Württemberg, Maria Dorothea Sophia, Herzogin 

Geburtsdatum/-ort: 29.12.1639; Oettingen
Sterbedatum/-ort: 29.06.1698;  Nürtingen; begr. in der Stiftskirche Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 20.7.1656 Herzog Eberhrad III. (16.12.1614-2.7.1674)
Eltern: Vater: Graf Joarchim Ernst von Oettingen-Oettingen
Mutter: Anna Dorothea, geb. Gräfin von Hohenlohe-Neuenstein
Kinder: 11, Albrecht Christian (13.6.1660-20.1.1663), Joachim Ernst (28.8.1662-16.2.1663), Philipp Siegmund (6.10.1663-23.7.1669), Carl Ferdinand (13.10.1667-25.6.1668). Eberhard (11.10.1674-1.7.1675), Georg Friedrich (24.9.1657-18.10.1663), Sophie Charlotte (22.2.1671-19.9.1717)
GND-ID: GND/115507086

Biografie: Joachim Fischer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 156-157.

Nach dem Tod ihrer 1643 verstorbenen Mutter wurde Maria Dorothea Sophia durch ihre Stiefmutter, dann durch ihre Schwester, Markgräfin Sophia Margarethe von Brandenburg-Ansbach, erzogen. Ihre Heirat mit Herzog Eberhard III. von Württemberg am 20. Juli 1656 wurde deshalb in Ansbach gefeiert. Bei der Eheschließung wurden ihre 4.000 Gulden Heiratsgeld mit 16.000 Gulden widerlegt, auch wurden ihr 4.000 Gulden Morgengabe sowie Amt, Stadt und Schloß Brackenheim als Wittum verschrieben; außerdem überließ ihr Eberhard III. 1657 auf Lebenszeit Schloß, Stadt und Amt Sachsenheim und testamentarisch weitere Gelder. Da Schloß Brackenheim seit 1670 durch Brand stark beschädigt war und Maria Dorothea Sophia auf einer zeit- und kostenaufwendigen Renovierung und Ausstattung bestand, erhielt sie 1675 mit ihren Kindern und ihrem Hofstaat nach dem Tod Eberhards III. das Schloß Kirchheim unter Teck, nach dem Brand der Stadt Kirchheim (3. August 1690) das Schloß Nürtingen als Witwensitz zugewiesen. Sie verließ es 1693 während der Bedrohung durch die Franzosen im Pfälzischen Krieges, um nach Blaubeuren zu fliehen, und 1696, als sie ihre Tochter, Herzogin Sophie Charlotte von Sachsen, in Eisenach besuchte. Maria Dorothea Sophia war auf fürstliche Repräsentation bedacht und galt als anspruchsvoll und wenig sparsam; andererseits rühmte man ihre Wohltätigkeit zugunsten der Untertanen sowie der Armen und der Pfarrwitwen, die sie testamentarisch mit 8.000 Gulden bedachte. Sie mußte den Tod neun ihrer Kinder erleben und starb an Nierenleiden und Wassersucht. Ihre Leiche wurde am 20. Juli 1698 nach Stuttgart überführt und dort einen Tag später in einem prunkvollen Zinnsarg feierlich beigesetzt. Wegen ihrer Hinterlassenschaft geriet ihre Tochter Sophie Charlotte, die nach dem Tod ihres Bruders Ludwig 1698 Alleinerbin wurde, in langjährige, erst 1711 durch Vergleich beendete Auseinandersetzungen mit Württemberg.
Quellen: HStA Stuttgart G- und J-Bestände.
Fürstlich von Oettingen-Wallersteinsches Archiv Harburg.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Gerhard Raff, Hie gut Wirtemberg allewege Bd. 2, Stuttgart 1993, S. 403–407.
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