Kornwestheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0784 [784/804 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt nimmt im wesentlichen den Raum ein zwischen den Anlagen des Rangierbahnhofs im Westen und der Bundesstraße 27 im Osten. Die neuen Wohnsiedlungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg liegen im Gebiet Stuttgarter Straße-Salamander, Stadtpark und Bundesstraße 27 (1950/70), am nördlichen Ortsrand im Bereich Ludwigsburger und Pflugfeldener Straße (1966/70), am östlichen Rand des Rangierbahnhofs (teils Hochhausbebauung, 1970/77), im südlichen Gemarkungsbereich an der Theodor-Heuss-Straße (teils Hochhausbebauung, 1972/74) und im Zentrum Ost (Hochhausbebauung, 1973/76). Zu den vorhandenen industriellen Niederlassungen kommen die abschnittsweise erschlossenen Gewerbegebiete an der Solitude-Allee im Nordwesten (ab 1965) und an der Enzstraße im Osten (1968/75) hinzu.
Historische Namensformen:
  • Westheim 0784 [784/804 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) und um 1080 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert)]
  • Schwaben-Westheim 1350 [2. Hälfte 14. Jahrhundert]
  • Westheim im Glemsgau 1417
  • Kornwestheim 1472
Geschichte: 780/81 (Codex Laureshamensis) Westheim, nicht ganz sicher zuzuweisen. Um 1080 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert) Westheim, 2. Hälfte 14. Jahrhundert Schwaben-Westheim, 1417 Westheim im Glemsgau, 1472 Kornwestheim. Auf der Gemarkung Kornwestheim mehrere frühe Siedlungen (Reihengräberfriedhöfe beim alten Friedhof, am Westrand des Ortes, im Osten von Kornwestheim und im Südteil der Stadt. Plattengräber im Ortsbereich, in der Kirche St. Martin wohl Stiftergrab des 7. Jahrhunderts), von denen nur eine Bestand hatte. Von dem von Ende des 11. bis Ende des 13. Jahrhunderts bezeugten ursprünglich edelfreien Adel erhielt Kloster Hirsau um 1080 ansehnlichen Besitz. Der im 11. Jahrhundert in der Hand der Grafen von Calw befindliche Ort gelangte Ende des 12. Jahrhunderts an die Pfalzgrafen von Tübingen. Deren Nebenlinie, die Grafen von Asperg, veräußerte ihn 1303 an Württemberg. Dieses erwarb 1318 einige Höfe von Kloster Hirsau und 1340 von Kloster Lorch einen Hof. Auch verschiedene Adelsfamilien, so die von Blankenstein, von Venningen, von Schlettstadt und die von Kaltental, verfügten im 14./ 15. Jahrhundert über Besitzrechte. Kornwestheim gehörte zum Amt Cannstatt, seit 1719 zum Oberamt Ludwigsburg. Schwere Bevölkerungsverluste durch Seuchen im 30jährigen Krieg (1635 allein 335 Pestopfer). Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Luftangriffen 162 Einwohner getötet, 160 Gebäude zerstört. Von 1770 bis 1781 wirkte hier der »Mechanikerpfarrer« Philipp Matthäus Hahn. Am 1.4.1931 wurde Kornwestheim Stadt, am 1.4.1956 Große Kreisstadt.
Ersterwähnung als Stadt: 1931
Wirtschaft und Bevölkerung: Das wohlhabende Bauerndorf wandelte sich dank seiner verkehrsgünstigen Lage seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einer bedeutenden Industriegemeinde mit rasch wachsender Einwohnerschaft. 1846 Eisenbahnverbindung nach Stuttgart und Ludwigsburg, 1896 Eröffnung der Güterbahn nach Stuttgart-Untertürkheim, 1911-1918 Bau des Landesgüterbahnhofs. 1885 legte Jakob Sigle den Grundstein zu der großen Schuhfabrik, der Salamander AG. 1896 entstand die Eisengießerei und Maschinenfabrik Stotz.

Ersterwähnung: 1276
Kirche und Schule: Die Martinskirche war seit 1276 im Besitz des Klosters Bebenhausen, dem sie 1402 auch inkorporiert wurde. Eine Frühmesse bestand wohl schon im 13. Jahrhundert, eine zweite Kaplanei wurde 1482 gestiftet. Die heutige evangelische Pfarrkirche, 1516 von Hans von Ulm im spätgotischen Stil umgebaut, besitzt aus der Vorgängerkirche noch romanische Bauelemente. Thomas-Gemeindehaus von 1975, 3 Pfarreien. Evangelische Notkirche 1921, Johanneskirche 1955 errichtet; 2 Pfarreien. Paulus-Gemeindehaus von 1968 (Pfarrei). Die katholische Martinskirche von 1920 wurde 1958 neu erbaut. Pfarrei seit 1920. Thomas-Gemeindehaus (ökumenisch).
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1276

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