Beilstein 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Stadt
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Einwohner: 6044
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 239.0
Max. Höhe ü. NN (m): 536.49
Min. Höhe ü. NN (m): 236.14
PLZ: 71543, 71717, 71720

Beilstein liegt im Süden des Landkreises Heilbronn und setzt sich aus den Stadtteilen Beilstein und Schmidhausen zusammen. Nördlich des 25,25 qkm großen, langgestreckten Gemeindegebiets liegt der Weiler Farnersberg als Exklave zwischen Untergruppenbach im Norden und der Lauffener Exklave Stadtwald Etzlenswenden im Süden. Das waldreiche Areal weist Höhenunterschiede von annähernd 300 Metern auf. Der tiefste Punkt liegt am Söhlbach auf etwa 240 m NN im Süden an der Grenze zu Oberstenfeld, das Höhenmaximum wird auf rd. 535 m NN nördlich der Stocksbergkuppe erreicht. Die Stadt kann mit der Ruine der stauferzeitlichen Burg Beilstein und dem Altwürttembergischen Landgraben kulturhistorische Denkmale aufweisen. Der Landesentwicklungsplan verortet Beilstein in der Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart. Durch die Mediatisierung 1806 kaum auch Schmidhausen zum Königreich Württemberg. Während das altwürttembergische Beilstein Verwaltungssitz blieb durch das am 18. März 1806 errichtete Oberamt, das nach dem 25. April 1807 um Orte des aufgelösten Bottwarer Bezirks erweitert wurde, wurde Schmidhausen zunächst dem Oberamt Backnang zugeordnet, ehe es im Juli 1809 auch an den Beilsteiner Bezirk fiel. Als das Oberamt Beilstein zum 27. Oktober 1810 aufgehoben wurde, gelangten beide Orte zum Oberamt Marbach, von dem sie am 1. Oktober 1938 zum Landkreis Heilbronn kamen. Zum 1. Juli 1971 wurde Schmidhausen der Stadt Beilstein eingegliedert.

Die Stadtgemeinde Beilstein liegt im Süden des Landkreises und nimmt eine Fläche von 25,25 Quadratkilometern ein. Das langgestreckte Gemeindegebiet gliedert sich in die Stadtteile Beilstein und Schmidhausen mit den Weilern Söhlbach, Jettenbach, Maad, Klingen, Billensbach, Gagernberg, Kaisersbach, Etzlenswenden, Farnersberg und Stocksberg. Farnersberg liegt als Exklave zwischen Untergruppenbach im Norden und der Lauffener Exklave Stadtwald Etzlenswenden im Süden. Beilsteins Nachbargemeinden sind Ilsfeld, Abstatt, Lauffen am Neckar (Exklave), Löwenstein, Wüstenrot, Spiegelberg (Rems-Murr-Kreis) sowie Oberstenfeld und Großbottwar (beide Landkreis Ludwigsburg). Die Entfernung nach Heilbronn beträgt Luftlinie 13 Kilometer. Laut dem Landesentwicklungsplan gehört Beilstein zur Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart. Die Gemeinde liegt am Westrand der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, genauer der Südwestlichen Löwensteiner Berge. Sie ragt im Westen noch in den Naturraum Neckarbecken – Untereinheiten Bottwartal und Schozachplatten – hinein. Die Löwensteiner Berge springen hier weit nach Westen vor und werden am Stufenrand von der Bottwar und ihren Zuflüssen zerlappt. Fingerförmig fließen die Hauptbäche – Söhlbach, Schmidbach, Jettenbach, Bottwar, Brudertal- und Schmalheckenbach – in südliche bis südwestliche Richtung, um sich außerhalb des Gemeindegebiets in Oberstenfeld zu vereinigen. Der äußerste Osten Beilsteins bei Stocksberg entwässert zur Spiegelberger Lauter. Die Höhenunterschiede in der Gemeinde betragen nahezu 300 Meter. Der tiefste Punkt befindet sich mit 240 Meter über Normalnull am Söhlbach an der Grenze gegen Oberstenfeld; bis auf 535 Meter über Normalnull hinauf reicht das Gemeindegebiet nahe der Stocksbergkuppe. Die geologische Schichtenfolge auf der Gemarkung reicht vom Gipskeuper im Westen durch die gesamte Keuperformation bis zum Unterjura auf dem Stocksberg. Der höhere Keuper verdankt hier seine Erhaltung der tektonisch eingesenkten Lage in der weitgespannten Heilbronner Mulde. Die im Gipskeuper breit ausgeräumten Täler des Söhlbachs und des Schmidbachs unterhalb von Jettenbach tragen stellenweise eine Lössdecke; die Talhänge steigen am Fuß der Löwensteiner Berge steiler an. Die Grenze vom Gipskeuper zum Schilfsandstein und der Schilfsandstein mit ausgezeichneten Schrägschichtungsstrukturen sind im Burggraben von Hohenbeilstein aufgeschlossen. Schilfsandstein in der sandreichen, festen Flutfazies bildet breite Terrassen wie am Osthang des Fohlenbergs, langgestreckte, ebene Hochflächen wie am Nordostsporn des Forstbergs und Kuppen (Zeugenberge) wie den Hohenbeilstein oder den Atzenberg nördlich von Schmidhausen. Er eignet sich auch als Bau- und Ornamentsandstein und wurde früher am Atzenberg und am Osthang des Fohlenbergs abgebaut (aufgelassene Steinbrüche). Liegt er dagegen in der geringmächtigen, tonreichen Normalfazies vor, fällt er in der Landschaft allenfalls als Hangknick auf. Aufschlüsse wie im Gewann Kübelsteige ostsüdöstlich von Söhlbach sind selten. An der Wegböschung zwischen Weinbergen und Wald sieht man violette, plattige Sandsteine, die hier in der Nähe des Söhlbach-Grabens tektonisch beansprucht sind und kleine Brüche aufweisen. Während hangaufwärts die Bunten Mergel meist steile Hänge bilden, formt der Kieselsandstein Hochflächen und Bergsporne wie am Fohlenberg und Wartberg, am Steinberg, Annasee und Gagernberg, in Farnersberg sowie am Bräunersberg, hier von Löss überdeckt. Am Steinberg unterhalb des Amalienhofs wurde bei der Rebflurbereinigung eine Böschung freigelegt, die den Übergang zwischen Unteren Bunten Mergeln und Kieselsandstein erschließt. Einen Aufschluss in den Oberen Bunten Mergeln findet man nordöstlich von Farnersberg an der Böschung einer ehemaligen Mergelgrube. Die kalkhaltigen Tonsteine (Mergel) – auch die anderer Keuperschichten – wurden früher zum Mergeln der Felder und Weinberge verwendet; sie ersetzten abgeschwemmten Boden, dienten als Dünger und speicherten, wenn sie dunkel waren, die Wärme. Die Stubensandsteinschichten, die in den Löwensteiner Bergen 120 bis 140 Meter mächtig sind, prägen die Hochflächen im östlichen Gemeindegebiet. Hier nehmen viele Bäche ihren Anfang und haben steile Klingen eingeschnitten wie die Krapfenklinge östlich von Etzlenswenden oder die Eselsbissklinge westlich von Stocksberg. Rund um den Stocksberg steht Knollenmergel an, der die typischen Rutschungen und Rutschschollen zeigt. Das Dach bildet der Unterjura, der als Relikt noch auf weiteren Kuppen in der Umgebung erhalten ist. Mit 45 Prozent Waldfläche gehört Beilstein zu den besonders waldreichen Gemeinden des Landkreises. Erst an zweiter Stelle der Bodennutzung steht die Landwirtschaft mit 42 Prozent. Bekannt ist Beilstein vor allem durch seinen Wein, der früher die Haupterwerbsquelle war und heute auf 200 Hektar (davon 170 Hektar flurbereinigt) angebaut wird. Etwa doppelt so groß wie die Weinbaufläche ist das Ackerland; der Hauptanteil, fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche, entfällt auf Grünland inklusive Streuobstwiesen. Die restlichen 12 Prozent der Gemeindefläche werden von Siedlungen und Verkehrsflächen beansprucht. Die Landschaft am Rand des Verdichtungsraums bedarf des Schutzes, will man die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts – Boden, Wasser, Klima, Lebensraum von Pflanzen und Tieren –, aber auch die Schönheit und den Erholungswert der Landschaft dauerhaft erhalten. Ein Großteil der Gemeinde Beilstein ist darum Landschaftsschutzgebiet: der Fohlenberg und seine Umgebung, das Schmidbachtal und das obere Bottwartal sowie im Osten das Spiegelberger Lautertal mit seinen Nebentälern. Die Wälder südöstlich der Bottwar gehören zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Löwensteiner und Heilbronner Berge, einem Bestandteil des europaweit geschaffenen Schutzgebietenetzes Natura 2000. Der Annasee, ein flaches Gewässer mit gut ausgeprägtem Verlandungsbereich, ist Lebensraum von Kamm-Molch und Laubfrosch und steht als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz. Da Beilstein größtenteils im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald liegt, wird viel für die naturnahe Erholung getan. Wanderwege, Aussichtspunkte (Hohenbeilstein, Wartberg, Stocksberg), Rastplätze und Informationspunkte regen dazu an, Natur und Kultur zu entdecken. Zu den kulturhistorischen Denkmalen gehört neben der stauferzeitlichen Burg Hohenbeilstein auch der Altwürttembergische Landgraben, der über 31 Kilometer vom Bottwartal zum Heuchelberg führte.

Nach 1803 erhielt das Amt Beilstein Zuwachs durch Orte des aufgelösten Amts (Groß-)Bottwar, durch Mundelsheim, Höpfigheim, Liebenstein und Winzerhausen. Aber schon 1810 wurde das neue Oberamt Beilstein aufgelöst und die Mehrzahl der Orte dem Oberamt Marbach zugeschlagen. Bei dessen Aufteilung kamen Beilstein und Schmidhausen 1938 mit anderen Gemeinden des nördlichen Oberamts Marbach zum Kreis Heilbronn. Zum 1. Juli 1971 wurde Schmidhausen nach Beilstein eingemeindet. Eine von 98 Beilsteiner Bürgern unterzeichnete Eingabe vom 15. März 1848 verlangte die Neuwahl von Ortsvorsteher und Gemeinderat sowie die Einschränkung der Verwaltung. Gleichzeitig wurde ein Volksverein gegründet. Die Unzufriedenheit der Bürger machte sich am 2. April im Anschluss an eine Volksversammlung auf dem Marktplatz Luft. Acht an diesem Aufruhr beteiligte Männer wurden verhaftet, der gegen sie angestrengte Prozess aber bald eingestellt. Der Stadtrat wurde neu gewählt, der Stadtschultheiß allerdings von der Kreisregierung in seinem Amt bestätigt. Die Bürgerwehr unternahm am Pfingstmontag 1849 einen Marsch nach Großbottwar, der in einer tätlichen Auseinandersetzung mit den dortigen Bürgern, in der »Schlacht am Stern«, endete. Bei der Wahl zur Nationalversammlung 1919 wurden in Beilstein 42,2 Prozent der Stimmen für die SPD abgegeben, 34,7 Prozent für die Württembergische Bürgerpartei mit dem Bauern- und Weingärtnerbund und 22,3 Prozent für die DDP. Bei der Reichstagswahl 1920 stand der Bauern- und Weingärtnerbund mit 51,9 Prozent an erster Stelle, gefolgt von der SPD mit 24,7 und der Württembergischen Bürgerpartei und der DDP mit je 8,5 Prozent. Dasselbe Bild ergab sich bei den Landtagswahlen. So wurden bei der Wahl zur Landesversammlung 1919 für die SPD 38,5 Prozent, für den Württembergischen Weingärtnerbund 32,6, für die DDP 18,4 und für die Württembergische Bürgerpartei 6 Prozent der Stimmen abgegeben. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 entfielen in Beilstein im ersten Wahlgang (zweiter Wahlgang in Klammern) auf Hindenburg 63,1 (77,0) Prozent der Stimmen, auf Hitler 19,2 (22,7), auf Duesterberg 16,8 und auf Thälmann 0,7 (0,3) Prozent; in Schmidhausen waren die Zahlen: Hindenburg 27,6 (60,5), Hitler 22,4 (39,4) und Duesterberg 50,0 (39, 4). Bei den Reichstagswahlen 1932 und 1933 gelang es der NSDAP, auch in Beilstein ihr Ergebnis zu verbessern und von 25,6 auf 39,8 Prozent zuzulegen, während die übrigen Parteien in beiden Wahlen ungefähr dieselbe Zahl an Stimmen auf sich vereinigen konnten, so der Bauern- und Weingärtnerbund (1932 35,2 Prozent, 1933 27,3 Prozent), während die SPD absolut und prozentual noch leicht zunahm (1932 19,1 Prozent, 1933 20,2 Prozent). Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung zwischen diesen beiden Wahlen in Schmidhausen, wo der Bauern- und Weingärtnerbund zwar das Feld behauptete (1932 83,9 Prozent, 1933 64,6 Prozent), die NSDAP aber ihr Stimmenergebnis von 12,4 auf 34,5 Prozent verbessern konnte. Die Zeit nach der Wirtschaftskrise von 1929 hatte man in Beilstein vor allem durch Notstandsarbeiten, insbesondere beim Wegebau, zu meistern gesucht. Die Not wurde auch dadurch gelindert, dass die meisten Arbeiter am Ort eine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben. Am 31. März 1933 wurde im Zuge der Gleichschaltung der Gemeinderat aufgelöst und neu gebildet, wobei für die NSDAP vier Sitze, für den Bauern- und Weingärtnerbund zwei (für Farnersberg einen weiteren) und für die SPD ein Sitz eingeräumt wurde, der Mandatsträger der SPD musste aber auf Druck der NSDAP seinen Sitz aufgeben. Die Lage der evangelischen Kirche in Beilstein war bestimmt durch den Ortspfarrer Otto Stauß, der als einer der wenigen Pfarrer im Bezirk Mitglied der Deutschen Christen war und als Schulungsleiter der örtlichen NSDAP fungierte. Als im Herbst 1934 in Württemberg kurzfristig eine DC-Kirchenleitung im Amt war, übernahm Stauß für wenige Wochen das Amt des Dekans in Marbach anstelle des rechtmäßigen Dekans Pfisterer. Aufgrund der allgemeinen Entwicklung wurde Stauß zusehends isoliert und 1946 im Zuge der innerkirchlichen Entnazifizierung seines Amts enthoben. Alsbald nach Kriegsbeginn kamen zunächst polnische, dann auch französische Gefangene nach Beilstein, schließlich auch Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten im Osten, die zur Arbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt wurden. Seit 1942 und vor allem im letzten Kriegsjahr gab es einige – offenbar ungezielte – Abwürfe von Spreng- und Brandbomben auf der Gemarkung mit verhältnismäßig geringem Sachschaden. Bemerkenswert ist der Absturz eines englischen Halifax-Bombers in der Nähe von Söhlbach am 24. Februar 1944, wobei alle acht Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Am 4. Dezember 1944 stürzte während des Angriffs auf Heilbronn ein englischer Lancaster-Bomber auf Beilsteiner Gemarkung ab, wobei nur ein Mann der siebenköpfigen Besatzung überlebte. Am 28. Februar 1945 wurde ein Traktor aus Beilstein auf der Straße nach Auenstein von Jagdbombern angegriffen, wobei es drei Verletzte und zwei Tote gab. Am 1. April 1945 wurden der Bahnhof Beilstein und ein Zug der Bottwartalbahn mit Sprengbomben und Bordwaffen angegriffen, wobei eine Tote und drei Verletzte zu beklagen waren. In den Rückzug der deutschen Wehrmacht wurde Beilstein am 2. April 1945 durch die Errichtung eines Hauptverbandsplatzes einbezogen. Dieser wurde am 14. April nach Kleinbottwar verlegt. Am 15. April kam der Heilbronner Kreisleiter Drauz in die Stadt und hielt auf dem Schulhof eine Durchhalterede. Artilleriebeschuss in der folgenden Nacht forderte zwei Tote und mehrere Verletzte und verursachte Gebäudeschäden. Da für die Feindaufklärung der US-Armee die Lage in Beilstein unübersichtlich war, wurde der Ort am Nachmittag des 16. April von zehn Thunderbolt-Jagdbombern mit Sprengbomben und Bordwaffen mit Brandmunition angegriffen. Dem Brand und dem Artilleriebeschuss fielen 40 Prozent der Gebäude zum Opfer. Die Besetzung von Beilstein sollte schließlich am 18. April aus dem Raum Unterheinriet erfolgen. Der Angriff auf den Fohlenberg zwischen Gagernberg und Beilstein war jedoch für die US-Armee einigermaßen verlustreich. Gleichwohl konnte Beilstein am Vormittag des 19. April kampflos besetzt werden. An diesem und dem folgenden Tag lag die Stadt immer noch unter dem Feuer deutscher Artillerie, das noch drei Todesopfer forderte. Insgesamt waren im letzten Kriegsjahr auf Beilsteiner Gemarkung 72 Menschen durch Kriegseinwirkung ums Leben gekommen und über hundert verwundet worden. 117 Beilsteiner waren gefallen, siebzehn wurden vermisst. Anstelle des 1942 zum Kriegsdienst eingezogenen Bürgermeisters Otto Rohn hatte der Verwaltungsangestellte Heinrich Sauer die Geschäfte geführt. Am 30. Juni 1945 wurde der aus Beilstein stammende Fritz Härtner zum Bürgermeister ernannt. Dieser war beim Innenministerium tätig und konnte die Amtsgeschäfte nur am Wochenende erledigen. Zum 18. Juni 1948 konnte Rohn nach Abschluss seines Entnazifizierungsverfahrens wieder in das Amt zurückkehren, das er seit 1930 inne gehabt hatte. Bei der ersten Landtagswahl erzielte in Beilstein die FDP/DVP die höchste Stimmenzahl (47,1 Prozent), gefolgt von der SPD (37,1 Prozent), der CDU (17,6 Prozent) und der KPD (3,2 Prozent). Dieses Verhältnis blieb – mit gewissen Abweichungen – bis zur Wahl von 1968 (FDP 31,2, SPD 30,6, CDU 25,1 Prozent). In Schmidhausen war 1946 die FDP/DVP mit 60,1 Prozent die stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 25,4 Prozent; an dritter Stelle die SPD mit 12,7 Prozent und zuletzt die KPD mit 1 Prozent. Auch hier blieb das Stimmenverhältnis der Parteien bis zur Eingemeindung mit Abweichungen konstant. Seit den Landtagswahlen 1972 konnte stets die CDU (1972 51,2 Prozent) die meisten Stimmen auf sich vereinigen, gefolgt von der SPD (1972 27,3 Prozent) und der FDP (1972 21,2 Prozent). In den Bundestagswahlen von 1949 bis 1965 war in Beilstein stets die FDP führend (1953 51,5 Prozent), gefolgt von der SPD, die in diesem Zeitraum mit 30,4 Prozent bei der Wahl von 1965 ihr bestes Ergebnis hatte. Mit der Wahl von 1969 wurde die FDP (16,7 Prozent) durch die CDU (46 Prozent) als stärkste Kraft abgelöst, während die SPD weiterhin an zweiter Stelle verharrte (2005 26,3 Prozent). Dieses Verhältnis änderte sich 2009, wobei die CDU stärkste Kraft blieb (32,6 Prozent), während FDP (26,3 Prozent) und SPD (17,9 Prozent) die Plätze tauschten. Die Grünen, die in Beilstein erstmals 1980 bei einer Bundestagswahl antraten, haben 2009 mit 12,3 Prozent ihr bestes Wahlergebnis erzielt. Auch in den Europawahlen seit 1979 spiegelt sich die Ordnung der Parteien, wie sie sich in den 1970er Jahren eingependelt hatte, wobei die CDU 1979 mit 53,4 Prozent ihren Höchststand, 1994 aber mit 35,6 Prozent ihr schlechtestes Wahlergebnis hatte. Auch die SPD hatte 1979 mit 30,3 Prozent ihr bestes, mit 16,9 Prozent 2009 ihr schlechtestes Ergebnis. Den Grünen war es 2004 erstmals gelungen, mit 12,1 Prozent die FDP (11,3 Prozent) zu überflügeln. Eine Partnerschaft mit der Gemeinde Pontault-Combault bei Paris, die hauptsächlich auf der Ebene der Vereine und Schulen wirksam ist, besteht seit 1984.

Wappen von Beilstein

In Rot ein sechskantiger, gegrateter silberner (weißer) Stein, rundum besteckt mit drei (2:1) darin eingehauenen silbernen (weißen) Spitzhämmern (Beilen).

Beschreibung Wappen

Während die Stadtsiegel vom 15. bis um die Mitte des 17. Jahrhunderts jeweils nur eines der beiden „redenden" Motive, nämlich den als „Beil" angesprochenen Spitzhammer zeigen, gibt eine farbige Zeichnung aus dem Jahre 1535 schon ein „vollredendes" Wappen wieder. Es enthält nach der zugehörigen Beschreibung „dry stain vnd dry mawerhemmer in eim rotten Feld". Seit etwa 1583 setzte sich ein „vollredendes" Motiv, dessen drei Hämmer in einen einzigen sechs- oder dreikantigen Stein eingehauen sind, durch, das seit 1652 auch in den Stadtsiegeln belegt ist. Die jetzige Form wurde vom Gemeinderat am 5. Februar 1930 festgelegt.

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