Württemberg, Ludwig, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 14.08.1661;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 30.11.1698; Eisenach/Thüringen; begr. in der Georgenkirche Eisenach
Beruf/Funktion:
  • Herzog
Weitere Angaben zur Person: Eltern: Vater: Herzog Eberhard III. von Württemberg
Mutter: Maria Dorothea Sophia, geb. Gräfin von Oettingen-Oettingen
Geschwister: Johann Friedrich (9.9.1637-2.8.1659)
Sophia Luise (19.2.1642-3.10.1702)
Christine Friederike (28.2.1644-30.10.1674)
Christine Charlotte (21.10.1645-16.5.1699)
Wilhelm Ludwig (7.1.1647-23.6.1677)
Anna Catharina (27.11.1648-10.12.1691)
Eberhardina Catharina (12.4.1651-19.8.1683)
Friedrich Carl (12.9.1652-20.12.1698)
Carl Maximilian (28.9.1654-9.1.1689)
Georg Friedrich (24.9.1657-18.10.1685)
Johann Friedrich (10.6.1669-15.10.1693)
Sophia Charlotte (22.2.1671-11.9.1717)
GND-ID: GND/128554975

Biografie: Joachim Fischer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 165-166.

Der zwölfte Sohn Herzog Eberhards III. wurde – bis Mai 1676 zusammen mit seinen älteren Brüdern Carl Maximilian und Georg Friedrich – von November 1672 bis 1677 in Tübingen im Collegium Illustre, danach an der dortigen Universität erzogen. Als Ehrenrektor leitete er 1677 auch deren Feierlichkeiten zur 200-Jahrfeier. 1678 unternahm er – wohl durch Frankreich, die Niederlande und England – die übliche „große“ Kavalierstour. Nach seiner Rückkehr im Herbst 1682 entschied er sich für die militärische Laufbahn und kämpfte, seit 1687 als Oberst und Kommandeur eines Reiterregiments, seit 1692 als Generalfeldmarschall-Lieutenant mit anerkannter Tüchtigkeit mit Truppen des Schwäbischen Kreises 1682–1688 in Ungarn gegen die Türken und 1688–1697 am Rhein gegen die Franzosen; 1697 setzte er sich zur Ruhe. Durch testamentarische Verfügungen seines Vaters standen ihm 50.000 Gulden Kapitalien, eine jährliche Apanage von 6.000 Gulden und als Wohnsitz das Schloß Marbach zu, das er nach dem Tod seines Bruders Carl Maximilian mit dem Schloß in Pfullingen vertauschte. Schon früh als Bücherfreund ausgewiesen, sammelte er hier eine Bibliothek mit ca. 1000 Bänden, die, als er bei einem Besuch bei seiner eben verwitweten Schwester, Herzogin Sophia Charlotte von Sachsen-Eisenach, an den Blattern starb, aufgrund seiner letztwilligen Verfügung zwischen den Universitäten Tübingen und Halle aufgeteilt wurde. Testamentarisch bedachte er zwei Armen- und Waisenhäuser in Eisenach und Halle mit je 2.000 Gulden.
Quellen: HStA Stuttgart, G- und J-Bestände.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997; Bildnachweise: Haus Württemberg

Literatur: Paul Gehring, Prinz Ludwig von Württemberg. Seine Bibliothek und ihre Teilung zwischen den Universitätsbibliotheken zu Halle und Tübingen 1701, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 41 (1924), S. 505–531, 565–580.
Karl Pfaff, Württembergisches Heldenbuch, Esslingen 1840, S. 74–76.
Leo Ignaz von Stadlinger, Geschichte des württembergischen Kriegswesens, Stuttgart 1856, S. 336f.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)