Beihingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0844 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Links des Neckars aus der Talsohle am Steilhang aufsteigend das alte Dorf Beihingen, dessen Rathaus von 1614 stammt und das außer einem alten Schloss mit romanischen Resten noch ein »Neues« von 1573 besitzt. Durch Wohnsiedlungen hat sich der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg baulich vergrößert und ist mit den anderen Gemeindeteilen zusammengewachsen. Außer der Landsiedlung (1963/64) östlich des neuen Ortszentrums entstanden die Wohngebiete »Fuchsäcker-Klinge« und »Hohlweg« (1972). In der Neckartalaue am östlichen Ortsrand liegt das Industriegebiet »Neckar«, am südlichen das Gewerbegebiet »Ludwigsburger Straße«, beide 1965 begonnen.
Historische Namensformen:
  • villa Biginga 0844 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]
  • Binga 0972
  • Bihingin 1257
  • Neckarbeihingen 1808 [bis 1808]
Geschichte: 844 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) villa Biginga, 972 Binga, 1257 Bihingin (Personenname); in neuerer Zeit (bis 1808) auch Neckarbeihingen. Siedlung der ältesten Schicht. Vereinzelte merowingerzeitliche Gräber im Friedhof und an der Straße nach Geisingen. 844 erhielt das Kloster Lorsch, 972 das Hochstift Speyer Besitz. Von den Grafen von Calw kam der Ort im Erbweg an die Grafen von Löwenstein und von Asperg (Pfalzgrafen von Tübingen). Lehensherrliche Rechte besaßen auch die Grafen von Vaihingen. Ortsadel in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bezeugt, z.T. identisch mit den von Oßweil. Der aspergische Teil von Beihingen (zwei Fünftel) gelangte mit der Grafschaft Asperg 1308 an Württemberg, dem um 1350 die Hälfte an Vogtei und Gericht sowie 21 Hofstätten gehörten. Württemberg übertrug 1338 seinen Anteil an die Nothaft von Hochberg, 1395 an die von Stammheim und nach deren Aussterben 1592 an die Schertlin von Burtenbach als Lehen. 1782 löste Herzog Carl Eugen von Württemberg dieses Lehen ab und verleibte es dem Kammerschreibereigut ein. Der größere Teil des Dorfes (drei Fünftel) war löwensteinisch und kam 1504 nach dem pfälzischen Krieg unter württembergische Lehenshoheit. Er war dem Ritterkanton Kocher inkorporiert. Seit 1505 hatten ihn als löwensteinisches Lehen die Nothaft inne, seit 1534 die von Freyberg, von denen ihn Hans Georg von Hallweil und Friedrich von Breitenbach erbten. 1673 und 1711 erwarben ihn die von Gemmingen-Horneck. 1805 fiel er an Württemberg. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bildet Beihingen einen Bestandteil des Oberamtes (Landkreis) Ludwigsburg. 1626 starben 207 Personen, ein Drittel der Einwohnerschaft, an der Pest. Hier ist geboren der volkstümliche Pfarrer und Pädagoge Johann Friedrich Flattich (1713-1797).

Name: Altes Beihingen. Neues Schloss Beihingen.
Datum der Ersterwähnung: 1573

Ersterwähnung: 0844
Kirche und Schule: Die dem Hl. Amandus geweihte, 844 dem Kloster Lorsch geschenkte Kirche gehörte zum löwensteinischen Ortsteil. Das Patronat erwarb Württemberg 1551 von Heimeran Nothaft im Tausch gegen das Patronat am Oßweiler Gotteshaus. Die Reformation wurde von den Ortsherrschaften 1550 und 1558 eingeführt. Die heutige evangelische Pfarrkirche spätgotisch mit massivem romanischem Turmchor, wohl des 12. Jahrhunderts Grabdenkmäler der Nothaft aus dem 15./16. Jahrhundert. Abgegangene Kapelle bei der Neckarfähre. Katholiken zur Pfarrei Heutingsheim.
Patrozinium: Hl. Amandus
Ersterwähnung: 0844

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