Lauchheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1248

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das zu Füßen des Albtraufs im Braunjurahügelland am Flußknie der Jagst gelegene Städtchen wird vom Auslieger der Kapfenburg im Westen, wo nach dem zweiten Weltkrieg eine moderne Vorstadt entstand, beherrscht. An die als ungleichmäßiges Viereck angelegte Altstadt schließen weitere Neubaugebiete an, so im Westen »Ziegelgarten« (1960), »Fischgarten« (seit 1963), im Оsten »Häuslenäcker« (1968), »Hardsteige« (1970), im Norden »Mühlkanal« (1962), »Rotes Feld« (1978) und im Süden »Rohrwasen« (1965/70), »Abtwiesen« (1965). Das Industriegebiet »Lauchheim-West« wurde 1945/55 angelegt, 1970/75 kam das Gewerbegebiet »Mittelhofen« hinzu. Die Stadt ist als ungleichmäßiges Viereck angelegt und wird von der breiten Hauptstraße mit zwei Toren durchquert; erhalten ist der obere achteckige Torturm von 1621 mit Zwiebeldach. An der Südseite Reste der Stadtmauer mit Graben; von sechs Türmen ist einer von 1612 erhalten.
Historische Namensformen:
  • Laucheim 1248
Geschichte: 1248 Laucheim (von der Pflanze Lauch oder von louch = Lücke, Loch; Grenzmarke), Ort der Merowingerzeit mit Reihengräberfriedhof. Niederadel, der sich nach Lauchheim nannte, hatte im 14. und 15. Jahrhundert zum Ort keine Beziehung mehr. Von den von Gromberg kam Lauchheim im 14. Jahrhundert allmählich an den Deutschen Orden und teilte als Hauptort der Kommende Kapfenburg fernerhin deren Geschicke. Auch Kloster Ellwangen war begütert. Der Orden erwirkte für Lauchheim 1402 das Recht auf drei Jahrmärkte, 1397 und 1430 das Befestigungsrecht sowie 1431 das Stadtrecht mit den Freiheiten der Stadt Bopfingen. Lauchheim wird dennoch später gelegentlich »Markt« genannt. Mit der Kapfenburg kam Lauchheim 1806 an Württemberg. Bis 1938 Oberamt Ellwangen, dann Landkreis Aalen. — Die Franzosen unter Enghien brannten 1645 fast die ganze Stadt samt der Kirche nieder.
Ersterwähnung als Stadt: 1431

Ersterwähnung: 1248
Kirche und Schule: Zu der 1248 erstmals erwähnten Pfarrei gehörten im Mittelalter Westhausen, Waldhausen, Lippach und Hülen. Kirche und Pfarrei kamen 1363 von den von Gromberg an die Deutschordenskommende Mergentheim, wurden dieser inkorporiert und 1538 an die Kommende Lauchheim abgetreten. — Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, 1869/70 von Morlok an den Turm der 1869 abgebrochenen Vorgängerkirche von 1647/48 angebaut. Friedhofskapelle Unserer Lieben Frau von 1584. Auf dem Kalvarienberg nördlich der Stadt eine 1822 erbaute Kapelle. Die 1955 gegründete evangelische Pfarrei geht auf die 1892 entstandene Pfarrverweserei Kapfenburg zurück; als Kirche dient die umgebaute gotische Barbarakapelle.
Patrozinium: St. Peter und Paul / St. Barbara (Kapelle)
Ersterwähnung: 1248
Jüdische Gemeinde: 1658 fanden sechs aus der Grafschaft Öttingen-Baldern vertriebene jüdische Familien Aufnahme; später kamen weitere »Schutzjuden« hinzu. Eine Synagoge (1743 abgebrannt) wird 1686, ein Rabbiner 1716 erwähnt. Die 1768 neuerbaute Synagoge wurde 1856 vergrößert und 1921 verkauft. Seit dem Anschluß an Württemberg wuchs die Zahl der Juden; sie erreichte 1869 mit 143 Personen (circa 14% der Bevölkerung) ihren Höhepunkt und verringerte sich fortlaufend bis 1925 auf 11 Personen. Von den noch 1933 ansässigen sieben Juden kamen sechs in der Deportation um.

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