Wohlmuthausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1231

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die zwischen Kupfer und Sall gelegenen Wohnplätze von Wohlmuthausen sind im Zuge des hoch- und spätmittelalterlichen Landesausbaus entstanden. Der Hauptort »Wolmuteshusen« findet erstmals 1231 Erwähnung; sein Name bezieht sich auf einen Personennamen. 1671 gab es dort 33 Wohnhäuser, 1741 35 und 1810 37. Hohensall taucht in der schriftlichen Überlieferung 1315 erstmals auf, allerdings wird vermutet, dass ein bereits 1285 genannter Hof »Stemmlersalle« mit Hohensall identisch ist. Der Ort umfasste vom 17. bis ins beginnende 19. Jahrhundert nicht mehr als vier Wohnhäuser. Der seit 1285 erwähnte Orbachshof bestand im 18. Jahrhundert aus drei Höfen. Schwarzenweiler ist seit 1365 namentlich bekannt. Der Weiler hatte 1741 sechs Wohnhäuser und sieben Scheunen und war bis 1777 ein herrschaftliches Hofgut. Metzdorf (1415 »Metzlinsdorf«) und der Haberhof wurden erst im Spätmittelalter angelegt. Metzdorf bestand 1701 aus acht Wohnhäusern und sieben Scheunen, der Haberhof aus zwei Häusern und drei Scheunen. Darüber hinaus hat man auf Wohlmuthäuser Gemarkung zwei Wüstungen zu suchen, zum einen das bisher nicht näher lokalisierte Lutzmannsdorf (1314/15), zum anderen die Mühle Gießübel, die von 1415 bis 1604 bezeugt ist und unterhalb von Metzdorf im Salltal lag.
Historische Namensformen:
  • Wolmuteshusen 1231
Geschichte: Im Gebiet des Forchtenberger Teilorts Wohlmuthausen mit den Wohnplätzen Metzdorf, Orbachshof, Schwarzenweiler, Haberhof und Hohensall entfaltete sich erst spät eine einheitliche Herrschaft. Wohlmuthausen selbst war im frühen 13. Jahrhundert freieigener Besitz der Reichsministerialen von Weinsberg. Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert wechselten die herrschaftlichen Kompetenzen am Hauptort und den anderen Wohnplätzen mehrfach die Besitzer; darunter begegnen die Öhringer Bürgerfamilie Gerung (1365), die Ritteradligen von Neuenstein, die Frühmesse zu Sindringen, die Johanniter-Kommende Hall (1416) und das Stift in Öhringen. Im 16. Jahrhundert erlangten die Grafen von Hohenlohe die Orts- und Landesherrschaft über alle diese Siedlungen, die bei der Landesteilung 1553/55 an die Neuensteiner Linie kamen. Wohlmuthausen und Schwarzenweiler wurden dem Amt Forchtenberg zugeteilt, die übrigen Weiler und Höfe dem Amt Neuenstein; nach 1665 fielen Metzdorf, Orbachshof und Hohensall an das Amt Kirchensall. Anfang des 13. Jahrhunderts waren die Ministerialen von Weinsberg die dominierende Grundherrschaft. Danach kamen Teile des Grundbesitzes im Hauptort und den Wohnplätzen an verschiedene Familien und geistliche Stiftungen, darunter an die Herren von Bachenstein (1339), von Neuenstein (1452), Gerung (1365) und Lesch (1368) sowie an die Johanniter von Hall, die Stifte Öhringen und Wimpfen und die Klöster Gnadental, Schöntal und Murrhardt. Im 18. Jahrhundert gebot Hohenlohe nahezu über den gesamten Grundbesitz; nur wenige Güter gehörten dem Stift und dem Spital Öhringen, dem Kloster Schöntal, den Haller Johannitern oder den örtlichen Bauern als Eigengüter. Die Zehntrechte in Wohlmuthausen, Schwarzenweiler und Orbachshof hatte zunächst das Kloster Murrhardt; über die Klostervogtei gelangten sie mit der Reformation an Württemberg und nach 1563 durch Tausch an Hohenlohe. 1315 verkauften die von Neuenstein ein Drittel des großen Zehnten in Hohensall und 1415 die Öhringer Familie Eisenhut ein Drittel des kleinen Zehnten in Hohensall und Metzdorf an das Stift Öhringen. Anfang des 17. Jahrhunderts waren die Zehntrechte in der gesamten Altgemeinde Wohlmuthausen im alleinigen Besitz der Herrschaft Hohenlohe. 1806 fiel Wohlmutshausen an Württemberg und gehörte zum Oberamt, 1938 Landkreis Öhringen. Bis 1855 gehörte der Weiler Stolzeneck zu Wohlmutshausen.
Wirtschaft und Bevölkerung: Aufgrund der überlieferten Häuser- und Zinspflichtigenzahlen lassen sich für 1741 ungefähre Einwohnerzahlen errechnen: In Wohlmuthausen lebten damals etwa 180 Menschen (1807 200), in Schwarzenweiler etwa 54 (1807 86) und in Orbachshof etwa achtzehn (1807 21); Metzdorf hatte 1701 etwa 48 Seelen (1807 59), Hohensall etwa zwanzig (1807 19) und Haberhof etwa fünfzehn (1807 15). Ackerbau, Vieh- und Schafzucht waren die Haupterwerbsquellen der Einwohnerschaft, deren Vermögensverhältnisse im allgemeinen als gut galten. Angebaut wurden vorzugsweise Dinkel, Gerste und Hafer. Kleinere Weinberge gab es in Wohlmuthausen, Metzdorf und Orbachshof. In Wohlmuthausen existierte schon früh eine herrschaftliche Kelter.

Kirche und Schule: Wohlmuthausen mit allen seinen Teilorten gehörte von alters her zur Pfarrei Orendelsall, mit der es um die Mitte des 16. Jahrhunderts der Reformation zugeführt wurde. Den Schulunterricht besuchte die Jugend am Pfarrort. Katholiken zu Öhringen.

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