Der Vordere Odenwald

(Naturraum Nr. 145)

Der Vordere Odenwald in der Großlandschaft Odenwald, Spessart und Südrhön - Quelle LUBW
Der Vordere Odenwald in der Großlandschaft Odenwald, Spessart und Südrhön - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Der Naturraum des Vorderen Odenwaldes umfasst nur ein kleines Gebiet im Nordwesten der naturräumlichen Einheit des Sandstein-Odenwaldes und wird oft mit dieser zusammengefasst (Naturraum 144). Nach Westen wird das Gebiet durch den Naturraum Bergstraße begrenzt, im Norden und Nordosten grenzt es an den bereits zum Land Hessen gehörenden Melibokus-Odenwald mit Frankensteinmassiv, der Hochstädter Senke und dem Felsbergmassiv, die ebenfalls Teil des Vorderen Odenwaldes sind.

Es handelt sich um ein kuppiges und stark zertaltes Bergland, das überwiegend aus Granit aufgebaut ist. Verbreitet sind sandig-grusige und bodensaure , aber auch relativ basenreiche Bodenstandorte. Bodensaure Standorte wurden bei Untersuchungen häufiger erhoben als basenreiche. Teils treten große Höhenunterschiede auf. Die durchschnittliche Jahrestemperatur erreicht 7,5 Grad Celsius in den Hochlagen und bis zu 9 Grad Celsius im Norden. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge liegen zwischen 700 mm im Nordteil und bis zu 1000 mm in den höchsten Lagen.

Schriesheim an der Bergstraße, im Hintergrund der Vordere Odenwald - Quelle LMZ BW
Schriesheim an der Bergstraße, im Hintergrund der Vordere Odenwald - Quelle LMZ BW

In historischer Zeit spielte die Forstwirtschaft mit umfangreichen Eichenbeständen eine wesentliche Rolle für Landwirtschaft und Wirtschaft des Odenwaldes. Das Holz wurde vorwiegend als Schiffbauholz nach Holland exportiert. Die Erschöpfung der Eichenbestände, fehlende Wiederaufforstung, Einführung der Schafzucht und, ab dem 18. Jahrhundert, die Aufforstung mit schnellwüchsigen Nadelbäumen veränderten das Bild des Odenwaldes. Heute weist das Gebiet eine Waldbedeckung von etwa zwei Dritteln seiner Fläche auf, die sich überwiegend auf den Quarzporphyrdecken erstreckt. Diese kommen vorwiegend im Süden des Naturraumes vor und sind zugleich wichtiger Rohstoff für die Bauwirtschaft. Am westlichen Rand des Gebietes herrschen dagegen lössüberdeckte Böden vor. Zu den bestimmenden Biotoptypen gehören Mischwälder, Gehölzstreifen, Bachläufe, Nass- und Feuchtwiesen sowie Weideflächen. In den Tälern dominiert die Grünlandnutzung. Die Siedlungen liegen zumeist im Bereich der Bachoberläufe.

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