Freiamt - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1311

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Streusiedlung mit weit auseinanderliegenden Höfen und Weilern. Im Grundgebirge reihen sich die Höfe in den Tälern bis hinauf zu den Talschlüssen, im Buntsandstein liegen sie meist auf den Hochflächen (Glasig, Mußbach).
Historische Namensformen:
  • im Freyen Ampt 1582
  • die frien lute die wir han 1311
Geschichte: 1311 die frien lute die wir han zu Gutenrode, ze beiden Musbachen, ze Schonabrunnen, ze Bretten, ze Richenbach, ze Norbrehtesberge, ze Buttenkroph, unze an die alten Keppenbach, 1582 im Freyen Ampt. Im Ortsnamen kommt die persönliche Freiheit der Einwohner zum Ausdruck. Die Besiedlung der Täler des Freiamtes setzte wahrscheinlich um die Wende des 10./11. Jahrhundert ein. Dörfliche Siedlungskerne weisen lediglich Reichenbach und Keppenbach auf, sonst mehr oder weniger dichte Streusiedlung. 1161 kaufte das Kloster Tennenbach Liegenschaften zu Labern, Brettenhardt, Mutterstegen und Mußbach von Kuno von Horben, einem Vasallen der Herzöge von Zähringen. Weitere Erwerbungen folgten. Markgraf Heinrich I. schenkte vor seinem Tod 1230 das Dorf Mußbach. Allmählich bildeten sich Schwerpunkte Tennenbacher Besitzes in diesem Ort sowie zu Gutenrode (abgegangen) und Reichenbach. Im Gebiet des Freiamts trafen drei Machtträger aufeinander: die Herren von Keppenbach, das Kloster Tennenbach und die Markgrafen. Die Keppenbacher besaßen als zu ihrem Lehen gehörig das Wildbannrecht, zu dem auch das Bergregal und damit der Besitz der Silberbergwerke zählte. Dazu kamen grundherrliche Rechte. Das Kloster Tennenbach blieb auf die Grundherrschaft beschränkt und stellte infolge der Vogteiverhältnisse einen Sonderbezirk dar; vor 1834 zusammen mit verschiedenen Waldparzellen eigene Gemarkung. Auf der Basis der Breisgaugrafschaft, mit der die Hochgerichtsbarkeit verbunden war, und auf der Grundlage der Vogtei über das Kloster Tennenbach und die freien Leute konnten die Markgrafen von Hachberg die Landesherrschaft durchsetzen. 1356-1386 war auch Freiamt dem Freiburger Martin Malterer mit Zwing und Bann verpfändet, genannt werden Mußbach, Glashausen, Reichenbach, Nordprechtsberg, Bildstein, (Alt)Keppenbach, Gerlisberg und Hofen. Gegen Ende des 16. Jahrhundert war das Freiamt ein eigenes badisches Amt geworden, zu ihm zählten auch einige Höfe in Hofstetten (Verwaltungsraum Haslach, Ortenaukreis). 1803 kam Freiamt unmittelbar zum Oberamt Hochberg, 1809 zum Вezirksamt Emmendingen.

Ersterwähnung: 1231
Kirche und Schule: Die Kirche in Mußbach schenkte 1231 der Markgraf dem Kloster Tennenbach. Schon im 13. Jahrhundert war Freiamt in mehrere Sprengel aufgeteilt. Zu Wöpplinsberg gehörte die Filialkirche in Keppenbach. Brettental und Mußbach hatten eigene Pfarrkirchen, während der Status der 1275 für Reichenbach bezeugten Kirche nicht klar erkennbar ist. Nach der Reformation 1556 gehörten Mußbach und Brettental nach Ottoschwanden. Ab 1640 wurde das Freiamt von Malterdingen, dann von Sexau und Ottoschwanden aus versehen. 1660 entstand eine evangelische Pfarrei in Keppenbach. Die Kirche wurde 1746 erbaut. Heute gehören zum Pfarrsprengel neben Keppenbach der Ortsteil Reichenbach mit eigener Filialkirche und Obersexau. Zur evangelische Pfarrei Mußbach gehört Brettental als Filiale. Die Katholiken sind nach Emmendingen eingepfarrt; der Ortsteil Brettental zur Pfarrei Schweighausen (Gemeinde Schuttertal, Ortenaukreis). Der Ortsteil Keppenbach zur katholischen Pfarrei Siegelau (Gemeinde Gutach). Die Katholiken von Mußbach zur Pfarrei Bleichheim (Gemeinde Herbolzheim, Verwaltungsraum Kenzingen-Herbolzheim).

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)