Schramberg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1293

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Erste Hinweise auf Besitzungen innerhalb der späteren Gemeinde Schramberg erhält man aus einer Rottweiler Urkunde von 1304, wonach die Herzöge von Teck den Herren von Schilteck unter anderem ihre Güter im Göttelbachtal (wohl das Glasbachlehen, welches später ein Teil des Haasenhofes bildet) und Schramberg als Mitgift überlassen. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts werden dann die Nachweise dichter. So erwarben die Falkensteiner 1347 von Johann von Tanneck die Burg Schilteck, die Mühle zu Schramberg, die Lehensgüter am Lauterbach, im Göttelbach und auf dem Lienberg. 1353 wurde Schramberg zum ersten Mal als Ort einer Siedlung erwähnt. Im Laufe des 14. Jahrhunderts gelangte diese in den Besitz der Ramsteiner. Das Kernland der Falkensteiner Herrschaft um¬fasste circa 16 Höfe und einen kleinen Weiler (10–15 Häuser) bei der Falkensteiner Kapelle. Der Kern der ersten Siedlung Schramberg lag in nord-südlicher Richtung im Tal zu beiden Seiten der Schiltach. Es handelte sich hierbei um einen typischen Siedlungsausbau des hohen Mittelalters. Das unter Rochus Merz angefertigte Urbar gibt den Stand des Jahres 1547 wieder. Zu Schramberg gehörten somit die Höfe des Göttelbachtales: der Wendelhansenhof, der Haasenhof, das Schwabenhöfle (oder Neefenhof), der Stammelbachhof und das Obermühlhofgut mit der Bannmühle; die Höfe auf dem Schramberger Bauernberg: der Cassiershof (auf dessen Gebiet der von Rochus Merz gegründete Marktflecken entstand), der Ochsenwirtshof (oder Königslehen) und das Bühlehöfle (oder: Hof beim Spital); an der Schiltach: der Schweigerhof und der Vogtshof (oder der Lammwirtshof); die Höfe im Lauterbachtal: der Tösshof vor dem Lauterbach (erst 1558 zu Schramberg, vorher Besitz der Württemberger) und das Amtslehen. Die Höfe waren alle circa zwischen 50–200 Hektar groß. Neben der Viehhaltung, im allgemeinen Hühner und Kühe, wurden auf den Äckern hauptsächlich Roggen, Hafer, Gerste und Wicken angebaut. Die Lehnsbauern mussten jährlich neben den Bodenabgaben (Boden-, Grund- und Martinszins), den Großzehnt an die Kirche und die Schatzung an die Landschaft entrichten. Laut Urbar wurden im Amt Schramberg mit einem Bodenzins belegt: der Friedrichsberg, vier Häuser bei Oberreute, der Imbrand, der Haldenhof, das Häfis (?), der Tischneck, der Hauchenstein, der Töss, die Schilteck, der Finsterbach, der Hottenbach zu Hintersulgen, der Kirnbach in Schramberg, Hintersulgen, der Sulgerberg, Sulgen, Schramberg, der Falkenstein, das Göttelbachtal und das Spital bei Schramberg. In Schramberg wurden außer den Verwüstungen durch Kriegseinwirkung auch Hochwasserkatastrophen für die Jahre 1688, 1702, 1709, 1778 und 1802 sowie verheerende Ortsbrände von 1716 (26 Gebäude und der Kirchturm), 1790 und 1805 (73 betroffene Familien) bezeugt. Siedlungserweiterung teilweise mit Industrieanlagen in drei Seitentälern. Zahlreiche Neubauten in Hanglage.
Historische Namensformen:
  • Schrannenberg 1293
  • Schrannenberch
Geschichte: Die Urbarmachung dieses Siedlungsraumes betrieben zuerst die Edelfreien von Ramstein, die wohl Lehnsleute der Herzöge von Zähringen waren. Diese Edelfreien kamen sehr wahrscheinlich aus dem Eschachtal und traten 1139/40 zum ersten Mal in Erscheinung. Am Ende des 13. Jahrhunderts starb der Hauptstamm der im Schiltachtal lebenden Ramsteiner im Mannesstamm aus. Dieser Familienzweig überließ Burg und Herrschaft 1288 einem Berthold von Falkenstein, der bereits seit einiger Zeit einen engen Kontakt zu der benachbarten Familie von Ramstein pflegte. Die Falkensteiner waren Lehnsleute der Herzöge von Teck. Im Laufe des 14. Jahrhunderts gelangten die Falkensteiner in den gesamten Besitz der Ramsteiner. Sie konnten aber auch noch Güter anderer Herren erwerben. Das dritte Geschlecht, das die Entwicklung der Schrambergs ab 1270 beeinflusste, waren die Herren von Schilteck, die vermutlich ebenfalls Lehnsleute der Herzöge von Teck waren. 1293 wird eine Urkunde, die den Verkauf des Kelhofes in Altoberndorf durch die Herren von Zimmern an Kloster Alpirsbach besiegelt, »aput Schrannenberch« ausgestellt. Die Falkensteiner hatten ihre größte Machtentfaltung vom Ende des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie verkauften 1444 die Hälfte ihres Besitzes und 1449 ein weiteres Viertel an Graf Ludwig von Württemberg. Das letzte Viertel der Falkensteiner Besitzungen gehörte der Ramstein-Falkenstein-Linie. Diese verkauften ihren Besitz wohl im Jahre 1447 an Hans von Rechberg zu Hohenrechberg, der die Herrschaft Schramberg errichtete. Zuerst nutzte Hans von Rechberg die Burg Ramstein als Wohnsitz, die wegen einer Fehde 1452 vom Schwäbischen Bund belagert und zerstört wurde. Aufgrund eines kaiserlichen Schiedsspruches musste der Schwäbische Bund eine hohe Entschädigung an den Rechberger zahlen. Mit diesem Geld errichtete Hans von Rechberg 1457 eine neue Festung auf dem Hohenschramberg, möglicherweise auf älteren Grundmauern. Ab 1518 verhandelten die Rechberger mit kaiserlichen Abgesandten über den Verkauf der Burgen Schramberg und Schilteck mitsamt den dazugehörigen Hoheitsrechten. Kaiser Maximilian wollte die Schwarzwald-Herrschaft für das Haus Habsburg aus strategischen Erwägungen heraus sichern. Der baldige Tod des Kaisers und die katastrophale Verschuldung Habsburgs machten diese Pläne obsolet. 1526 verkaufte Rechberg das Gebiet der allmählich wachsenden Siedlung Schramberg mit der restlichen Herrschaft an seinen Schwager, den schweizer Adeligen Hans Dietrich von Landenberg zu Breitenlandenberg. Die Herren von Landenberg zu Breitenlandenberg waren ein angesehenes Geschlecht aus der Ostschweiz. Nach dem Tod Christophs von Landenberg zu Breitenlandenberg wurde Schramberg nebst der Herrschaft 1547 an Rochus Merz von Staffelfelden, einen Vertreter der österreichischen Beamtenaristokratie, verkauft. Noch im gleichen Jahr verlieh ihm Kaiser Karl V. das Recht, jeden Donnerstag einen Wochenmarkt und zweimal im Jahr einen Jahrmarkt in dem neu gegründeten Marktflecken Schramberg auszurichten. Ferner erhielt Rochus Merz das Privileg des »gefreiten Gerichtsstands«. Der Verwaltungsexperte Rochus Merz errichtete einen vorbildlichen Miniaturstaat. Er unterteilte die Herrschaft Schramberg in sechs Ämter, darunter das Amt Schramberg. Als herrschaftliche Beamte setzte er unter anderem einen Obervogt und Herrschaftsschreiber, fünf Untervögte, einen Fronvogt, 24 Schöffen sowie einen Kirchenschaffner ein. Im Januar 1563 verstarb Rochus Merz, nachdem er seine Frau als Alleinerbin eingesetzt hatte. Nach ihrem Tod übernahm ihr Neffe Gottfried Zott von Berneck 1571 Schramberg. Gottfried Zott überließ seinem Vater Sebastian, einem erzherzoglich-österreichischen Rat, die Verwaltung Schrambergs. Seit 1576 war Österreich von neuem daran interessiert, die Herrschaft Schramberg zu erwerben, um eine starke Bastion gegenüber dem protestantischen Württemberg zu bilden. Auch von der rechtlichen Seite erhob Österreich Anspruch auf die Herrschaft Schramberg, da die Witwe Merz Erzherzog Ferdinand II. von Österreich in ihrem Testament von 1570 zum Ersatzerben bestimmt hatte. 1583 verkaufte Gottfried Zott die Herrschaft Schramberg an das Haus Habsburg, das Graf Wilhelm von Zimmern mit der Herrschaft belehnte. Nach dem Tod Graf Wilhelms 1595, mit dem die Familie der Grafen von Zimmern ausstarb, verblieb Schramberg bis 1609 unter der direkten Verwaltung des Hauses Habsburgs. In diesem Jahr wurde Markgraf Karl von Burgau mit Schramberg belehnt. Dieser herrschte bis zu seinem Tod im Jahre 1618. Während des 30jährigen Krieges unterstand Schramberg direkt Kaiser Ferdinand II. beziehungsweise dessen Bruder dem Erzherzog Leopold. Das Kriegsgeschehen verschonte bis zur Eroberung durch den schwedischen König Gustav Adolf 1632 Schramberg. Danach ließ sich Württemberg von Gustav Adolf die österreichischen Gebiete im Schwarzwald zu Lehen geben. Die Festung auf dem Hohenschramberg hielt den Württembergern bis zum August 1633 stand und wurde dann nach der Eroberung geschleift. Die württembergische Herrschaft über Schramberg endete mit der verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634. 1648 wurde der kaiserlich-erzherzogliche Oberst und Kriegsrat Freiherr Johann Friedrich von Bissingen pfandweise mit Schramberg belehnt. 1691 löste Österreich die Pfandschaft aus und verlieh Stadt und Herrschaft 1692 an den Grafen Jakob von Hamilton. Aber bereits drei Jahre später bot Hamilton Ferdinand Karl von Bissingen Ort und Herrschaft Schramberg zum Rückkauf an. Nach dessen Einwilligung wurde Schramberg 1696 als nun erbliches Lehen ausgegeben. Die Freiherren, seit 1746 Reichsgrafen von Bissingen-Nippenburg, errichteten unterhalb der Burg 1772 ein eigenes Schloss, um ein standesgemäßes Leben zu führen. Josef Ferdinand starb im Jahre 1763. Ihn beerbte sein Neffe Graf Ferdinand Kajetan. Seit 1620 war Schramberg Teil der schwäbisch-österreichischen Landstände gewesen. Durch die Maria-Theresianischen Reformen war Schramberg, das bis dahin als eigenständige Herrschaft im Verbund der oberösterreichischen Lande gegolten hatte, der Grafschaft Hohenberg zugewiesen und 1750 dem Oberamt Rottenburg unterstellt worden. Im Zuge der territorialen Umgestaltung kam Schramberg 1806 an Württemberg. Die Herrschaft Schramberg verfügte über weitreichende Waldgebiete. Jedoch wurden ihr die Jagd- und Hoheitsrechte in einem Teil der Wälder, dem so genannten Pürschgericht, von der Reichsstadt Rottweil streitig gemacht. Über die Jahrhunderte hinweg standen sich deshalb Schramberger und Rottweiler in Fehden und Gerichtsverhandlungen gegenüber. Die Streitigkeiten begannen bereits im frühen 16. Jahrhundert und konnten auch unter den folgenden Herrschaftsinhabern nicht beigelegt werden. Erst 1790 konnte der Streit durch die Entsendung eines kaiserlichen Reichshofrates zugunsten Schrambergs beendet werden. Auch mit den Herzögen von Württemberg lagen die verschiedenen Herrschaftinhaber in ständigen Auseinandersetzungen. Da sie der angrenzenden Herrschaft aber nicht habhaft wurden, versuchten sie des öfteren, das herrschaftliche wie auch das geschäftliche Treiben ihrer kleinen Nachbarn zu stören. Die heftigsten Streitigkeiten mit Württemberg wurden um Forst- und Jagdrechte, Lehnangelegenheiten und Floßrechte ausgetragen. Vor allem über das Floßrecht konnten die Württemberger den Schramberger Handel empfindlich behindern, da die über die Schiltach abtransportierten Holzstämme einen Großteil der Einnahmen Schrambergs ausmachten. Das Verhältnis zwischen den Einwohnern Schrambergs und ihrer Obrigkeit gestaltete sich nicht immer einvernehmlich. 1571 kam es zu einer Klage der Untertanen vor dem Reichshofrat. 1678 reichten die Einwohner eine Klage bei der Innsbrucker Regierung ein. Unter dem Grafen Hamilton formulierten die Untertanen ihre Beschwerden in 55 Punkten. Nach der Übernahme der Herrschaft durch Ferdinand Carl von Bissingen kam es zur Verweigerung des Huldigungseides. 1698 fällte die Innsbrucker Regierung ein Urteil zu Ungunsten der Kläger. Unter Androhung einer kaiserlichen Militärexekution sollten sie ihrem neuen Herren huldigen. Die Untertanen der Herrschaft Schramberg verlangten aber die Vorlage des »echten« Urbars von Rochus Merz. Ihr beim Kaiser eingereichtes zweites Gesuch wurde erneut mit der Androhung einer militärischen Exekution beantwortet. Erst mit der Entsendung von 500 kaiserlichen Soldaten am Jahresende 1701 und der Verhaftung der Rädelsführer konnte im Frühjahr 1702 die Huldigung erzwungen werden. Nur fünf Jahre später brachen erneut Unruhen aus, man forderte eine Revision des Prozesses. Die 1710 genehmigte Revision zog sich in die Länge. Teile der Schramberger Untertanen verweigerten 1711 die Martinsgefälle und 1715 den Maßpfennig und den Bierheller. 1720 wurde der Revisionsprozess endgültig zu Ungunsten der Einwohner entschieden. Zum Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu erneuten Streitereien zwischen den Untertanen und der Obrigkeit. Im Bereich der Siedlung Schrambergs gab es mehrere Burgen. Dabei muss man unterscheiden zwischen mittelalterlichen Bauten und der frühneuzeitlichen Festung. 1.) Die Burg Ramstein wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts von den Ramsteinern erbaut; 2.) Der Oberfalkenstein wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert (das so genannte Felsennest), der Unterfalkenstein in der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut. Beide Anlagen waren von den Falkensteinern errichtet worden; 3.) Die Burg Schilteck wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Schilteckern erbaut; 4.) Die Burg Berneck (od. Tischneck) wurde wohl vor 1250 entweder von den Ramsteinern oder den Falkensteinern erbaut; 5.) Die Festung Hohenschramberg wurde 1457 von Hans von Rechberg auf älteren Grundmauern (1439) errichtet. Diese Anlage umfasste einen zur Wehrseite hin stark befestigten Wohnturm, dem zwei befestigte Gebäude vorgelagert waren. Ein erster Um- oder Erweiterungsbau wurde 1472/92 durchgeführt. Eine dritte Umbauphase 1547–72 erlebte die Festung unter Rochus Merz von Staffelfelden. Der Ausbau lässt vermuten, dass er ein symmetrisches Grundmodell zur Vorlage hatte. Den beiden bereits beim ersten Bau vorgelagerten Gebäuden wurde eine weitere Befestigungsanlage vorgesetzt. Dieses neue Bollwerk besteht aus einem gleichschenkligen Dreieck, welches mit einem Halbturm im Scheitel abschließt. Die beiden Schenkel treffen auf ein Rechteck, welches die beiden alten vorgelagerten Wehrgebäude umschließt. An der breitesten Stelle der Burg kurz vor dem Wohnturm endet das Rechteck mit jeweils einem flankierenden Halbturm. Diesem Rechteck schließt sich dann die alte Burganlage an. Der Wohnturm wurde zu einem Palas umgebaut. Eine vierte Baumaßnahme, die nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges notwendig geworden war, nahm die Familie von Bissingen 1664–89 vor; 6.) 1772 errichteten die Grafen von Bissingen unterhalb des 1689 zerstörten Hohenschrambergs ein Schloss, das dem modernen Repräsentationsbedürfnis Rechnung trug. 1805 wurde die Herrschaft Schramberg durch Württemberg mediatisiert und bildete 1806 das Oberamt Schramberg, das 1807 als Unteramt dem Oberamt Hornberg eingegliedert und 1810 zum Oberamt Oberndorf geschlagen wurde. 1938 zum Landkreis Rottweil. Die Grundherrschaft der Ortsherren blieb im 19. Jahrhundert als Fideikommiß bestehen. Schramberg wurde am 7. Sept. 1867 zur Stadt erhoben. Bedeutung erlangte die Uhrenindustrie; Fa. Junghans seit 1860. Stadtbrände 1716, 1790, 1805.
Ersterwähnung als Stadt: 1867
Wirtschaft und Bevölkerung: Bei der Erstellung des Urbars befanden sich die Höfe in der Regel im Besitz eines einzelnen Bauern und seiner Familie, am Ende des alten Reiches hatten die einzelnen Höfe zwischen 10–30 Besitzer. Um 1690 lebten 19 Bauernfamilien und 98 Tagelöhner im Stab Schramberg. 1705 waren es bereits 29 Bauernfamilien und 130 Tagelöhner. Zu Beginn der 60er Jahre des 16. Jahrhunderts kursierte die Pest in Südwestdeutschland und forderte auch in Schramberg ihre Opfer. Im ausgehenden 17. Jahrhundert verließen einige Schramberger Familien den Ort, um sich in dem durch den 30jährigen Krieg entvölkerten Breisgau wieder anzusiedeln. Den Schwabenzügen (1711/12 und 1770) nach Ungarn schlossen sich auch einige Familien aus der Herrschaft Schramberg an. Mit der Verleihung des Marktrechtes 1547 durch Kaiser Karl V. war der Grundstein für eine spätere wirtschaftliche Entwicklung gelegt. Lange Zeit war neben der Landwirtschaft nur die Holzwirtschaft vertreten. 1547 wurde eine Bannmühle genannt. 1611 wurde die Existenz zweier Papiermühlen bezeugt. Im 18. Jahrhundert begann man mit dem Erzabbau und betrieb auch einen eigenen Schmelzofen. Während die Erzförderung unbedeutend blieb und bald wieder eingestellt wurde, erwarb die Herrschaft 1776 das zuvor kaiserliche Hammerwerk und betrieb es bis zum Verkauf 1817.

Name: Burg Falkenstein (Ober- und Unterfalkenstein), Burg (Hohen-)Schramberg, Burg Schilteck, Burg Berneck (oder Tischneck), Burg Ramstein; Schloss der Grafen von Bissingen

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die kirchlichen Anfänge liegen auf der Burg Oberfalkenstein, die dortige Kapelle ist 1275 genannt. Ihr Kirchenpatron, der heilige Erasmus, weist auf Verbindungen mit der Reichenau hin. Gemeinsam mit Sulgen gehörte der Ort 1360 zur Pfarrei Dunningen. 1435 kaufte sich die Gemeinde Sulgen aus der Pfarrei Dunningen los, zugleich übernahm die Sulgener Laurentiuskapelle die Funktion der Pfarrkirche für Schramberg. Im gleichen Jahr erhielt Schramberg eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle am Fuße des Schlossberges. 1550 ließ Rochus Merz neben der Nikolauskapelle ein (Pfarr)Haus und einen Fruchtkasten errichten und diese Gebäude mit einer Mauer umgeben. Der so entstandene Kirchhof wurde in den kommenden Jahren das Zentrum des Marktfleckens Schramberg. Merz wählte die Kapelle als Grablege seiner Familie, er selbst wurde dort 1563 bestattet. Merz verfolgte das Ziel Schramberg zur Pfarrei erheben zu lassen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde die Kapelle 1550 zur Pfarrkirche erhoben; 1619 sprach man von einer Pfarrkirche in Schramberg. Während des 30jährigen Krieges wurde die Schramberger Kirche zerstört. 1685 weihte der Konstanzer Bischof die wieder aufgebaute Pfarrkirche ein. Ihr hölzerner Turm brannte bereits 1716 erneut ab. Zum Jahresende war sie wieder aufgebaut und mit zwei neuen Glocken sowie einer Uhr versehen. 1728 musste die Kirche wegen der gestiegenen Einwohnerzahl vergrößert werden, weitere bauliche Maßnahmen folgten. 1547 gründete Rochus Merz für die Herrschaft Schramberg eine Heiligenfabrik. Diese Kirchenstiftung wurde vom Heiligenkastenvogt beaufsichtigt und verwaltet. Bis 1730 war dieses Amt den Aufgaben des Schramberger Oberamtmanns oder des Obervogtes beigeordnet, erst dann wurde ein eigenständiger Beamter für diese Aufgabe eingesetzt. Die Schramberger Heiligenfabrik überdauerte den Übergang der Herrschaft an das Königreich Württemberg. Neueren Forschungen zufolge kam es durch Hans von Landenberg nicht zur Einführung der Reformation. Unter Rochus Merz, seinem Nachfolger in der Herrschaft, begann die Phase der katholischen Konfessionalisierung. Sie wurde während der Herrschaft der Zott von Berneck weiter intensiviert. Die Einwohner wurden durch obrigkeitlichen Bekenntniszwang auf die katholische Glaubensausübung festgelegt. Bis zum Übergang an Württemberg war Schramberg, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein katholischer Ort. Über das Vorhandensein von Schulen in Schramberg erfahren wir bis zum Ende des Alten Reiches wenig. Rochus Merz hatte in seinem Testament verfügt, dass ein Schulmeister besoldet werden sollte, der im Pfarrhaus jeweils vier bis sechs Jungen auf die Priesterausbildung vorbereiten sollte. Wie weit man aber dieser Verordnung nachgekommen war, ist nicht bekannt. 1787 kam der bis zu diesem Zeitpunkt zur Pfarrei Lauterbach gehörende Weiler Falkenstein zur Schramberger Nikolaus-Pfarrei. Die heutige Pfarrkirche St. Martin ist ein dreischiffiger klassizistischer Neubau mit Dachreiter von 1838 bis 42, daneben die ehemalige gotische Kirche mit Ostturm und polygonalem Chor. Heute verteilen sich die Katholiken der Stadt auf vier Pfarreien: Der Norden von Schramberg sowie der Ortsteil Eselbach der Gemeinde Aichhalden gehören zur Pfarrei Maria Himmelfahrt. Der Südteil von Schramberg sowie der Stadtteil Tischneck gehören zur 1957 errichteten Pfarrei Heiliggeist mit Pfarrkirche von 1913. Der Stadtteil Sulgen bildet eine eigene Pfarrei, deren Sprengel auch die Schramberger Stadtt. Delsenhof, Friedrichsberg, Glasbach, Heuwies, Hutneck, Lamprechtshof, Lienberg, Oberreute und Vier Häuser umfaßt, außerdem von der Gemeinde Aichhalden den Ortsteil Buz und von der Gemeinde Dunningen Gifizenmoos. Die alte Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1826 erbaut, die neue im Jahr 1967. Zur St. Galluspfarrei in Heiligenbronn gehören auch die 1975 von Aichhalden nach Schramberg umgegliederten Stadtteile Brambach und Hochholz sowie der Waldmössingen gehörige Ortsteil Lehen. Die St. Galluskirche entstand 1873. Die Katholiken der Stadtteile Säuen und Schönbronn zur Pfarrei Mariazell in der Gemeinde Eschbronn. Die Evangelischen der Stadt gehören zur Gesamtkirchengemeinde Schramberg, zu der auch die Gemeinde Lauterbach zählt. Evangelische Pfarrei 1866 errichtet, Pfarrkirche von 1873. Der Sprengel schließt auch die Ortsteile Eselbach und Lienberg der Gemeinde Aichhalden mit ein. Sulgen jedoch bildet zusammen mit Beschenhof, Birkenhof, Friedrichsberg, Haidenhof, Heiligenbronn, Heuwies, Hintersulgen. Josenhaus, Lamprechtshof, Lienberg, Oberreute, Schoren, Steighäusle (Sulgen) und Vier Häuser seit 1959 eine eigene evangelische Pfarrei mit Kirche von 1956. Die Stadtteile Schönbronn, Säuen und Hutneck gehören zur evangelischen Pfarrei Locherhof (Gemeinde Eschbronn, Verwaltungsraum Dunningen). Die evangelische Kirche in Schönbronn entstand 1857.
Patrozinium: St. Erasmus
Ersterwähnung: 1275

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