die in den Randbereichen stark zertalt ist, bedeckt eine mächtige Lösschicht. Sie erreicht Höhenlagen zwischen 300 bis 320 m über NN.

Aufgrund des fruchtbaren Lössbodens wird das schon früh besiedelte Gebiet intensiv ackerbaulich genutzt. Angebaut werden überwiegend Getreide und Zuckerrüben sowie Mais, Klee und Luzerne. Bis auf kleinere Waldparzellen, die zumeist an Bachtälern und in Ortsrandlagen erhalten sind, ist die Landschaft fast waldfrei. Vereinzelt bestehen Streuobstflächen, Heckengebiete und Waldinseln in der insgesamt strukturarmen Landschaft.

Das Klima ist ganzjährig feucht mit warmen Sommern und milden Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,5 Grad Celsius, die durchschnittlichen Niederschläge bei 600 bis 640 mm/Jahr.

In der zu den Altsiedelländern gehörenden Landschaft des Ochsenfurter- und Gollachgaus dominieren bis heute relativ große, geschlossene Haufendörfer in Gewannflur, die oftmals in Quellmulden in Nestlage entstanden sind. Diese prägen zahlreiche mauerumfriedete fränkische Dreiseithöfe. Der Naturraum ist insgesamt relativ dünn besiedelt und in der Fläche gering erschlossen. Zu den bedeutenden Zentren gehören auf bayerischem Gebiet Würzburg, Neustadt an der Aisch und Bad Windsheim.

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