Witznaubecken

Das Witznaubecken ist neben dem Schwarzabecken die zweite Speicherstufe im Tal der Schwarza, Quelle: LGL BW
Das Witznaubecken ist neben dem Schwarzabecken die zweite Speicherstufe im Tal der Schwarza, Quelle: LGL BW

Das Witznaubecken, auch als Witznautalsperre bezeichnet, ist ein Stausee im Tal der Schwarza. Das Becken liegt im südlichen Schwarzwald südwestlich des rund 920 Einwohner großen Ortsteils Berau (663 überNN) der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf im Landkreis Waldshut. Die Witznautalsperre erstreckt sich grenzübergreifend auf dem Gebiet der Gemeinden Weilheim im Westen und Ühlingen-Birkendorf im Osten. Die Teilungslinie zwischen den Gemeinden verläuft weitgehend in Seemitte und biegt erst vor der Staumauer nach Westen ab, wobei sich das auf der Staumauer errichtete Elektrizitätswerk mitsamt der Betriebsgebäude im Schwarzatal auf der Gemarkung Berau befindet. Ihren Namen haben Staubecken und Kraftwerk nach dem etwa 1,2 km unterhalb liegenden Ort Witznau auf 433 m über NN.

Die Witznautalsperre wurde noch während des zweiten Weltkrieges ab 1939 errichtet und 1943 fertiggestellt. Bedingt durch die Kriegsereignisse konnte zunächst nur ein Maschinensatz in Betrieb genommen werden, bis die Bauarbeiten unterbrochen werden mussten. Erst 1950 wurden auch die fehlenden weiteren Maschinensätze installiert und der volle Betrieb aufgenommen. Die Sperrmauer des Kraftwerks ist als Schwergewichtsstaumauer aus Beton mit einem Bauwerksvolumen von 63.600 Kubikmetern ausgeführt. Die Sperrmauer hat eine Kronenlänge von 116 m bei einer Breite von 6,2 m und einer Höhe über der Gründungssohle von 49 m bzw. über der Talsohle von 36,50 m. Die Krone liegt auf 476 m über NN. Der langgestreckte, schmale Stausee in dem stark gewundenen Schwarzatal erreicht bei Volleinstau eine Länge von 1,6 km bei einer Breite von nur 150 m. Der Speicherinhalt beträgt 1,35 Millionen Kubikmeter, die bei einem Stauziel von 474,5 m über NN erreicht werden.

Die Schwarza entsteht aus dem auf etwa 1266 m über NN entspringenden Ahabach, der bei Aha in den nördlichen Teil des Schluchsees fließt. Der den Schluchsee im Süden verlassende Fluss trägt nunmehr den Namen Schwarza und verläuft unterhalb der Staumauer in südlicher Richtung durch ein kaum besiedeltes enges Tal. Er hat sich hier bis zu 400 m tief eingeschnitten und erreicht die das Grundgebirge des Schwarzwaldes bildenden Granite. Auf Höhe der Gemeinde Häusern wird die Schwarza dann erstmals an der Schwarzatalsperre aufgestaut, die wie das Witznaubecken Teil der Kraftwerkskaskade der Schluchseewerke ist. Etwa sieben Kilometer weiter südlich verändert sich das Tal nach dem Eintritt des Fohrenbachs, dem größten rechten Nebenbach der Schwarza, zu einem Kerbtal. Hier tritt der Fluss in das zweite Staubecken, das Witznaubecken, ein.

Das Speicherbeckendient als Pumpspeicherstausee und bildet innerhalb der Schluchseegruppe das Unterbecken für die Mittelstufe (Kraftwerk Witznau) bzw. das Oberbecken für die nachfolgende Kraftwerksunterstufe Waldshut. Die Oberstufe nehmen der Schluchsee und der Stausee Schwarzabruck ein. Neben der Wasserversorgung aus der Oberstufe wird dem Witznau-Staubecken durch ein Wehr in der Schlücht nahe der Mettma-Mündung weiteres Wasser über eine Druckleitung zugeführt.

Die östlich des Stausees liegende Berauer Halde bildet hier den steilsten Talabschnitt mit felsigen Oberhängen. Wegen ihrer Felsenformationen und Blockhalden sowie der montanen Pflanzen- und Tierwelt steht sie weitflächig entlang des Sees bis in den Bereich der Schlüchtmündung unter Naturschutz. Nachdem die Schwarza das Witznaubecken durchflossen hat, verläuft sie noch für etwa 1,2 km in leicht südöstlicher Richtung, um dann in die von Osten kommende Schlücht zu münden. Der Fluss hat hier aufgrund der Wasserkraftnutzung viel von seiner ursprünglichen Erscheinung verloren und bildet oftmals nur noch ein Bächlein, das von der Schlücht aufgenommen wird. Diese verläuft in südlicher Richtung weiter über Weilheim, um schließlich ihrerseits bei Waldshut-Tiengen in die Wutach einzugehen, die wiederum bald in den Rhein mündet.

Das Luftbild wird im Kartenmodul auf den Gemeindeseiten angezeigt: Menüpunkt Kartenauswahl/Hintergrund - Orthophotos. Dazu muss die Zoomstufe mindestens auf die drittkleinste Ansicht eingestellt sein.

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