Külsheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1144

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Külsheim liegt in der Quellmulde des Amorbachs, die, bedingt durch den Wechsel von Unterem Muschelkalk (Süden) und Oberem Buntsandstein (Norden) nach Nordwesten wesentlich flacher als nach Südosten ansteigt. Die Stadt ist ohne eigentlichen Marktplatz unregelmäßig angelegt. Von der ostwestlich verlaufenden Hauptstraße zweigen rippenförmig Querstraßen ab. Im Nordosten befindet sich auf dem höchsten Punkt die ehemalige Schloßanlage. Eine Eigentümlichkeit sind die vielen ständig fließenden Brunnen innerhalb des Ortes. Siedlungsausbauten nach dem zweiten Weltkrieg entstanden vornehmlich im Westen unter anderem »Neue Siedlung« (1948), »Eckweg« (1962), »Brunnengäßlein« (1963), »Reutenbüschel« (1967), »Oberer Kattenberg« (1972), »Riedflürlein« (1977).
Historische Namensformen:
  • Cullesheim 1144
  • Cullisheim 1225
Geschichte: 1144 Cullesheim, 1225 Cullisheim, von Personenname. Altsiedelort. 1144 ein Würzburger Ministeriale Otto von Külsheim erwähnt. Trotzdem dürften die Herrschaftsrechte, wie es auch dem kirchlichen Sprengel entspricht, vom Erzbistum Mainz herzuleiten sein. Dieses seit circa 1240 als Herr der Külsheimer Zent nachzuweisen. 1225 der Mainzer Erzbischof auch Ortsherr, vielleicht der 1214, sicher der im 14. Jahrhundert genannte Niederadel von Külsheim in der Mainzer Vasallität. Das Schloß, eine Abschnittsburg mit viereckigem Grundriß, hat einen runden Bergfried aus der Stauferzeit. Gebäude hauptsächlich 16. Jahrhundert, ebenso der äußere Bering. Külsheim um 1245 an die Grafen von Wertheim verpfändet, von diesen an die Herren von Dürn, die es 1291 wieder an Wertheim zurückgaben. Etwa gleichzeitig mit der Auslösung durch das Erzstift erhielt das Dorf durch König Adolf Befestigungsrecht, Wochenmarkt und die Freiheiten von Frankfurt. 1298 bereits siegelte Külsberg als Stadt (oppidum). Rathaus von 1522 mit Fachwerkobergeschoß. Külsheim war 1326 der erzbischöflichen Tafel inkorporiert, wurde jedoch Mitte des 14. Jahrhunderts an von Salza und von Seinsheim kurz verpfändet (vergleiche Verwaltungsraum Tauberbischofsheim, Werbach-Gamburg), 1462 durch den Graf von Wertheim erobert, 1480 wieder ans Erzstift herausgegeben. Die Stadt 1525 auf der Seite der Bauern und durch Minderung ihrer Privilegien bestraft. Sitz eines mainzischen Amtes. Die unregelmäßige, etwa viereckige Stadtummauerung umschloß einen verwinkelten dörflichen Grundriß mit geschwungener Hauptstraße und der an höchster Stelle gelegenen Pfarrkirche. Zwei Tore, letztes erst 1890 abgebrochen. Die Burg am Nordwest-Rand über dem Ammerbachtal. 1803 an Fürstentum Leiningen, 1806 badischer Souveränität unterworfen. 1813 Bezirksamt Tauberbischofsheim, 1864 Bezirksamt Wertheim, 1938 Bezirksamt/Landkreis Tauberbischofsheim.
Ersterwähnung als Stadt: 1298

Name: Schloss Külsheim
Datum der Ersterwähnung: 1500 [im 16. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1364
Kirche und Schule: Pfarrei ab 1364 bezeugt, das Patrozinium St. Martin spricht für hohes Alter. Patronatsrechte beim Erzstift. Pfarrkirche mit spätgotischem Chor (1497) und modernem Schiff unter hohem Satteldach, Turmuntergeschosse um 1200. In der Stadt Katharinenkapelle von 1439, zwei Joche und polygonaler Chor, das Innere neugotisch restauriert 1895, gegenüber barocke Mariensäule. Evangelische Kirchengemeinde innerhalb der Pfarrei Tauberbischofsheim, Gemeindehaus von 1965. Kirche 1964 errichtet, zugehörig der Bereich der heutigen politischen Gemeinde, großenteils aber von Nassig beziehungsweise Niklashausen pastoriert.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1364
Jüdische Gemeinde: Im Jahre 1298 Juden der Verfolgung erlegen. Im 18. Jahrhundert wieder Gemeinde mit Synagoge von 1770, diese 1938 verschont. 1941 in Privathand verkauft, 1944 durch Schadensfeuer zerstört.

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