Feckenhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0902

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ortsname, der auf einen Personennamen zurückgeht, weist in die frühe Ausbauzeit. Das kleine Straßendorf mit kurzen Querstraßen liegt auf einem Höhenrücken zwischen Jungbrunnenbach und Knollenbach. Die kleine Markung umfasst 306 Hektar Fläche. Die Flur war 1789 in drei Ösche eingeteilt (»vorm Dissenhorn«, »auf des Teufelsloch oder Tannenösch«, »Ösch auf dem Eck oder Wannenösch«). Die Dreifelderwirtschaft hatte bis ins 19. Jahrhundert Bestand.
Historische Namensformen:
  • Ueccenhusa 0902
  • Vekkenhusen 1284
Geschichte: 902 wird der Ort urkundlich erwähnt, als das Kloster St. Gallen tauschweise Güter aus königlichem Besitz erhielt. An der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert ist mehrfach von einem Geschlecht von »Feckenhausen« die Rede, dessen Mitglieder als Bürger der Stadt Rottweil bezeichnet werden. Lediglich von Mechthild von Feckenhausen aber ist bekannt, dass sie auch im gleichnamigen Ort Güter besaß. Vor 1379 gehörte Feckenhausen zur Grafschaft Hohenberg. Damals verkaufte Graf Rudolf den Ort an den Rottweiler Bürger Konrad Bock, behielt sich aber den Wiederkauf vor. 1468 belehnte das Haus Habsburg, das 1381 die Grafschaft Hohenberg erworben hatte, den Rottweiler Bürger Balthasar Lutz mit Feckenhausen. Dieser wiederum veräußerte den Ort einschließlich der Ortsherrschaft 1514 an das Heilig-Geist-Spital in Rottweil. Danach vergab Habsburg Feckenhausen zusammen mit dem Jungbrunnen dem Spital zu Lehen. Feckenhausen lag im Bezirk der Freien Pürsch und somit übte die Reichsstadt die Hochgerichtsrechte aus. Die Dorfordnung von 1514 entstand vermutlich im Zusammenhang mit dem Übergang des Dorfes an das Spital. Neben einem Strafenkatalog enthält sie Regeln für das so genannte Jahrgericht. Im 17. Jahrhundert wurde die Niedergerichtsbarkeit des Spitals in Feckenhausen mehrfach vom Obervogt bestritten. Schließlich gelang es aber dem Spital, seinen Anspruch mit Hilfe des Rates durchzusetzen. Daneben bestand ein Dorfgericht, dem vier Mitglieder, darunter Vogt und Untervogt, angehörten. Das Vogtamt bekleidete normalerweise einer der Drittelmaier. Ab 1362 konnte das Spital nach und nach den gesamten Groß- und Kleinzehnt erwerben. Den letzten Anteil gaben die Rottweiler Johanniter 1550 gegen einen ewigen Zins ab. Ein Halbteil des Kornzehnten war Lehen der Grafen von Sulz. Um den Neubruchzehnt kam es Ende des 18. Jahrhunderts zu langwierigen Auseinandersetzungen mit dem Pfarrer von St. Pelagius in Rottweil-Altstadt. Kloster Rottenmünster hatte seit der Frühzeit bedeutenden Grundbesitz am Ort. Bereits 1301 erhielt es von Mechthild von Feckenhausen einen Hof und ein Gütlein in Feckenhausen, 1327 besaßen die Zisterzienserinnen fünf Höfe. Das Rottweiler Heilig-Geist-Spital verfügte in Feckenhausen seit 1306 über Güterbesitz, der in der Folgezeit zielstrebig ausgebaut wurde. Mit dem Erwerb der Ortsherrschaft 1514 kam auch das so genannte Bulachgütlein in den Besitz des Spitals. Es hat seinen Namen wohl von der Familie gleichen Namens, die Ende des 14. Jahrhunderts auf dem Jungbrunnen saß. Weitere bedeutende Erwerbungen gelangen 1579, 1586, 1673 und 1786. Im Zuge dieser Zukäufe kam auch das Widumgut von St. Pelagius in Rottweil-Altstadt in die Hände des Spitals (1579/1581). Feckenhausen fiel 1803 an Württemberg, Stadtoberamt Rottweil, 1806/08 Oberamt Rottweil.
Wirtschaft und Bevölkerung: Während man 1615 noch 13 Wehrpflichtige zählte, waren es 1675 lediglich fünf. 1692 lebten in Feckenhausen drei Bauern und fünf oder sechs Tagelöhner. In der Folgezeit erhöhte sich dann langsam die Zahl der Häusler. 1740/41 werden 14 Steuerzahler in Feckenhausen genannt, 1802 waren es dann 19, so dass mit einer Bevölkerung von 63 beziehungsweise 86 Personen gerechnet werden kann. Als es dem Spital 1579 und 1580/81 gelang, zwei große Höfe zu erwerben, richtete man einen ersten Teilbauhof ein. Dieser wurde auf eine festgelegte Anzahl von Jahren verliehen, wobei der Inhaber jeweils ein Drittel der Erträge abzuliefern hatte. 1612 wurde dieser Hof halbiert und an zwei Maier ausgegeben. Als 1673 ein weiteres großes Anwesen in den Besitz des Spitals kam, wurde dieses gleichfalls zum Drittel an einen Bauern verliehen. Einen kleineren Hof, den die Spitalpfleger 1786 erwarben, ließen sie in gleicher Weiser bewirtschaften. 1789 gehörten zu den drei Drittelhöfen mit jeweils rund 100 Jauchert, zum vierten, kleineren rund 55 Jauchert. Hinzu kamen zwölf Häuser ohne und zwei mit geringem Grundbesitz, so dass mit insgesamt 14 Taglöhnern zu rechnen ist. Von rund 214 Jauchert Allmende waren rund 57 Jauchert an Tagelöhner, 33 Jauchert an die vier Maier vergeben. Lediglich rund 121 Jauchert standen für Weidezwecke zur Verfügung. Hinzu kamen 199 Jauchert Waldungen auf der Dorfmarkung. Ein eigenständiges Dorfhandwerk hat die nahe Reichsstadt stets erfolgreich verhindert, so dass die Häusler nur als Knechte in der Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. 1698 wurde Feckenhausen lediglich ein Schneider zugestanden. 1581 kamen bei der Steingewinnung Mineraleinschlüsse zu Tage, die man für Silber hielt. Der Rottweiler Rat bemühte sich daraufhin erfolgreich bei den kaiserlichen Behörden um eine Steuerbefreiung für die Aufbaujahre des geplanten Bergwerks. Das Unternehmen musste schließlich aufgegeben werden, nachdem erkannt worden war, dass es sich bei dem fraglichen Material nicht um das erhoffte Silber gehandelt hat.

Ersterwähnung: 1548
Kirche und Schule: Feckenhausen gehörte zum Sprengel der Pfarrei St. Pelagius in Rottweil-Altstadt. Die seelsorgerliche Betreuung wurde immer wieder als unzureichend empfunden, aber erst 1803 konnte eine eigene Pfarrei eingerichtet werden. Erste Hinweise auf eine St. Michaelskapelle (»Sannt Michelskirch«) gibt es 1548. Ab 1550 ist eine eigene Heiligenpflege belegbar. 1592 beteiligte sich das Spital an Bauarbeiten an einer Kapelle in Feckenhausen. 1710 wurde sie nachweislich neu erbaut. Seit 1729 versuchte die Ortsobrigkeit die Anstellung eines Schulmeisters durchzusetzen. Erste Hinweise auf Schulunterricht in Feckenhausen gibt es 1734. Unterricht wurde jeweils im Winterhalbjahr durch den Mesner erteilt. Ein eigenes Schulhaus konnte 1833 erbaut werden. Die Kirche St. Michael brannte 1871 ab und wurde wiederaufgebaut. Die Evangelischen nach Rottweil.
Patrozinium: St. Michael
Ersterwähnung: 1548

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