Essingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1090 [um 1090]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das weitläufige Haufendorf breitet sich unmittelbar am Fuß des Albtraufs aus, der hier durch die Quelltälchen der Rems stärker gegliedert ist. Größere neuere Wohngebiete entstanden nach dem zweiten Weltkrieg im Südosten (»Oberburg« und »Pfählen« 1950 beziehungsweise 1963), Südwesten (»Fuchswasen« 1954/60), Süden (»Ried« 1960) sowie im Nordosten (»Mittelgreisfeld« 1957/64) und Nordwesten (»Krähenbühl« ab 1974). — Sowohl das Untere oder Wöllwarthische Schloß wie die frühere Obere Burg, auch Dorotheenhof oder, seit dem Verkauf von 1696, Degenfelder Schloß genannt, wurden wohl im 16. Jahrhundert erbaut. Das wöllwarthische Amtshaus, ein Steinhaus mit gewölbten Räumen im Erdgeschoß, diente häufig als herrschaftlicher Witwensitz.
Historische Namensformen:
  • Essingen 1090 [um 1090]
Geschichte: Um 1090 (Кор. 16. Jahrhundert) Essingen, Ortsadel im 14. Jahrhundert Wappen: schreitende Bracke. Um 1090 schenkte Graf Werner von Grüningen dem Kloster Hirsau eine »curtis« mit abhängigen »mansen«. 1241 muß wenigstens ein Teil von Essingen in Reichsbesitz gewesen sein, wird doch Essingen mit einem Betrag von 5 Mark Silber im Reichssteuerverzeichnis aufgeführt. Möglicherweise ist das der Hirsauer Besitz, der als Kirchenlehen an die Staufer gekommen sein könnte. Um 1345, vielleicht aber schon seit spätstaufischer Zeit, war der Ort mit der Herrschaft Lauterburg im Besitz der Grafen von Öttingen, dann Pfandbesitz Graf Eberhards des Greiners von Württemberg. Dieser mußte ihn 1360 an Karl IV. herausgeben, erhielt ihn aber 1361 wieder zurück. Von Württemberg kam Essingen 1410 zunächst als Pfand und 1479 als Lehen an die Wöllwarth, die im 16. Jahrhundert die Güter der anderen Grundbesitzer (Spital Gmünd, die Klöster Gotteszell und Kirchheim am Ries sowie von Horkheim auf Schnaitberg) aufkauften und 1542 den Blutbann sowie 1548 die Zollhoheit erhielten. Ein erstes Privileg von 1480 für den »Markt« Essingen wurde 1685 erneuert. Ein Drittel des Dorfes mit der Oberburg und Anteilen an den Hoheitsrechten verkauften die Wöllwarth 1696/97 an die Herren von Degenfeld. 1806 fiel der beim Ritterkanton Kocher immatrikulierte Ort an Württemberg Seither Oberamt, seit 1938 Landkreis Aalen.

Name: Unteres oder Wöllwarthische Schloss / Obere Burg (auch Dorotheenhof und Degenfelder Schloss)
Datum der Ersterwähnung: 1500 [im 16. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1100 [im 12. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Essingen hatte in älterer Zeit zwei Pfarrkirchen, von denen eine im 12. Jahrhundert Kloster Hirsau gehörte. Auf seine Rechte an beiden Kirchensätzen verzichtete 1313 Kloster Neresheim gegenüber Kloster Ellwangen. Kaiser Karl IV. schenkte 1361 die Pfarrkirche mit der Tochterkirche dem Kloster Neresheim, das sie 1538 beide an die Ortsherrschaft verkaufte. Die Kaplaneipfrunde am Liebfrauenaltar kam 1479 von den von Schnaitberg an die Wöllwarth; sie scheint mit der zweiten Pfarrei infolge der von den Wöllwarth durchgeführten Reformation eingegangen zu sein. Seit 1696 hatten auch die Herren von Degenfeld Anteil am Patronat. — Evangelische Pfarrkirche St. Quirinus (so 1521), spätgotisch, mehrmals, zuletzt 1965/66 umgebaut. Von der zweiten Pfarrkirche auf dem Friedhof, um 1400 erbaut, steht nur noch der kreuzgewölbte, platt geschlossene Chor. Katholische Pfarrkirche Herz Jesu von 1947, Pfarrei seit 1972.
Patrozinium: St. Quirinus / Herz Jesu
Ersterwähnung: 1521

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