Staufen im Breisgau - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0770 [770 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Kern der Siedlung im Grenzbereich von Schwarzwald und Staufener Bucht am Ausgang des Münstertals ist eine planmäßige, im Mittelalter befestigte Stadtanlage mit zentralem, heute teilweise überbautem Markt, Längsstraße und Ringstraße sowie einigen Quergassen. Siedlungserweiterungen im Nordwesten am Fuß des mit einer Burgruine bekrönten Schloßbergs. Im Tal des Neumagen unterhalb der mittelalterlichen Kernstadt rechts des Flusses auch Neubauten und gewerbliche Anlagen. Links des Neumagens, großes Neubaugebiet mit Mehrfamilienhäusern, Wohnblöcken und Hochhäusern, das im Umfang der östlich gelegenen Altstadt entspricht. Im Westen randlich Industriebauten. Im Südosten ein weiteres Neubaugebiet zwischen Fluß und rechtem Talhang, der im unteren Bereich mit neuen Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut ist. Zwischen Schloßberg und Rotem Berg lockere individuelle Einfamilien- und Bungalowbebauung.
Historische Namensformen:
  • Stoufen 0770 [770 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
Geschichte: 770 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) Stoufen, von der Becherform des Burgberges. Im 11. Jahrhundert waren Burgberg und Dorf Zubehör des stiftbaslischen Schenkenamts der Herren von Üsenberg, die eine später zähringische Ministerialenfamilie, die Anfang des 12. Jahrhundert erscheinenden Herren von Staufen, damit belehnten. Diese fügten dem Dorf eine breite Marktstraße mit Parallelstraßen hinzu, das ganze wurde ummauert; 1337 erstmals als Stadt genannt. Eine Stadtrechtsverleihung ist nicht überliefert. In die Stadtherrschaft mußten die Herren von Staufen aus finanziellen Gründen sich bald mit der Stadt Freiburg und mit deren Grafen teilen. 1368 überließ Freiburg den vierten Teil der Stadt Staufen samt Gerichten dem Grafen Egon III., der nun wieder 1370 die Herren von Staufen damit belehnte. Von einer Ratsverfassung wird nichts gemeldet; als Vorsitzende des Gerichts setzte die jeweilige Stadtherrschaft Vögte ein. Das spätgotische Rathaus mit angebautem Treppenturm und prächtigem Saal (Wappenscheiben der Fenster) 1546 erbaut. 1534 wurde ein Spital durch die Herren von Staufen, die seit dem 15. Jahrhundert dem vorderösterreichischen Freiherrenstand angehörten, gestiftet. Das Castrum auf dem Schloßberg wird 1248 genannt. Als Grundherren werden die Herren von Üsenberg bezeichnet, doch saßen hier stets mit einem oder mehreren Zweigen die Herren von Staufen. Nach ihrem Aussterben 1602 begann die Burg zu verfallen, als Amtssitz der ausgedehnten, jetzt österreichischen Herrschaft diente das Renaissanceschlößchen auf dem Gelände des Meierhofs. Von der Burg stehen noch stattliche Reste einschließlich des Hauptturms. Österreich, dem als Oberlehensherr Burg und Stadt heimgefallen waren, verpfändete die Herrschaft St. 1628 an die Grafen von Schauenburg, 1738 wurde Kloster St. Blasien damit belehnt, das die Stadt und die zugehörige Herrschaft durch einen Obervogt verwalten ließ. Seit 1806 badisch, wurde St. Sitz eines Bezirksamtes und kam nach Auflösung desselben 1936 zum Landkreis Müllheim. Wirtschaftlich war der Silberbergbau des Münstertals für die Stadt von Wichtigkeit. 1684 wurde die vorderösterreichische Eisenverhüttungsanlage von Kollnau nach Staufen verlegt, 1730 »wegen Schadens für den Waldbestand« abgebrochen.

Ersterwähnung: 1139
Kirche und Schule: Die Kirche zu Staufen erscheint 1139 als Filialkirche von Kirchhofen, 1275 als Pfarrei, 1470 noch einmal als filia, 1508 wieder als Pfarrkirche. Den Pfarrsatz hatte das Basler Domkapitel. Das Patrozinium St. Martin ist 1336 genannt. Von den beiden Kaplaneien des 15. Jahrhunderts bestand eine noch bis 1812. Der Kirchenbau geht im Anschluß an einen früheren auf das späte 15. Jahrhundert zurück. 1676 verbrannt, 1698-1702 wieder aufgebaut. Im Innern ein Kruzifixus, vielleicht ein Werk des Sixt von Staufen (um 1520), eine frühgotische Pietà und Anna selbdritt. Die Pfarrkirche war Erbbegräbnis der Herren von Staufen. Spätgot. sind auch die Friedhofskapelle St. Sebastian und die schon 1360 genannt St. Gotthardskapelle beim Gotthardhof, Filialkirche von Krozingen. Aus dem zerstörten Neuenburg kommende Kapuziner bauten 1683/85 vor der Stadt jenseits des Neumagen ein Kloster, das als Hospiz noch bis 1834 bestand. Von einem Filialkloster der Freiburger Ursulinen in Staufen wurde im 18. Jahrhundert Mädchenunterricht erteilt. Die evangelische Stadtkirche ist 1898/99 erbaut, 1925 die Pfarrei errichtet mit den Nebenorten Grunern, Ober- und Untermünstertal.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1336

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