Württemberg, Sophie Friederike Mathilde, Königin/ Großherzogin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg
Geburtsdatum/-ort: 17.06.1818;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 03.06.1877; Den Haag (Niederlande); begr. in der Nieuwe Kerk in Delft (Niederlande)
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Verheiratet: 18.6.1839 Willem, Prinz von Oranien, seit 1849 Willem III., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg
Eltern: Vater: König Wilhelm I. von Württemberg (27.9.1781-25.6.1864)
Mutter: Katharina Pawlowna, geb. Großfürstin von Russland (21.5.1788-9.1.1819)
Geschwister: Marie Friederike Charlotte (30.10.1816-4.1.1887)
Katharina (24.8.1821-6.12.1898)
Karl Friedrich Alexander (6.3.1823-6.10.1891)
Auguste Wilhelmine Henriette (4.10.1826-3.12.1898)
Kinder: 3; 3 Söhne
GND-ID: GND/120570610

Biografie: Coenraad A. Tamse (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 317-319.

Nachdem sie im Alter von sieben Monaten ihre Mutter verloren hatte, erfolgte Sophies weitere Erziehung durch Pauline, der dritten Gemahlin ihres Vaters. Aber es war Wilhelm I., der ihre Intelligenz und ihr Interesse für die Politik weckte.
Am 18. Juni 1839 heiratete sie den Prinz von Oranien, seit 1849 Willem III., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg. Sie gebar ihm drei Söhne, die alle vorzeitig und unverheiratet starben, so daß das Haus Oranien-Nassau in der männlichen Linie 1890 ausstarb. Da die Ehe zwischen der liberalen Sophie und dem reaktionären Willem sehr unglücklich war, wurde am 25. Dezember 1855 in einem geheimen Privatkontrakt die Trennung von Tisch und Bett geregelt. Seitdem konnte sie im Palais Huis ten Bosch ihr eigenes Leben führen oder ins Ausland reisen. Wegen ihrer intellektuellen Gaben wurde sie von den niederländischen Künstlern und Intellektuellen sehr bewundert. Sie pflegte einen Freundes- und Bekanntenkreis in ganz Europa durch Besuche und einen ausgedehnten Briefwechsel. Damit versuchte sie, ihr tragisches Privatleben hinter sich zu lassen und eine europäische Rolle zu spielen. So trat sie in ihren Briefen und Gesprächen für eine britisch-französische Entente als die beste Garantie für die Erhaltung der Selbständigkeit von Württemberg und den Niederlanden ein. Als Symbol all des Edlen und Guten, das das Haus Oranien hervorgebracht hatte, wurde ihrer auch bei ihrem Tod 1877 gedacht.
Quellen: HStA Stuttgart, E 14, E55.
Königliches Hausarchiv Den Haag, Archiv Königin Sophie.
Royal Archives Windsor, Bestände G 11, J 77.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997; Bildnachweise: Haus Württemberg

Literatur: Coenraad A. Tamse, Prinzessin Sophie von Württemberg. Königin der Niederlande 1818–1877, in: Lebensbilder aus Schwaben und Franken 16, Stuttgart 1986, S. 222–249.
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