Nördlicher Talschwarzwald

(Naturraum Nr. 152)

Der Nördliche Talschwarzwald in der Großlandschaft Schwarzwald - Quelle LUBW
Der Nördliche Talschwarzwald in der Großlandschaft Schwarzwald - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Der Nördliche Talschwarzwald nimmt einen relativ schmalen Saum am nordwestlichen Rand des Mittelgebirges ein, der sich an die Schwarzwald-Randplatten im Norden (Naturraum 150), den Grindenschwarzwald und die Enzhöhen im Osten (Naturraum 151) sowie den Mittleren Schwarzwald im Süden (Naturraum 153) anschließt. Dabei reicht die Einheit von der Abbruchkante zum Oberrheinischen Tiefland ostwärts bis zur markant ausgebildeten Buntsandsteinstufe und – in Nord-Süd-Erstreckung – vom Einzugsbereich der mittleren Murg über Oos und Rench bis fast an die Kinzig (bei Gengenbach). Das zum Oberrhein gerichtete Gewässernetz konnte mit seiner hohen Erosionskraft – begünstigt durch die kräftigen Jahresniederschläge in Luvlage des Gebirges (1000 bis über 2000 mm) – tiefe und z. T. weite Täler (Murg, Rench) formen und dabei die westliche Gebirgsfront in zahlreiche Riedel und Rücken zerlappen. Während die gesamte Einheit südlich von Baden-Baden von kristallinem Grundgebirge (Granite) aufgebaut wird, gestalten nördlich davon weichere Rotliegendschichten das sanfter geformte Relief um die Talsenken von Oos und Murg. Deutlich überragen hier einzelne Härtlinge (Battern 568 m) oder Zeugenberge wie der Große Staufenberg (Merkur 668 m) ihre Umgebung (durchschnittlich 400 - 500 m über NN). Der unruhige, kuppige Grundgebirgsbereich im Süden erreicht dagegen Höhen von durchschnittlich 500 bis 600 m über NN.

Gernsbach-Staufenberg - Quelle LMZ BW
Gernsbach-Staufenberg - Quelle LMZ BW

Der gesamte Naturraum ist dicht bewaldet, wobei das natürliche Spektrum Buchenmischwälder in den tieferen Lagen sowie Tannen-Fichten-Formationen auf den Höhen umschließt. Nur dort wo die Klimagunst des Oberrheingebiets weit in die nach Westen gerichteten Täler vorstößt, gehören auch wärmeliebende Eichen-Buchen-Wälder zum natürlichen Bewuchs. Hier trifft man auch auf bedeutende Sonderkulturgebiete (Wein bei Kappelrodeck, Obst in Bühlertal, Beerenkulturen im Oos- und Murgtal). Nach Osten hin treten Ackerflächen im Offenland, das generell die Talregionen einnimmt, zunehmend zugunsten von Grünland zurück. Lediglich auf den etwas günstigeren Böden im Rotliegenden, die zudem noch Lösspolster haben (im Granitgebiet herrschen grobsandig verwitternde aber keineswegs unfruchtbare Böden vor), steigt das Ackerland auch in höhere Bereiche auf. Vor allem aber prägen Streuobstwiesen die hinteren Talräume. Die Täler sind die bevorzugten Siedlungsleitlinien, wobei in manchen der klimabegünstigten westlichen Talabschnitte heutige Erholungsorte das gesamte Haupt- und Nebentalnetz durchgängig bandförmig zersiedelt haben. Zu den herausragenden Kennzeichen des Naturraumes gehören nicht zuletzt die z. T. überregional bekannten Mineral- und Thermalquellen, wie etwa die Mineralwässer von Bad Peterstal-Griesbach oder die an vulkanische Erscheinungen gebundenen Thermen von Baden-Baden.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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