Oberried 

Kurzbeschreibung: Zur Geschichte des Klosters Oberried
Gegründet wurde das Kloster Oberried 1237 unter Beteiligung der Edelherren von Tengen als Filiation des Zisterzienserinnenklosters Günterstal bei Freiburg. Nach Auseinandersetzungen mit dem hier von altersher begüterten Kloster St. Gallen wurde es fünfzehn Jahre später den Wilhelmiten überlassen und verselbständigte sich 1266 als Priorat der ¿Oberrieder im Wald¿ von deren Freiburger Kloster, das gewöhnlich als ¿Oberried zu Freiburg¿ firmierte. Bis zum Ende des Mittelalters gelang die Herausbildung einer kleinen Klosterherrschaft mit ausgedehnten Waldgebieten. Die Kastenvogtei darüber hatte seit dem späteren 13. Jahrhundert eine Linie der Schnewlin, die vielfach als Wohltäter der Ordensgemeinschaft hervortraten, und gelangte 1496 von diesen an die Stadt Freiburg. Als um jene Zeit das Priorat der Oberrieder im Wald einging, wurde sein Besitz mit dem des Freiburger Ordenshauses vereinigt. 1679, zur Zeit der französischen Herrschaft in Freiburg, kehrten die Wilhelmiten aus der Stadt nach Oberried zurück und errichteten dort 1682/88 ein neues Kloster, das 1724 als Priorat dem Benediktinerkloster St. Blasien inkorporiert wurde. Im Zuge der Säkularisation fand 1806 mit dem Kloster St. Blasien auch das Priorat Oberried sein Ende.
Überlieferungsgeschichte
Der Bestand des alten Oberrieder Klosterarchivs ist in einem Findbuch von 1779 (GLA 68 Nr. 270) dokumentiert. Freilich war er bereits damals dezimiert, weil 1765 alle Urkunden der Wilhelmiten, insbesondere die Papsturkunden, nach St. Blasien verbracht worden waren; heute befinden sich diese im Klosterarchiv von St. Paul in Kärnten. Der Rest gelangte vor 1820 über das Provinzialarchiv Freiburg ins Generallandesarchiv, wo die Urkunden von den Akten und Amtsbüchern separiert wurden.
Verzeichnung
Albert Krieger erstellte für die Urkunden 1898 ein erstes Bandrepertorium, indem er zunächst nur die Blätter mit den Urkundenregesten zusammenbinden ließ (GLA 68 Nr. 901). Ein neues Bandrepertorium, das keine Generalia kennt, wurde 1913 von Hermann Haering abgeschlossen. Die Konversion des handschriftlichen Findmittels besorgte 2012 Herr Alfred Becher, die Endredaktion 2014 Kurt Andermann. Weiteres Archivgut gleicher Provenienz befindet sich insbesondere in den Beständen 61, 62 und 65-68 sowie im Bestand 229 unter den zur einstigen Herrschaft des Klosters gehörigen Orten. Das Stadtarchiv Freiburg verwahrt Oberrieder Überlieferungen vor allem in seinen Beständen C1 Kirchensachen 129 und 130 Kloster Oberried sowie B4 Beraine.
Literaturhinweise
Hansmartin Schwarzmaier/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 2: Urkundenbestände (1-45), Stuttgart 1996, S. 177 f.; Freiburg im Breisgau. Stadtkreis und Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd.2,2: Die Gemeinden des Landkreises, Freiburg i. Br. 1974, S. 760-782; Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Bd. 6: Regierungsbezirk Freiburg, Stuttgart 1982, S. 114 f.
Erstellt (Anfang): 1252  [1252-1793]
Umfang: 327 Urkunden
Objekttyp: Bestaende
Quelle/Sammlung: Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe
Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs)
Urkunden
Kleinere geistliche Territorien
Oberried
Bestand
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 22 [Bestellsignatur]
Weiter im Partnersystem: https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-3228
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