Unterriexingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1200 [vor]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Glems durchfließt, ehe sie von rechts in die Enz einmündet, den Ort. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat er sich im Süden und Südosten, wo sich auch Industrie ansiedelte (1964/70), etwas ausgedehnt. Auf einer leichten Erhebung über dem Tal das Schloss der Grafen von Leutrum-Ertingen aus dem 18. Jahrhundert.
Historische Namensformen:
  • Rocgesingun 1200 [vor]
  • Nidern Ruexingen 1342
Geschichte: Vor 1200 Rocgesingun. In den älteren Nennungen nicht von Oberriexingen zu unterscheiden. 1342 erstmals Nidern Ruexingen. Siedlung der Merowingerzeit (Gräberfeld im Ortsbereich). In Unterriexingen befand sich die Burg der 1190 erstmals erwähnten und 1560 ausgestorbenen Herren von Riexingen, vaihingische, später württembergische Dienstleute. Besitz- und Herrschaftsrechte besaßen verschiedene Adelsgeschlechter, so nach den von Riexingen die von Urbach, dann die von Sachsenheim und die von Nippenburg. Württemberg gelang es seit dem Ende des 14. Jahrhunderts, auf dem Weg der Lehensübertragung und des Kaufs nach und nach die wichtigste Stellung zu erlangen. Anfang des 19. Jahrhunderts waren fünfundzwanzig Zweiundreißigstel des Orts württembergisch, sieben Zweiundreißigstel »edelmännisch«. Von den Einwohnern waren 570 württembergisch, 176 ritterschaftlich und 76 gemeinschaftlich. Der württembergische Anteil blieb dem Ritterkanton am Neckar und Schwarzwald steuerbar. 1806 erlangte Württemberg die Landeshoheit über den Gesamtort, der 1807 dem Oberamt Vaihingen, 1938 dem Lanskreis Ludwigsburg zugeteilt wurde. Schloss aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, 1813 unter Einbeziehung des mittelalterlichen Steinhauses und Bergfrieds umgebaut. Es ist seit 1815 im Besitz der Grafen Leutrum von Ertingen, denen bereits im 18. Jahrhundert zeitweise der »edelmännische« Teil des Orts gehörte. 1944/45 befand sich in Unterriexingen ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler im Elsass. Mehrere hundert Häftlinge starben an Hunger, Krankheiten und Misshandlungen durch die SS-Wachmannschaften (KZ-Friedhof). In Unterriexingen ist geboren: August Ludwig Reyscher (1802-1880), Rechtshistoriker, Politiker.

Name: Burg Unterriexingen (der Herren von Riexingen). Schloss Unterriexingen (der Grafen Leutrum von Ertingen).
Datum der Ersterwähnung: 1190 [12. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 0800 [9. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Die im 9. Jahrhundert im Besitz des elsässischen Klosters Weißenburg befindliche und im 12. Jahrhundert hirsauische Kirche in Riexingen war wahrscheinlich die Kirche in Unterriexingen. Kirchenheiliger nicht bekannt. Patronatsrecht war wie der Ort geteilt. Die heutige evangelische Pfarrkirche spätgotisch (1470/1520), umgebaut und erweitert (1628/29). Auf Anhöhe südwestlich vom Dorf die ehemalige Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in ummauertem Friedhof, erbaut Ende 14./Anfang 15. Jahrhundert. In der Kirche zahlreiche, z.T. bemerkenswerte Grabdenkmäler 14.-17. Jahrhundert. Bedeutendes spätromanisches Kruzifix, das von den Leutrum aus Ertingen hierher gebracht wurde.
Patrozinium: Unserer lieben Frau
Ersterwähnung: 1300 [14./15. Jahrhundert]

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