Maier, Reinhold 

Geburtsdatum/-ort: 16.10.1889;  Schorndorf
Sterbedatum/-ort: 19.08.1971;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Jurist, DDP/FDP (DVP)-Politiker, Württembergischer Minister, Ministerpräsident von Württemberg-Baden und Baden-Württemberg
Kurzbiografie: 1896-1902 Volks- und Lateinschule in Schorndorf
1902-1907 (Dillmann-) Realgymnasium in Stuttgart
1907-1908 Universität Grenoble
1908-1911 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen
1912 I. Juristische Staatsprüfung
1913-1914 Referendariat in Schorndorf und Ravensburg
1914-1918 Kriegsdienst, zuletzt Leutnant der Reserve
1919 II. Juristische Staatsprüfung
1919-1920 Parteisekretär der DDP in Oberschwaben
1920-1930 Rechtsanwalt in Stuttgart
1921 Promotion bei Gerhard Anschütz in Heidelberg (Thema: „Der Reichsrat auf Grund der Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919“)
1924-1930 Vorsitzender der DDP Groß-Stuttgart
1930-1933 Württembergischer Wirtschaftsminister
1932 April Wahl in den württembergischen Landtag; Nov. Wahl in den Reichstag (erneut 1933 März)
1933 Juli Verlust aller politischen Ämter
1933-1944 Erneut Rechtsanwalt in Stuttgart
1945 Sept. Ernennung zum Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden durch die amerikanische Militärregierung
1946-1964 Mitglied des Landtags von Württemberg-Baden und Baden-Württemberg
1946-1952 Gewählter Ministerpräsident von Württemberg-Baden
1952-1953 Erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg
1952 Sept. Präsident des Bundesrats (bis 1953 Sept.)
1953-1956 Mitglied des Deutschen Bundestags
1957-1960 Bundesvorsitzender der FDP
1957-1959 Erneut Mitglied des Deutschen Bundestags
1960 I Ehrenpräsident der Bundes-FDP auf Lebenszeit
1967 Okt. Schließung der 1953 wiedereröffneten Stuttgarter Anwaltskanzlei
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Auszeichnungen: (Auswahl):
Eisernes Kreuz II. Klasse (1917)
Ehrenbürger von Schorndorf (1949)
Großkreuz zum Verdienstorden der BRD (1954)
Ehrenbürger von Welzheim (1955)
Verfassungsmedaille des Landes Baden-Württemberg in Gold (1964)
Ehrenbürger von Stuttgart (1967)
Verheiratet: 1929 Stuttgart, Gerta, geb. Goldschmidt
Eltern: Gottlieb (1847-1924), Stadtbaumeister und Bauunternehmer
Anna Sophie, geb. Kornbrust (1857-1930)
Geschwister: 4
Kinder: Magda (geb. 1929)
(Johann) Georg (geb. 1933)
GND-ID: GND/118576410

Biografie: Klaus-Jürgen Matz (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 234-242

Maier gehört wie Konrad Adenauer, Theodor Heuss und Kurt Schumacher zur Generation der im Kaiserreich sozialisierten Politiker, die in beiden deutschen Demokratien – der von Weimar und der des Grundgesetzes – wichtige Ämter bekleidet haben. Und Maier eignete wie den Genannten, die ihm während seiner langen Laufbahn alle sowohl Weggefährten als auch Kontrahenten gewesen sind, ein hohes Maß an Kontinuität des politischen Denkens über die Zäsur der NS-Gewaltherrschaft hinweg. So konnte er, als ihn die amerikanische Militärregierung 1945 zum Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden ernannte, dort wieder anknüpfen, wo er 1933 – von den Nationalsozialisten entmachtet und entrechtet – hatte aufhören müssen. Doch waren nach der bedingungslosen Kapitulation des Reiches jene Werte und Überzeugungen, die ihn gegen Ende der Weimarer Republik fast zu einem „linken“ Außenseiter und enfant terrible gemacht hatten, ganz auf der Höhe der Zeit -ja, manchem wollten sie nun sogar restaurativ oder doch mindestens konservativ erscheinen. Erst mit der gründlichen Verschiebung des politischen Koordinatensystems durch die totale Niederlage Deutschlands in der Folge von Hybris und Verblendung, erhielt Maier als inzwischen erfahrener und gereifter Politiker die Chance, seinen früh erworbenen und zäh behaupteten politischen Vorstellungen Gestalt zu geben.
Außerhalb des „Ländles“ wurde Maier, der im Unterschied etwa zu Kurt Georg Kiesinger seinen schwäbischen Dialekt nun freilich auch nie abzulegen oder doch mindestens zu kaschieren verstand und sich nördlich des Mains bei Konferenzen, Parteitagen und Plenardebatten stets unbehaglich fühlte, zu Lebzeiten oft belächelt und als Inkarnation südwestdeutschen Provinzialismus‘ betrachtet. Und so tut es die Nachwelt nicht selten noch heute. Eine solche Sicht verkennt, daß die Substanz der politischen Gedankenwelt, in der Maier schon im Kaiserreich aufwuchs und danach stets verhaftet blieb, den Ideen westlicher Demokratien viel näher stand als alle (und auch die geläuterten) Varianten politischen Denkens der Weimarer Zeit, in denen deutscher Nationalismus, Hurra-Patriotismus oder Borussismus doch jeweils meist nur eine Camouflage gefunden hatten. Deutschlands Weg nach Westen wäre nicht lang gewesen, hätten schon die politischen Ahnherrn und Vorbilder Maiers im Kaiserreich wie Friedrich v. Payer und Conrad Haussmann oder später in den Weimarer Jahren Maier selbst und seine Mitstreiter einer jüngeren Generation von Demokraten und Linksliberalen mehr Einfluß auf die deutsche Politik besessen und sie maßgeblich zu bestimmen vermocht. Statt dessen aber sahen sich diese zumindest gegen Ende der Weimarer Zeit ganz ins Abseits gedrängt. Gerade noch zwei Vertreter entsandten die Erben der DDP als der Weimarer Verfassungspartei schlechthin nach der November-Wahl 1932 in den Reichstag – neben dem Badener Hermann Dietrich eben Maier aus Württemberg. Daß die beiden sich in ihrer lächerlich anmutenden „Zweiheit“ zum offiziellen Gebrauch „Süddeutsche Demokraten“ nannten und also den Namen ihrer Partei bewußt unterschlugen, zeigt, wo der Geist der Demokratie, nachdem er überall sonst erloschen war, in Deutschland zuletzt noch eine Heimstatt hatte.
Maier war im Deutschen Reich als einem Land, in dem der Liberalismus ganz im Gegensatz zu Großbritannien, Frankreich und sogar Italien auf der Ebene des Gesamtstaats nie zur regierenden Partei aufgestiegen ist, eben nicht nur als (nach den Kategorien der Weimarer Zeit: Links-) Liberaler Angehöriger einer politischen Minderheit, er war es auch und vor allem seiner südwestdeutschen (recte: württembergischen) Herkunft wegen. Mit Südwestdeutschland assoziierten und assoziieren Deutsche seit den Tagen des Alten Reiches die schlimmsten Auswüchse territorialer Zersplitterung und damit deutscher Ohnmacht, daneben auch Enge und Engstirnigkeit, im besten Falle Überschaubarkeit und Idylle. Norddeutschland und vor allem Ostelbien dagegen mit seinen meist sehr viel größeren (aber wirtschaftlich eher weniger leistungsfähigen) Territorien und Staaten galt und gilt als Terrain, auf dem durch „Großhungern und Gehorchen“ die deutsche Einheit geschmiedet, deutsche Macht und Größe errungen wurden. Daß der Weg dorthin ein verhängnisvoller Sonderweg gewesen ist, der keineswegs zufällig in den Nationalsozialismus mündete, wird heute im Reflex auf die 1989/90 wiedergewonnene Einheit der Nation sogar von kritischen Geistern bestritten, die früher angetreten sind, einem totalen Bruch mit deutschen Traditionen das Wort zu reden. Obwohl Maier in der Rheinischen Republik Adenauers zu den beständigsten Mahnern gehörte, über dem Wirtschaftswunder die Einheit der Nation nicht zu vergessen, der Vorwurf nationaler Unzuverlässigkeit ihn mithin nicht betreffen kann, galt und gilt er vielen Beobachtern nördlich des Mains nicht mehr denn als schwäbischer Regionalpolitiker mit eng begrenztem Horizont und daher unfähig, in das große Räderwerk nationaler Politik einzugreifen. Und so erging es ihm wie vielen anderen Südwestdeutschen, wie Friedrich v. Payer, Matthias Erzberger, Joseph Wirth, Hermann Robert Dietrich und später Carlo Schmid, Theodor Heuss, Kurt Georg Kiesinger, daß ihre Stunde auf der Bühne nationaler Politik erst schlug, als das Versagen der die Führung beanspruchenden Eliten – der preußischen Herrenreiter und Pickelhauben-Militärs, der rheinischwestfälischen Wirtschaftskapitäne oder der hanseatischen Weltbürger – ganz offensichtlich geworden war.
Für Maier schlug diese Stunde zum erstenmal im Spätsommer und Herbst 1932, als die Deutsche Staatspartei, Nachfolgerin der DDP, am Rande der Selbstauflösung stand. Maier war es, der die Partei noch einmal sammelte und ihr Fortbestehen sicherte, damit die Republik nicht ganz den mit Papen zur Macht gelangten Junkern überlassen bliebe. Auf zwei stark besuchten Tagungen in Bietigheim und in Mannheim reklamierte er den „Beruf zur Führung“ in Deutschland trotzig für den südwestdeutschen Liberalismus, um das Reich aus tiefster ökonomischer und moralischer Depression herauszuführen und als liberalen Verfassungsstaat nach dem Vorbild der westlichen Demokratien wiedererstehen zu lassen. Eine gesellschaftliche Fundierung sollte diese von allen reaktionär-borussischen Traditionen befreite deutsche Republik durch die Stärkung der kleinen und mittleren selbständigen Existenzen, vor allem aber durch eine vollständige soziale Integration der Arbeiterschaft gewinnen. Nach außen propagierte Maier das Prinzip friedlichen Ausgleichs besonders mit Frankreich und den Vorrang des Freihandels gegenüber allen protektionistischen Bestrebungen. Parlamentarische Demokratie nach westlichem Muster, eine mittelständisch geprägte Wirtschaftsordnung, Frieden im Innern durch sozialen Ausgleich und Friede nach außen durch die Verflechtung Deutschlands in ein liberales Welthandelssystem: für diese Ziele stand Maier am Ende der ersten deutschen Republik. Sie antizipierten, was erst in der zweiten zur anerkannten Richtschnur deutscher Politik werden sollte.
Mit seinen Vorstellungen stand Maier in der langen Tradition der württembergischen Volkspartei, für die er – in die Fußstapfen seines Vaters tretend – nach dem Ende des Studiums der Rechte an der Universität Tübingen erstmals bei der Reichstagswahl von 1912 als Wahlhelfer eintrat. Stets antiborussisch und betont föderalistisch orientiert, hat die Volkspartei, die seit 1910 einen Landesverband der gesamtdeutschen linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei bildete, einige der profiliertesten Kritiker des Wilhelminismus hervorgebracht. Als Vorkämpfern einer Parlamentarisierung im Reich wie in Württemberg war diesen freilich ein Erfolg ebenso versagt geblieben wie bei ihrer Gegnerschaft gegen eine forcierte Großrüstung oder bei ihrem Einsatz für den Ausgleich mit Frankreich.
Nach Ende des I. Weltkrieges, in dem er von Anfang an als Freiwilliger sowohl an der Ost- wie an der Westfront gekämpft hatte, trat Maier der im Herbst 1918 gegründeten DDP bei, mit der sich die Hoffnung auf eine Überwindung des ewigen Zwiespalts im deutschen Liberalismus verband. Nachdem diese Hoffnung jedoch getrogen und die DDP bei den Wahlen von 1920 herbe Verluste erlitten hatte, beendete Maier die Tätigkeit als hauptamtlicher Parteisekretär in Oberschwaben und trat in eine renommierte Stuttgarter Anwaltskanzlei ein, für die er zehn Jahre tätig blieb. Gegen den Widerstand von Frauengruppe und Jungdemokraten, bei denen er als zu einseitiger Sachwalter gewerblicher Interessen verschrieen war, wurde Maier 1924 Vorsitzender des DDP-Stadtverbands Groß-Stuttgart; er rückte jedoch erst 1929 auch in den Landesvorstand auf.
Nach heftigem innerparteilichen Zwist, der ihm die eigentliche Parteiarbeit zeitlebens verleidete, trat Maier mit Rückendeckung des DDP-Landesvorsitzenden Peter Bruckmann im Januar 1930 in das relativ weit rechts orientierte württembergische Kabinett Bolz-Bazille als Wirtschaftsminister und einziger Vertreter seiner Partei ein. In dieser Funktion unterstützte er zwar grundsätzlich die Deflationspolitik Brünings; er versuchte gleichzeitig aber auch mit einigem Erfolg, die Wirtschaft „keynesianisch“ durch öffentlich finanzierte Notstandsprogramme zum Ausbau der Infrastruktur (Bahnelektrifizierung, Neckarkanal) anzukurbeln und damit der Massenarbeitslosigkeit zu begegnen. Wenn Württemberg im Herbst 1932 die niedrigste Arbeitslosenzahl im Reich aufwies, lag dies natürlich in der günstigen Wirtschaftsstruktur des Landes begründet, daneben aber auch im einfallsreichen und rastlosen Wirken seines Wirtschaftsministers. Gegen alle Autarkiepläne, wie sie in Berlin schon vor der Machtergreifung immer wieder im Schwange waren, beharrte Maier allzeit und konsequent im Interesse der hochspezialisierten württembergischen Exportindustrie auf dem Prinzip des Freihandels. Demgegenüber erstrebte er – erfolglos – Schutzzölle für die Veredelungslandwirtschaft und besonders für die Holzwirtschaft. Ein wichtiges Anliegen war ihm der Schutz des Mittelstandes in Handel und Gastronomie vor der vermeintlich unfairen Konkurrenz durch Kaufhäuser und Einheitspreisgeschäfte. Seiner Initiative entsprangen entsprechende Schutzverordnungen der Reichsregierungen Brüning und v. Schleicher, die eine nachhaltige Wirkung aber nicht erzielten. Mit dem erzwungenen Abgang des Kabinetts Bolz-Bazille in Folge der NS-Machtergreifung auch im Lande schied Maier am 15. März 1933 aus dem Amt.
Maier war zuerst Minister und wurde Jahre später erst mit der Wahl in den württembergischen Landtag am 24. April 1932 und in den Reichstag am 6. November desselben Jahres auch Parlamentarier. Seine Neigung, der Exekutive den Vorzug zu geben, seine schon gar nach dem II. Weltkrieg hervortretenden gouvernementalen Attitüden und gelegentlieh auch autoritären Züge haben darin wohl einen ihrer Ursprünge. Ein anderer liegt sicher darin, daß Maier in den Jahren, in denen sein politischer Einfluß am größten gewesen ist – unmittelbar vor und nach der NS-Herrschaft – in gewisser Hinsicht im Rahmen eines Ausnahmezustands agierte, in dem Parlamente und Parlamentarier nicht mehr als ein Schattendasein fristeten. Denn so autoritär die erste deutsche Demokratie als präsidiales Notverordnungsregime geendet hatte, so autoritär begann die zweite unter der strengen Aufsicht der alliierten Militärregierungen. Daß echte Gestaltungsmöglichkeit nur in administrativer oder exekutiver Funktion zu gewinnen sei, hat Maier zum Leidwesen von manchem, dem er den Weg zum Regierungsamt für immer oder doch mindestens längere Zeit verbaute – wie etwa Wolfgang Haußmann – früh und dauerhaft verinnerlicht.
Bei der letzten (freilich nur noch bedingt) freien Reichstagswahl am 5. März 1933 wurde Maier zusammen mit vier Kollegen, Hermann Dietrich, Theodor Heuss, Heinrich Landahl und Ernst Lemmer auf der Liste der Staatspartei, die zuletzt eine Listenverbindung mit der SPD eingegangen war, um überhaupt noch eine Chance zu haben, noch einmal in den Reichstag gewählt. Im vorausgehenden Wahlkampf zeigte er sich wie schon in den Wahlschlachten des Jahres 1932 als ebenso scharfer Gegner der Nationalsozialisten wie der Deutschnationalen. Gleichwohl setzte er gegen die Bedenken von Dietrich und Heuss durch, daß die Abgeordneten der Staatspartei in der entscheidenden Reichstagssitzung vom 23. März 1933 dem Ermächtigungsgesetz zustimmten. Er selbst gab im Plenum die entsprechende Erklärung ab. Aus Furcht vor dem NS-Terror, gewiß auch aus Sorge um die eigene Familie (seine Ehefrau war jüdischer Herkunft), vor allem aber aus dem Willen heraus, nicht an der Seite der SPD ins völlige Abseits zu geraten und so mindestens Reste politischen Einflusses zu wahren, lud er sich und seiner Partei damit eine schwere Hypothek auf, die ihm nach 1945 noch viel Ungemach bereiten sollte. Wie alle seine schriftlich festgehaltenen zeitgenössischen Äußerungen beweisen, machte sich Maier im März 1933 keinerlei Illusionen über das Ende der Republik von Weimar wie über den Charakter der NS-Diktatur. Gleichwohl bemühte er 1947, als sein Verhalten in einem Spruchkammerverfahren und einem Untersuchungsausschuß des Stuttgarter Landtags kritisch durchleuchtet wurde, wie auch später noch viele, einander aber oft genug widersprechende Argumente, um das „Ja“ zum Ermächtigungsgesetz zu rechtfertigen. Daß dieses „Ja“ zumindest ein politischer Fehler gewesen sei, mochte er bis ans Lebensende niemals bekennen.
Im Juli 1933 wurde Maier das Reichstagsmandat aberkannt. Danach arbeitete er wieder als Anwalt in Stuttgart. Wiederholt wurde seine Familie von den Nationalsozialisten drangsaliert. Frau und Kinder mußten Deutschland im Sommer 1939 verlassen und in England Zuflucht suchen. Um den zurückgebliebenen Ehemann und Vater zogen sich gegen Ende des Krieges die Kreise immer enger. Einer letzten Vorladung zur Gestapo entzog er sich im März 1945 in ein Versteck im oberen Jagsttal. Dort erlebte er das Ende des Krieges.
Am Tag der Kapitulation trat Maier zunächst als unbezahlter Assistent in die Dienste des Landrats von Schwäbisch Gmünd. Wegen seiner von der amerikanischen Militärregierung sehr bald erkannten Kompetenz in Wirtschaftsfragen berief ihn diese im September (Amtsantritt war der 14., die Vereidigung erfolgte am 24.) 1945 zum Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden, das durch Befehl General Eisenhowers gleichzeitig aus den jeweils nördlichen Teilen der beiden Traditionsländer gebildet wurde. Als einziger der von den Amerikanern nach Kriegsende eingesetzten Regierungschefs behielt Maier sein Amt auch nach der ersten Landtagswahl vom November 1946. Da er darüber hinaus bis heute der einzige Ministerpräsident eines westdeutschen Landes geblieben ist, der der FDP angehörte, war seine Position in der westdeutschen Nachkriegsdemokratie gleich in doppelter Hinsicht solitär. Am Wiederaufbau der DVP (seit 1948 Landesverband der FDP in Württemberg-Baden bzw. Baden-Württemberg) nahm Maier nur relativ geringen Anteil und überließ hier die Führung weitgehend dem jüngeren Wolfgang Haußmann; gleichwohl verhalf er der FDP/DVP dank seiner Popularität als Regierungschef zu beachtlichen Wahlerfolgen.
Als Ministerpräsident zunächst eines Allparteienkabinetts aus CDU, SPD, FDP und (bis 1948) KPD setzte sich Maier vor allem für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur, die Sicherung der Ernährung und – dies eine Aufgabe, deren Bedeutung er früher als andere Politiker erkannt hatte, – die schnelle Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen ein. Ein Hauptaugenmerk richtete er darüber hinaus von Beginn an auf eine weitere Verbesserung der Wirtschaftsstruktur, insbesondere des mittleren Neckarraums. Obwohl er die Entnazifizierungsmaßnahmen der Amerikaner besonders an deren Anfang zuweilen harsch kritisierte, führte er sie in der Folge doch weitgehend loyal durch.
Hinhaltenden Widerstand leistete er demgegenüber bei vielen strukturellen Maßnahmen, mit denen die Besatzungsmacht versuchte, die deutsche Gesellschaft gegen die Anfechtungen eines neuen Nationalismus zu immunisieren. So bekämpfte er mit wechselndem Erfolg vor allem die (im deutschen Südwesten in der Tat weitgehend überflüssige) Bodenreform, die Dekartellisierung, von der im Stuttgarter Raum hauptsächlich die Firma Bosch betroffen war, sowie die geplanten einschneidenden Systemveränderungen in der Sozialversicherung und im Öffentlichen Dienst. Auch die von den Amerikanern betriebene Abschaffung der überkommenen deutschen Handwerksordnung und ihre liberale Presse- und Rundfunkpolitik, mit der sie versuchten, den Einfluß des Staates auf die Medien ganz zu beseitigen, begegnete seinem Widerstand. In fast allen Fällen ging es Maier darum, die nach seiner Ansicht bewährten deutschen Institutionen zu erhalten und Kontinuität zu wahren.
Leidenschaftlich setzte sich der Stuttgarter Regierungschef – vor allem bei den beiden Bremer Konferenzen von 1946 und der Münchner Ministerpräsidentenkonferenz von 1947 – für die Überwindung der Zonengrenzen und die Wiederherstellung der deutschen Einheit ein. Vehement unterstützte er daher nicht nur die Arbeit des Länderrats (der amerikanischen Zone) und später der bizonalen Gremien, sondern auch die Einrichtung eines „Deutschen Büros für Friedensfragen“, die maßgeblich auf seine Initiative zurückging. Als die drei Militärgouverneure den in Frankfurt versammelten Ministerpräsidenten der Westzonen (und Maier als ihrem damaligen Sprecher persönlich) am 1. Juli 1948 jene Dokumente übergaben, mit denen sie den Auftrag zur Konstituierung eines westdeutschen Staatswesens erteilten, gehörte Maier denn anfangs auch zu denjenigen, die mit Blick auf den drohenden Verlust der Einheit Deutschlands zögerten. Er besann sich jedoch sehr rasch eines Besseren, übte auf die Arbeit des Parlamentarischen Rates und die Formulierung des Grundgesetzes aber nachfolgend – wie alle seine Kollegen – nicht den Einfluß aus, den er sich wahrscheinlich erhofft hatte.
Im selben Jahr, in dem die Frankfurter Dokumente die Gründung der Bundesrepublik Deutschland einleiteten, ergriff Maier die Initiative zur Überwindung der von den Besatzungsmächten im Sommer 1945 verfügten Aufteilung des deutschen Südwestens in drei Länder, indem er Leo Wohleb und Gebhard Müller, die Regierungschefs der zur französischen Zone gehörenden, ökonomisch kaum lebensfähigen Länder (Süd-)Baden und (Süd-)Württemberg-Hohenzollern, zu einer großen Konferenz auf den Hohenneuffen einlud. Nachdem sich die von dort ausgehende Initiative, die in den – gescheiterten – Karlsruher Vertrag von 1948 mündete, und auch alle nachfolgenden Bemühungen um eine einvernehmliche Lösung zerschlagen hatten, war es wiederum Maier, der mit der Annahme des Vorschlags von Richard Freudenberg, das Gesamtgebiet in vier Abstimmungsbezirke aufzugliedern, Ende 1949 einen Weg aus der Sackgasse eröffnete. Beschriften werden konnte dieser freilich erst nach einer im September 1950 erfolgten „Probe“abstimmung, die Gebhard Müller, den wichtigsten Mitstreiter im Kampf um den Südweststaat, überzeugte, von seinem Konzept eines Durchzählens nach alten Ländern (Baden und Württemberg) abzulassen und den Weg für ein Bundesgesetz freizumachen, in dem der Vier-Bezirke-Modus, ohne dessen Anwendung der Südweststaat nicht ins Leben getreten wäre, festgeschrieben wurde. Maier, der 1945 nach amerikanischen Quellen und vielleicht auch noch später nur auf eine Vergrößerung Württembergs um den Unterlauf des Neckars spekuliert hatte, darf daher gemeinsam und gleichrangig mit Gebhard Müller ein „Vater des Südweststaats“ genannt werden.
Die gegen Ende der ersten Legislaturperiode des württemberg-badischen Landtags zunehmend spürbaren Spannungen zwischen Maier und der CDU, der Streit mit dem amerikanischen Landeskommissar General Gross zu Beginn des Jahres 1950 und vor allem das im Sommer dieses Jahres abzusehende Scheitern seiner Pläne, nach dem Wegfall vieler Kompetenzen des Landes im Gefolge der Einrichtung von Bundesinstitutionen in drastischer Weise Personal abzubauen, vergällten dem Ministerpräsidenten das Amt und ließen Rückzugspläne in ihm reifen. Als jedoch die CDU bei der zweiten Landtagswahl Ende 1950 eine herbe Niederlage erlitt und sich in der Folge beharrlich weigerte, der Regierung länger anzugehören, bildete er im Januar 1951 ein neues Kabinett nur aus FDP und SPD, das bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg im Frühjahr 1952 mit beachtlicher Effizienz arbeitete.
Es war diese Erfahrung vor allem, die Maier bewog, die CDU, obschon sie bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung mit Abstand stärkste politische Kraft geworden war, bei der Bildung der ersten Landesregierung für den neuen Südweststaat von jeder Mitwirkung auszuschließen und neben seiner eigenen Partei nur SPD und GB/BHE daran zu beteiligen. Daneben dürfte die Überlegung eine Rolle gespielt haben, den kulturpolitischen Vorstellungen der CDU, die auf eine Rekonfessionalisierung des Schulwesens abzielten, im Prozeß der Verfassunggebung einen Riegel vorzuschieben. Bundespolitische Erwägungen waren demgegenüber – anders, als es die Zeitgenossen wahrnahmen – kaum von Bedeutung. Da Maier mit der Wahl der Minister überdies ostentativ die Kontinuität zum Land Württemberg-Baden betonte, rief seine Regierungsbildung in den beiden südlichen Ländern, die mit dem Überleitungsgesetz vom 17. Mai 1952 endgültig aufgelöst wurden, und dort insonderheit im katholischen Lager starke Erbitterung hervor. Aber auch sonst war das Echo auf die erste Regierungsbildung im neuen Südweststaat fast durchweg negativ. Nicht nur Bundeskanzler Adenauer, der um seine Mehrheit im Bundesrat bei der Abstimmung über das Vertragswerk zur Westintegration fürchtete, auch Bundespräsident Heuss und die Bundes-FDP sowie in ganz besonderer Weise die Wirtschaft des Mittleren Neckarraums, die offen mit dem Entzug ihrer finanziellen Unterstützung drohte, signalisierten höchste Mißbilligung.
Diese überwiegend negative Resonanz bei den Zeitgenossen hat das Ansehen Maiers als des ersten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg auch in der Landesgeschichtsschreibung oft verdunkelt. Unberücksichtigt bleibt dabei, daß durch Maiers Par-Force-Ritt im April/Mai 1952 der vielgerühmte Verfassungskompromiß vom Herbst 1953 überhaupt erst möglich wurde, indem er die CDU erst durch die Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung zwang, viele ihrer Vorstellungen aufzugeben und Wege des Ausgleichs zu beschreiten. Objektiv ist dadurch ein – in den 1950er Jahren immerhin noch möglicher – Kulturkampf im deutschen Südwesten verhindert worden.
Maier war im Regierungsamt, dem er sich intensiver denn je widmete, freilich keine lange Frist mehr beschieden. Er geriet in heftige Strudel, als er mit Rücksicht auf die Wiedervereinigung Deutschlands den EVG-Vertrag und damit den Kurs der Westintegration der Bundesrepublik mit den Stimmen Baden-Württembergs zu Fall zu bringen suchte. Unter massivem Druck der Bundesregierung und der Bundes-FDP mußte er in dieser Frage schließlich doch einlenken und die Verträge passieren lassen. Die Landes-SPD fühlte sich dadurch aufs Äußerste brüskiert und düpiert; der ihr angehörende Justizminister Viktor Renner – bis dahin einer der wichtigsten Mitstreiter Maiers – trat von seinem Amt demonstrativ zurück. Schon im Mai 1953 wußte Maier daher, daß seine Zeit abgelaufen war. Vollends offenbar wurde dies wenige Wochen später, als sich Alex Möller, der starke Mann der südwestdeutschen Sozialdemokraten, mit Gebhard Müller auf einen Verfassungskompromiß und die Neubildung der Regierung verständigte. Der Ministerpräsident, der nunmehr auch von seinen eigenen Parteifreunden nicht länger Unterstützung zu gewärtigen hatte, ließ danach aus taktischen Gründen nur noch den Termin der Bundestagswahl verstreichen, ehe er am 30. September 1953 seinen Rücktritt auch offiziell erklärte. Der Weg für die CDU und eine Allparteienkoalition unter Führung von Gebhard Müller war damit frei.
1953-1956 und 1957-1959 gehörte Maier dem Deutschen Bundestag an. Beide Male legte er, der während der ganzen Zeit auch Landtagsabgeordneter blieb, das Bonner Mandat aus freien Stücken vorzeitig nieder. Im Bundestag ist er nicht stärker hervorgetreten. Der Nachwelt blieben nur seine Rede zum Fall John am 16. September 1954 und seine mit heftigen Attacken auf Verteidigungsminister Strauß gespickte Rede gegen eine Atombewaffnung der Bundeswehr am 20. März 1958 länger im Gedächtnis. Nach den Turbulenzen, die 1956 durch die Abspaltung des Ministerflügels bei der Bundes-FDP ausgelöst worden waren, wurde Maier im Januar 1957 als Garant liberaler Kontinuität zum Bundesvorsitzenden der FDP gewählt. Daß er diesem (ungeliebten) Amt nicht mehr seine ganze Energie widmen würde, zeigte er schon damit, daß er die Partei von einem Stuttgarter Büro aus führte. Tatsächlich blieb ihm ein maßgeblicher Einfluß nur bis zur Bundestagswahl von 1957 erhalten, für die er als Spitzenkandidat auftrat. Nach dem triumphalen Wahlsieg Adenauers mit absoluter Mehrheit resignierte Maier zusehends und überließ die Parteiführung immer mehr den Düsseldorfer „Jungtürken“ um Wolfgang Döring. Schon 1959 kündigte er seinen Rückzug aus der Bundespolitik an. Im Januar 1960 trat Erich Mende seine Nachfolge im Bundesvorsitz der FDP an. Maier behielt als Ehrenpräsident jedoch auf Lebenszeit Sitz und Stimme im Bundesvorstand.
Dem Stuttgarter Landtag gehörte Maier ununterbrochen von 1946 bis 1964 an. 1956-1960 war er dort Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Wasser und Verkehr, 1960-1964 Vorsitzender des Ausschusses für Verwaltung und Wohnungsbau. Auch in diesen Funktionen setzte er sich weiterhin für den Ausbau der Verkehrswege ein, namentlich für den – letztlich freilich nie in Angriff genommenen – Ausbau des Hochrheins zur Schiffahrtsstraße und die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Stuttgart nach Zürich. Seine letzte Zeit in der aktiven Politik war überschattet von einem Urteil des Staatsgerichtshofes, mit dem 1961 sein Landtagsmandat wegen einer unerlaubten Wahlabsprache mit der CDU kassiert wurde. Maier konnte die daraufhin angesetzte Nachwahl in seinem Wahlkreis Waiblingen II am 12. März 1961 jedoch zu einem persönlichen Triumph gestalten. Es war die letzte Volkswahl, der er sich gestellt hat.
Die ungehaltenen Reaktionen der Wirtschaft auf seine Regierungsbildung in Baden-Württemberg 1952 und die Erfahrungen mit Fritz Berg, dem Präsidenten des BDI, beim Versuch, der Bundes-FDP in den Zeiten seines Bundesvorsitzes eine Basisfinanzierung zu verschaffen, bewogen Maier in seinen letzten Lebensjahren, die sozialliberale Neuorientierung seiner Partei mit Kritik und unverhohlener Ablehnung zu begleiten. So drängte er gegenüber seinen Parteifreunden im Dezember 1966 darauf, die Koalition mit der CDU in Stuttgart nach dem Weggang Kurt Georg Kiesingers fortzusetzen; so sprach er sich Anfang 1968 gegen die Wahl Walter Scheels zum Bundes-Vorsitzenden der FDP aus und so machte er im Frühherbst 1969 Front gegen die Bildung der sozialliberalen Koalition in Bonn. In allen genannten Fällen drang er jedoch mit seinen Argumenten nicht mehr durch. Und auch seine noch 1970 vorgebrachten Warnungen, die Ostpolitik nicht ohne eine breite Fundierung - d. h. ohne Zustimmung der CDU/CSU – zu betreiben, verhallten ungehört. Maier starb im August 1971 in seiner Stuttgarter Wohnung wenige Wochen vor dem Freiburger Parteitag, auf dem die FDP ihre politische Neuorientierung auch programmatisch festschrieb. Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof seiner Vaterstadt Schorndorf gefunden.
Maier war ein sehr erfolgreicher Landespolitiker mit großer Ausstrahlung auf das heimische Publikum. Sein Erfolg rührte aus einer unnachahmlichen Mischung von Bodenhaftung und weiter Perspektive, von Volksnähe und dem Regierungsnimbus, von Pragmatismus und Treue zu den einmal gewonnenen liberalen Überzeugungen. Er ist nicht nur als ein Vater des Südweststaats hervorgetreten, sondern vor allem als weit vorausschauender Wirtschaftspolitiker, der zeitlebens dem Ausbau der Infrastruktur sein Hauptaugenmerk widmete, um dadurch bestmögliche Voraussetzungen für den Erfolg südwestdeutscher Unternehmen zu schaffen.
Daß ihm in der Politik jenseits der Landesgrenzen auf Reichs- oder Bundesebene so wenig Erfolg beschieden war, lag nicht etwa am begrenzten Horizont des Nur-Landespolitikers, sondern in der Hauptsache daran, daß Maier auf diesem weiteren Felde stets gegen den Hauptstrom stand: 1932/33 gegen einen fanatisch-irrationalen Nationalismus und die Neigung zur autoritären Lösung, in den 1950er Jahren aus Sorge um die Einheit der Nation gegen Adenauers Politik der Wiederbewaffnung und Westintegration und am Ende der 1960er gegen den radikalen Traditionsbruch und die Infragestellung alles Bestehenden. Insofern ihm vergönnt gewesen ist, in beiden deutschen Demokratien Verantwortung zu tragen, auf regionaler wie auf nationaler Ebene zu agieren und dabei Triumphe zu feiern wie grandiose Niederlagen zu erleben, hat Maier im 20. Jahrhundert ein politisches Leben geführt, das windungsreicher verlief und von schärferen Brüchen gezeichnet war als das vieler seiner Kollegen (zumindest in Südwestdeutschland). Es ist für die Nachwelt darum aber vielleicht auch faszinierender und an Lehren reicher.
Quellen: Nachlaß Maier Q 1/8 im HStAS. Bearb. von Wilfried Braunn, 1980; Nachlaß Maier. Nachtrag 1880-1983. Bearb. von Wilfried Braunn, 1992; Teilnachlaß im Archiv des deutschen Liberalismus in Gummersbach; Lucius D. Clay, Entscheidung in Deutschland, 1951; Theodor Heuss, Aufzeichnungen 1945-1947. Hg. von Eberhard Pikart, 1966; Theodor Heuss, Die Machtergreifung und das Ermächtigungsgesetz. Hg. von Eberhard Pikart, 1967; Theodor Heuss, Tagebuchbriefe 1955/63. Hg. von Eberhard Pikart, 1970; The Papers of General Lucius D. Clay. Germany 1945-1949. Hg. von Jean E. Smith, 2 Bde., 1974; Der Parlamentarische Rat. Akten und Protokolle. Bd. I: Vorgeschichte. Bearb. von Johannes Volker Wagner, 1975; Akten zur Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Hg. vom Bundesarchiv und vom Institut für Zeitgeschichte. 5 Bde., 1976-1983; Die Entstehung des Landes Baden-Württemberg. Eine Dokumentation. Bearb. von Paul Sauer, 1977; Alex Möller, Genosse Generaldirektor, 1978; Linksliberalismus in der Weimarer Republik. Die Führungsgremien der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Staatspartei 1918-1933. Bearb. von Konstanze Wegner, 1980; Gebhard Müller blickt zurück, 1980; Reinhold Maier, Die Reden, Bd. I (m. n. e). Bearb. von Wilhelm Hofmann, 1982; Theodor Heuss, Lieber Dehler!. Briefwechsel mit Thomas Dehler. Hg. von Friedrich Henning, 1983; Werner Stephan, Acht Jahrzehnte erlebtes Deutschland. Ein Liberaler in vier Epochen, 1983; Erich Mende, Die neue Freiheit 1945-1961, 1984; Adenauer: „Es mußte alles neu gemacht werden“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstandes 1950-1953. Bearb. von Günter Buchstab, 1986; Quellen zur Entstehung der Verfassung von Baden-Württemberg, 9 Bde. Bearb. von Paul Feuchte, 1986-1995; Wir suchen Deutschland. Reinhold Maier als Bundespolitiker. Hg. von Beate-Carola Padtberg, 1989; Kurt Georg Kiesinger, Dunkle und helle Jahre. Erinnerungen 1904-1958. Hg. von Rainer Schmoeckel, 1989; Theodor Heuss/Konrad Adenauer, „Unserem Vaterland zugute“. Der Briefwechsel 1948-1963, 1989; Reinhold Maier – Briefwechsel mit seiner Familie 1930-1946. Bearb. von Paul Sauer, 1989; Die Liberalen unter dem Vorsitz von Theodor Heuss und Franz Blücher 1949-1954. Bearb. von Udo Wengst, 2 Bde., 1990; Adenauer: „Wir haben wirklich etwas geschaffen“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1953-1957. Bearb. von Günter Buchstab, 1990; Die Liberalen unter dem Vorsitz von Thomas Dehler und Reinhold Maier 1954-1960. Bearb. von Udo Wengst, 1991; Die Liberalen unter dem Vorsitz von Erich Mende. Bearb. von Reinhard Schiffers, 1993; Adenauer: „... um den Frieden zu gewinnen“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1957-1961. Bearb. von Günter Buchstab, 1994; Quellen zur Entstehung der Verfassung von Württemberg-Baden. Bearb. von Paul Sauer, 2 Bde, 1995-1997
Werke: Der Reichsrat auf Grund der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 (Diss. jur., Manuskript), Heidelberg 1921; Ende und Wende. Das schwäbische Schicksal 1944-1946. Briefe und Tagebuchaufzeichnungen, 1948; Bedrängte Familie, 1962; Ein Grundstein wird gelegt. Die Jahre 1945-1947, 1964; Erinnerungen 1948-1953, 1966; Feldpostbriefe aus dem I. Weltkrieg 1914-1918 mit einer Einführung von Max Miller, 1966. Eine Auswahl mit mehr als 100 weiteren Artikeln, Aufsätzen, Redemanuskripten und hektographierten Beiträgen zur eigenen Lebensgeschichte bei Matz, Maier (vgl. hier unter Literatur), 515-519
Nachweis: Bildnachweise: u. a. in K.-J. Matz, Reinhold Maier (vgl. Literatur)

Literatur: Fritz Treffz-Eichhöfer, Reinhold Maier. Sein Weg und sein Wollen, 1953; Waldemar Besson, Württemberg und die deutsche Staatskrise 1928-1933. Eine Studie zur Auflösung der Weimarer Republik, 1959; Uwe Webster Kitzinger, Wahlkampf in Westdeutschland. Eine Analyse der Bundestagswahl 1957, 1960; Werner Stephan, Maier zum 75. Geburtstag, in: liberal 6 (1964), H. 5., 28-31; Festschrift zum 75. Geburtstag von Dr. Reinhold Maier, Hg. von I. C. Rösler, 1964; Heidegret Klöter, Der Anteil der Länder an der Wirtschaftspolitik der Weimarer Republik 1919-1933 (Diss. Bonn), 1967; Jörg Michael Gutscher, Die Entwicklung der FDP von ihren Anfängen bis 1961, 1967; Arnulf Baring, Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie. Bonns Beitrag zur europäischen Verteidigungsgemeinschaft, 1969; Eberhard Konstanzer, Die Entstehung des Landes Baden-Württemberg, 1969; Hermann Vietzen, Chronik der Stadt Stuttgart 1945-1948, 1972; Günther Haselier, Die Bildung des Landes Württemberg-Baden 1945/46, in: OS II (1973), 243-284; Werner Stephan, Aufstieg und Verfall des Linksliberalismus 1918-1933. Geschichte der Deutschen Demokratischen Partei, 1973; Rudolf Morsey, Entscheidung für den Westen. Die Rolle der Ministerpräsidenten in den drei Westzonen im Vorfeld der Bundesrepublik Deutschland, in: Westfälischen Forschungen 1974, 1-24; Paul Sauer, Demokratischer Neubeginn in Not und Elend. Das Land Württemberg-Baden 1945-1952, 1978; Reinhold Maier. Festschrift zum 90. Geburtstag. Hg. von der Reinhold-Maier-Stiftung, 1979; Die FDP/DVP in Baden-Württemberg und ihre Geschichte. Hg. von Paul Rothmund und Erhard R. Wiehn, 1979; Hans-Peter Schwarz, Die Ära Adenauer. Gründerjahre der Republik 1949-1957, 1981; Gunter Berg, Reinhold Maier, in: Persönlichkeit und Politik in der Bundesrepublik Deutschland. Politische Porträts. Hg. von Walther L. Bernecker und Volker Dotterweich, 1982, Bd. 2, 60-70; Fritz Treffz-Eichhöfer, Graswurzel-Demokratie. Vom Werden und Wachsen des Südweststaats Baden-Württemberg, 1982; Lutz Niethammer, Die Mitläuferfabrik. Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns, 1982; Bernd Burkhardt, Reinhold Maier, in: Ausstellungsreihe Stuttgart im Dritten Reich. Prolog. Politische Plakate der späten Weimarer Republik, 1982, 25-31; Paul Feuchte, Verfassungsgeschichte von Baden-Württemberg, 1983; Wilhelm Hofmann, Reinhold Maier, in: Demokraten. Profile unserer Republik. Hg. von Claus-Hinrich Casdorff, 1983; Udo Wengst, Staatsaufbau und Regierungspraxis 1948-1953. Zur Geschichte der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland, 1984; Bruce B. Frye, Liberal Democrats in the Weimar Republic. The History of the German Democratic Party and the German State Party, 1985; Dieter Hein, Zwischen liberaler Milieupartei und nationaler Sammlungsbewegung. Gründung, Entwicklung und Struktur der Freien Demokratischen Partei 1945-1949, 1985; Thomas Schnabel, Württemberg zwischen Weimar und Bonn 1928 bis 1945/46, 1986; Günther Serfas, „Lieber Freiheit ohne Einheit als Einheit ohne Freiheit“. Der Neubeginn der Demokratischen Volkspartei in Württemberg-Baden 1945/46, 1986; Klaus-Jürgen Matz, Reinhold Maier, in: NDB 15 (1987), 697-699; Klaus-Jürgen Matz, Reinhold Maier, in: Baden-Württembergische Portraits. Gestalten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, Hg. von Hans Schumann, 1988, 345-350; Kurt Gayer, Reinhold Maier, in: Die Villa Reitzenstein und ihre Herren. Die Geschichte des baden-württembergischen Regierungssitzes, 2. Aufl. 1989, 151-167; Klaus-Jürgen Matz, Reinhold Maier (1889-1971). Eine politische Biographie, 1989 (Bild); Paul Sauer, In stürmischer Zeit. Lebensbild des Menschen und Politikers Reinhold Maier (1889-1971), 1989 (Bild); Reinhold Maier 1889-1971. Ausstellung zum 100. Geburtstag des ersten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, 1989 (Bild); „Remstal-Politik“. Schorndorfer Symposion und Seminar Reinhold Maier zum 100. Geburtstag. Hg. von Götz E. Hübner, 1991; Paul Sauer, Reinhold Maier, in: Treuhänder des deutschen Volkes. Die Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen nach den ersten freien Landtagswahlen. Politische Porträts. Hg. von Walter Mühlhausen und Cornelia Regin, 1991, 53-77; Hans-Peter Schwarz, Adenauer. Der Staatsmann 1952-1967, 1991; Ralf Dahrendorf, Reinhold Maier: Volksmann aus Württemberg, in: ders., Liberale und andere, 1994, 160-170; Bettina Blank, Die westdeutschen Länder und die Entstehung der Bundesrepublik. Zur Auseinandersetzung um die Frankfurter Dokumente vom Juli 1948, 1995; Petra Weber, Carlo Schmid, 1996; Klaus-Jürgen Matz, Reinhold Maier, in: Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. Hg. von Manfred Asendorf und Rolf von Bockel, 1997, 404-406; Udo Wengst, Thomas Dehler 1897-1967. Eine politische Biographie, 1997
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