Ettenheimmünster - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Ettenheim
Ersterwähnung: 0762 [(Корialüberlieferung 12./15. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Aufgelockerte Talsiedlung, die aus einzelnen Weilern in der Nähe des ehemaligen Klosters zusammengewachsen ist, mit dörflicher Verdichtung bei der Kirche. Der südblickende Talhang ist mit modernen Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut.
Historische Namensformen:
  • monachorum cella 0762 [762 (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhundert)]
  • monasterium Etinheim 0826
  • Ettenheimmünster 1264
  • Munster das tal 1417
Geschichte: 762 monachorum cella (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhundert) 826 monasterium Etinheim, 1264 Ettenheimmünster - 1417 Munster das tal - Münstertal, bis 1885 Name der Gemeinde, dann zu Ettenheimmünster geändert. Bestimmend für die Geschichte des Ortes war das Kloster, dessen Anfänge zum Teil im dunkeln liegen. Gesichert scheint, daß nach einer Vorläufergründung durch Bischof Widegern in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts das Kloster durch den Straßburger Bischof Eddo an der Einmündung des Lautenbachs in die Unditz neu errichtet und nach 760 mit reichem Stiftungsgut dotiert wurde. Der zunächst größere und weiter gestreute Besitz konzentrierte sich - nach Entfremdungen um 1100 durch die Straßburger Bischöfe selbst -1225 hauptsächlich auf das Gebiet um Ettenheimmünster mit Höfen in Ettenheim, Münchweier, Dörlinbach, Rust, Ringsheim und Stotzheim im Elsaß, mit Patronaten von zahlreichen Kirchen der Umgebung. Nur in den klostereigenen Dörfern Münstertal, Münchweier, Schweighausen, Dörlinbach und Wittelbach hatte der Abt die niedere Gerichtsbarkeit. Vogtei und Hochgericht trugen schon vor 1370 die Hohengeroldsecker von den Straßburger Bischöfen zu Lehen. 1486 ging die Kastvogtei an Pfalzgraf Philipp über, 1504 wurde das Kloster unter den Schutz des Hauses Österreich gestellt, doch gegen den Willen des Klosters erhielten die Geroldsecker 1518 die Vogtei als Straßburger Lehen zurück. Als 1634 die Geroldsecker ausstarben, verlieh Straßburg die Vogtei nicht mehr weiter; in langen Auseinandersetzungen mit dem Kloster baute es seine Herrschaft aus; 1740 mußte dieses endgültig die Landeshoheit der Bischöfe von Straßburg anerkennen. Ettenheimmünster bildete mit seinen Dörfern das Klosteramt Ettenheimmünster. Wiederholt hatte Ettenheimmünster, das 1502 ein Marktprivileg erhielt, unter Kriegen zu leiden. Um 1427 wurde es von seinen Vögten geplündert und niedergebrannt; 1525 durch aufständische Bauern zerstört. 1633-1648 mußten die Mönche in schweizerische Klöster ausweichen. Nach Brand der Klosterkirche 1651 Wiederaufbau und Blüte des klösterlichen und geistigen Lebens im 17./18. Jahrhundert 1803 Aufhebung des Klosters, die Gebäude zunächst an Handelsbetriebe verpachtet, dann auf Abbruch verkauft. Das Klosteramt Ettenheimmünster kam mit der Herrschaft Ettenheim an Baden, Oberamt Mahlberg; 1809-1924 Amt Ettenheim, dann Bezirksamt/Landkreis Lahr. 1807 erhielt auch die Gemeinde ihren Anteil am Genossenschaftswald, der des aufgehobenen Klosters fiel an den Staat.

Ersterwähnung: 0762 [zu 762]
Kirche und Schule: Kloster und Kirche waren seit der Gründung der heiligen Maria (zu 762, 1225) geweiht, entsprechend der Straßburger Domkirche. Der umwohnenden Bevölkerung diente die Leutkirche mit Petruspatrozinium (1225), die im Bauernkrieg zerstört wurde. Bis 1803 war nun die Klosterkirche zugleich Pfarrkirche, die dann abgebrochen wurde. Aus dem Landelinskult, den die Legende seit dem 12. Jahrhundert mit der Gründung des Klosters verknüpfte, erwuchs eine Wallfahrt, für die 1689/99 eine Wallfahrtskirche erbaut, 1764 umgebaut wurde, die heutige Pfarrkirche St. Landelin: frühbarocke Halle mit polygonalem Chor und Quellenkapelle (1672) an der Westseite, der an den Chor anschließende Turm von 1855/57. 1920 wurde in Ettenheimmünster ein Provinzhaus der elsässischen »Brüder von der christlichen Lehre« errichtet, zunächst mit Privatlehranstalt, seit 1946 mit Realschule; diese 1967 in der Heimschule St. Landelin in Ettenheim aufgegangen. Evangelische zu Ettenheim.
Patrozinium: heilige Maria
Ersterwähnung: 0762 [zu 762]

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