Württemberg, Alexander (I.), Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 24.04.1771; Mömpelgard (Frankreich)
Sterbedatum/-ort: 04.07.1833; Gotha; begr. in der Schlosskirche Friedenstein in Gotha
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Verheiratet: 17.11.1798 Anotinette, geb. von Sachsen-Coburg-Saalfeld
Eltern: Vater: Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (21.1.1732-22.12.1797)
Mutter: Friederike Sophie Dorothea, geb. Prinzessin von Brandenburg-Schwedt (18.12.1736-9.3.1798)
Geschwister: Friedrich II./I. (6.11.1754-30.10.1816)
Ludwig (Louis) (30.8.1756-20.9.1817)
Eugen (I.) Friedrich Heinrich (21.11.1758-20.6.1822)
Sophie Dorothee (Maria Feodorowna) (23.10.1759-5.11.1828)
Wilhelm (27.12.1761-10.8.1830)
Ferdinand (21.10.1763-20.1.1834)
Friederike Elisabeth Amalie Auguste (27.7.1765-24.11.1785)
Elisabeth Wilhelmine Luise (21.4.1767-18.2.1790)
Wilhelmine (3.6.1768-22.10.1768)
Carl Friedrich Heinrich (3.5.1770-22.8.1791)
Heinrich Friedrich Karl (3.7.1772-28.7.1838)
Kinder: 5; Marie Antoinette (17.9.1799-24.9.1860), Paul (24.10.1800-7.9.1802), Alexander (II.) 20.12.1804-28.10.1881), Ernst (11.8.1807-26.10.1868), Friedrich (29.4.1810-25.4.1815)
GND-ID: GND/104183454

Biografie: Paul Sauer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 402

Alexander wurde in Mömpelgard geboren, wo seine Eltern zu dieser Zeit lebten. 1794 trat er als Oberst in den österreichischen Militärdienst ein und zeichnete sich während des Ersten und des Zweiten Koalitionskriegs in den Kämpfen am Rhein und in Süddeutschland mehrfach aus. 1799 folgte er einem Ruf von Zar Paul, seinem Schwager, nach Rußland, wo ihm zunächst eine Kavallerieinspektion übertragen wurde. Seit 1798 mit Prinzessin Antoinette von Sachsen-Coburg-Saalfeld verheiratet, lebte er mit seiner Familie in Riga und auf dem Landsitz Grünhof bei Mitau. Bereits früh traten seine wissenschaftlichen und künstlerischen Interessen hervor.
Im Jahr 1811 wurde er Generalgouverneur von Weißrußland. 1812 beteiligte er sich als Freiwilliger am Krieg gegen Napoleon. In der Schlacht bei Borodino gelang es ihm nach Übernahme des Kommandos über den linken Flügel, eine für die russische Armee gefährliche Situation zu meistern. Von April bis November 1813 befehligte er das Blockadekorps, das die starke französische Festung Danzig einschloß. 1821 ernannte ihn Zar Alexander I. zum Chef des Departments der Inneren Kommunikationen (Land- und Wasserkommunikationen) des Russischen Reichs. Er baute ein militärisch organisiertes Ingenieurkorps auf und sorgte für eine wissenschaftliche Ausbildung an der Ingenieurschule. Hervorragende Verdienste erwarb er sich um die Schaffung leistungsfähiger Land- und Wasserstraßen. Er erweiterte und verbesserte das System natürlicher und künstlicher Binnenschiffahrtswege. So sind ihm u.a. die Verbindung von Rybinsk an der Wolga mit dem Ladoga-See und die von St. Petersburg mit Archangelsk am Weißen Meer auf dem Wasserweg zu verdanken. Auch den Bau moderner Fluß- und Seehäfen trieb er voran. Beispielsweise verbesserte er die Hafenanlage von Libau. Seine Arbeit auf dem Gebiet des Wasserbaus – auch in wissenschaftlicher Hinsicht – war bahnbrechend und zukunftsweisend. In seinen letzten Lebensjahren übernahm er zudem noch die Leitung des staatlichen Hochbauwesens. Er gründete ein Lehrinstitut für Baukunde.
Am 4. Juli 1833 starb der kaiserlich russische „General en Chef“ und Staatsrat sowie der Inhaber höchster staatlicher Ämter, das Mitglied der russischen Militärakademie und der Akademie der Künste und Wissenschaften in St. Petersburg in Gotha, der Residenz seines Schwiegersohns Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha und seiner Tochter Marie Antoinette. Er wurde in der dortigen Familiengruft beigesetzt.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997; Bildnachweise: Haus Württemberg

Literatur: Carl Friedrich von Wiebeking,Biographie des Herzogs Alexander zu
Würtemberg, München 1835.
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