Ostfriesland, Christine Charlotte, Fürstin 

Andere Namensformen:
  • von Ostfriesland
Geburtsdatum/-ort: 21.10.1645;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 16.05.1699; Bruchhausen, begr. auf dem Friedhof Aurich/Ostfriesland
Beruf/Funktion:
  • Fürstin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 8.5.1662 Georg Christian von Ostfriesland
Eltern: Vater: Herzog Eberhard III. von Württemberg
Mutter: Anna Catharina, geb. Wild- und Rheingräfin von Salm-Kyrburg
Geschwister: Johann Friedrich (9.9.1637-2.8.1659)
Sophia Luise (19.2.1642-3.10.1702)
Christine Friederike (28.2.1644-30.10.1674)
Wilhelm Ludwig (7.1.1647-23.6.1677)
Anna Catharina (27.11.1648-10.12.1691)
Eberhardina Catharina (12.4.1651-19.8.1683)
Friedrich Carl (12.9.1652-20.12.1698)
Carl Maximilian (28.9.1654-9.1.1689)
Georg Friedrich (24.9.1657-18.10.1685)
Ludwig (14.8.1661-30.11.1698)
Johann Friedrich (10.6.1669-15.10.1693)
Sophia Charlotte (22.2.1671-11.9.1717)
Kinder: 3, Christian Eberhard (1.10.1665-30.6.1708)
GND-ID: GND/118147587

Biografie: Joachim Fischer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 160-161

Nach ihrer Erziehung bei den Eltern heiratete Christine Charlotte am 8. Mai 1662 in Stuttgart den eben erst in den Fürstenstand erhobenen Georg Christian von Ostfriesland, der sie während seines Studienaufenthalts in Tübingen kennengelernt hatte. Bei der Hochzeit erhielt sie als Wittum Schloß und Amt Pewsum (mit 6.000 Talern Jahreseinkünften) und als Morgengabe jährlich 300 Taler verschrieben. Nach dem Tod ihres Gemahls im Juni 1665, dem sie zwei früh verstorbene Töchter und den posthum geborenen Sohn Christian Eberhard gebar, übernahm sie für letzteren die Vormundschaft und die Regierung. Ihre tatkräftige und energische Regentschaft war geprägt von Machtkämpfen mit den ostfriesischen Ständen, in die auch der Kaiser und der Kurfürst von Brandenburg eingriffen und bei denen es um das Besteuerungsrecht, die Aufstellung eines stehenden Heeres, die Bestellung ausländischer Räte und die Dauer der Vormundschaft ging. Die im Lande ungeliebte Fürstin hielt Zeit ihres Lebens Kontakt mit ihren Geschwistern und Verwandten und unternahm wiederholt längere Auslandsreisen, so 1684 an den kaiserlichen Hof, von wo sie nach längeren Aufenthalten in Wien und Bayreuth erst im Dezember 1689 wieder zurückkehrte. Am 23. März/2. April 1690 mußte sie zugunsten ihres Sohnes, dem sie eine fast siebenjährige Bildungsreise erlaubt hatte und der im März 1685 in Bayreuth eine Nichte seiner Mutter geheiratet hatte, auf die Regentschaft verzichten, behielt aber auch danach noch maßgeblichen Einfluß auf die Regierung Ostfrieslands. Christine Charlotte starb während einer Kur und wurde zunächst in der fürstlichen Gruft in Aurich beigesetzt, 1876 von dort in das Mausoleum auf dem Auricher Friedhof überführt.
Quellen: HStA Stuttgart, G- und J-Bestände.
Niedersächsisches StA Aurich.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Tilman Dothias Wiarda, Ostfriesische Geschichte Bd. 5 und 6, Aurich 1795–1796.
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