Bittelbronn - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1161

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die abgelegene Siedlung entstand im Zuge des früh- oder hochmittelalterlichen Landesausbaus. Ihre früheste Erwähnung datiert von 1161 (»Bittelbrunnen«). Mit seinem Grundwort bezieht sich der Ortsname offenbar auf eine Quelle; im Bestimmungswort könnte das althochdeutsche »pitil« (Freier) stecken. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestand das Dorf aus rund einem Dutzend Anwesen, 1734 aus achtzehn Häusern und zwölf Scheunen.
Historische Namensformen:
  • Bittelbrunnen 1161
Geschichte: Mit der Vogtei und aller Obrigkeit gehörte Bittelbronn stets zu Möckmühl und war daher im hohen Mittelalter dürnisch, im späten Mittelalter hohenlohisch respektive pfalzgräflich und seit 1504 württembergisch. 1497 waren die Stumpf von Schweinberg berechtigt, im Bittelbronner Förstle zu jagen. Als Inhaber grundherrlicher Gerechtsame begegnet im 12. Jahrhundert das Benediktinerkloster Odenheim im Kraichgau. Später war vor allem die Orts- und Landesherrschaft hier begütert, so zu Beginn der 1530er Jahre die Herrschaft Württemberg mit elf zinspflichtigen Bauernlehen. Daneben begegnen Berechtigungen des Stifts Möckmühl (1559), der St. Katharinen-Pfründe zu Möckmühl (1570) und des Klosters Billigheim (1610). Der Großzehnt gehörte 1570 zu einem Drittel dem Stift Mosbach und zu zwei Dritteln der Möckmühler St. Katharinen-Pfründe. Ein eigenes Gericht hatte Büttelbronn nicht; zuständig war das Stadtgericht in Möckmühl. Im Fall von Landscheidungen (Grundstücksangelegenheiten) wurden eigens drei Geschworene aus dem Dorf bestellt. Der Gemeindebesitz umfasste 1734 149 Morgen Wald, 43 Morgen Weiden und Egärten sowie 4 Morgen Äcker. Bittelbronn wurde erst 1836 als politische Gemeinde von Möckmühl getrennt. Wie Möckmühl bis 1808 Amt Möckmühl, ab 26.4.1808 Oberamt Schöntal, ab 27.10. bzw. 3.11.1810 Oberamt Neckarsulm (seit 30.1.1934 Kreis), ab 1.10.1938 Landkreis Heilbronn.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1495 gab es am Ort sechzehn Steuerpflichtige, woraus auf rund siebzig Einwohner zu schließen ist. Mitte des 16. Jahrhunderts dürften es etwa achtzig bis neunzig gewesen sein (19 Schatzungspflichtige). Unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg zählte man nur noch knapp dreißig Personen, um 1700 wieder ungefähr achtzig, 1771 142 und 1806 165 Seelen. Die Qualität der Äcker auf der Gemarkung wird 1734 als »die geringste unter allen im Ambt« eingestuft, die Wiesen bei gleicher Gelegenheit als »gar schlecht« bezeichnet. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verteilte sich damals zu circa 90 Prozent auf Äcker, zu 9 Prozent auf Wiesen und Weiden und der Rest auf Gärten. Pferde wurden 1771 nicht gehalten, allerdings neunzig Rinder. Im Dorf gab es einen Weber (1734). Im früheren 16. Jahrhundert fand jährlich zum Fest der Kreuzerhebung (14. September) ein Jahrmarkt statt.

Kirche und Schule: Kirchlich war Bittelbronn allzeit Filial der Pfarrei Möckmühl und wurde vor der Reformation durch den Inhaber der dortigen St. Katharinen-Kaplanei versehen. Das ältere Patrozinium der örtlichen Kapelle wird einerseits mit St. Wolfgang, andererseits mit St. Matthias angegeben. Auch mit dem Schulunterricht dürfte der Ort immer nach Möckmühl orientiert gewesen sein. Evangelisches Kirchlein in ummauertem Kirchhof. Katholiken zu Möckmühl.
Patrozinium: St. Wolfgang/St. Matthias

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