Aschhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1163

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im Plattenwald, auf einer Hochfläche am südlichen Ende der Gemarkung, konnten Reste einer urnenfelderzeitlichen Siedlung nachgewiesen werden, und noch heute ist dort ein Abschnittswall zu erkennen, der vielleicht in der Hallstatt- oder Latènezeit angelegt wurde. Das Dorf Aschhausen entstand freilich erst in der Ausbauzeit des frühen Mittelalters; darauf deutet sein seit 1163 (»Askeshusen«) bezeugter, von einem Personennamen abgeleiteter Name hin. Den links des Bachs, am Schlossweg gelegenen Ortsteil bezeichnete man in älterer Zeit als »Vorhof«. Zu Füßen des Zargenbuckels, auf einem Sporn über dem Erlenbachtal, liegen die Reste der einstigen Burg Urhausen. 1228 von den Herren von Boxberg an Würzburg zu Lehen aufgetragen, war sie hernach im Besitz der Pfal von Aschhausen (1321/33), von Uissigheim (1359 und 1385), von Rosenberg (1369/85), von Berlichingen (1390/1574) und von Aschhausen (1497/1591). Obwohl bereits 1434 als Burgstall bezeichnet, lassen archäologische Funde eine Nutzung bis ins 16. Jahrhundert erkennen. Vom 14. bis ins frühe 16. Jahrhundert führte ein Zweig der in Aschhausen, Berlichingen und anderwärts gesessenen Ritteradligen mit dem Radwappen den Namen von Urhausen. Seit der Wende zum 17. Jahrhundert gehörte die abgegangene Burg mit ihren Gütern zur Herrschaft Aschhausen. Im Nordosten, unmittelbar an der Straße von Marlach nach Erlenbach, bestand einst die Siedlung Ottohausen (Flurname, 1303 »Ottenhusen«), die bereits 1564 wüstgefallen war, deren separate Gemarkung aber noch am Ende des 18. Jahrhunderts existierte. Dorf und Schloß Aschhausen liegen einander an den Hängen des waldreichen Erlenbachtals gegenüber. Einige neue Wohngebäude bestehen seit 1972.
Historische Namensformen:
  • Askeshusen 1163
Geschichte: Unter dem Namen von Aschhausen sind zwischen den Jahren 1163 und 1194 edelfreie Herren bezeugt, über deren genealogische Zuordnung Unklarheit besteht. Spätestens seit 1234 waren hier Ministerialen der Edelherren von Krautheim-Boxberg beziehungsweise von Dürn ansässig, die nach Ausweis ihres Wappens (in Rot ein silbernes fünfspeichiges Rad), in den Abstammungs- und Verwandtschaftskreis der von Berlichingen, von Bieringen, von Eicholzheim, von Klepsau und von Marlach gehören; zum Teil führten sie die Beinamen Pfal und Leitgast. Begütert ganz überwiegend in der näheren Umgebung, trugen die von Aschhausen Lehen von den Erzbischöfen von Mainz und den Bischöfen von Würzburg sowie von den Grafen von Wertheim und von Hohenlohe. Verschwägert waren sie mit dem Ritteradel im Kraichgau, im Odenwald und am Kocher. Der bedeutendste Vertreter der Familie, Johann Gottfried (gestorben 1622), war Bischof von Bamberg und Würzburg. 1657 ist der Mannesstamm des Geschlechts erloschen. Eine andere Familie, die gleichfalls den Namen von Aschhausen trug, sich aber nur bis ins spätere 14. Jahrhundert nachweisen lässt, führte einen Adlerrumpf im Wappen. Die Herrschaft im Dorf ging teils vom Erzstift Mainz (1315 Offenhaus), teils vom Hochstift Würzburg (1333/34) zu Lehen und war bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Besitz einer Ganerbschaft, an der dem Burgfrieden von 1393 zufolge neben denen von Aschhausen die von Adelsheim, von Berlichingen, von Bieringen, von Angelloch und die Leitgast beteiligt waren. Nachdem 1478 die von Braubach gen. von Angelloch ihren Anteil verkauft hatten, beschränkte sich die Gemeinschaft nur noch auf Angehörige der Familie von Aschhausen. Mit deren Aussterben fiel das Lehen an Mainz zurück und wurde 1671 samt aller hohen und niederen Obrigkeit an das Kloster Schöntal verkauft; ein Hochgericht wurde 1712 errichtet. Im Spätjahr 1802 von Württemberg säkularisiert, gelangte das Gut im Sommer 1803 zusammen mit dem Reichserbbanneramt, allerdings ohne landesherrliche Befugnisse, an die Grafen von Zeppelin. Die alte Burg aus dem 12./13. Jahrhundert wurde 1523 im Zuge der Absberg-Fehde vom Schwäbischen Bund zerstört; erhalten blieb nur der Bergfried. Der bestehende Bau stammt von 1579 und erfuhr in den Jahren 1713 bis 1740 seine Umgestaltung zu dem stattlichen, von zwei gewaltigen Rundtürmen flankierten Prälatenschloss, das noch heute das Ortsbild prägt und in dem die Grafen von Zeppelin wohnen. Als Grundbesitzer und Rentenbezieher erscheinen im Lauf der Jahrhunderte so gut wie ausschließlich die Ganerben und ihre Verwandtschaft (1353 von Talheim) sowie hernach das Kloster Schöntal beziehungsweise die Grafen von Zeppelin. Auch der Zehnt war allzeit ganz im Besitz der Schloss- und Ortsherrschaft. Aschhausen gehörte bis 1810 zum Oberamt Schöntal, bis 1811 zum Oberamt Neckarsulm, danach zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Künzelsau. —1523 wurde die Burg durch den Schwäbischen Bund im Rachefeldzug gegen die Verbündeten des Raubritters Hans Thomas von Absberg zerstört, seit 1537 aber neu errichtet. Abt Angelus von Schöntal erbaute an ihrer Stelle seit 1713 unter Verwendung einzelner älterer Bauteile das heutige Schloß.
Wirtschaft und Bevölkerung: Die Einwohnerzahl belief sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts auf rund zweihundert und nahm bis zum Jahr 1800 auf etwa 250 zu. Ihren Lebensunterhalt fand die Bevölkerung in Ackerbau und Viehzucht. Im 18. Jahrhundert gehörte zum schöntalischen Schlossgut eine Schäferei. Eine herrschaftliche Mühle am Erlenbach ist seit 1315 bezeugt, eine Ziegelhütte vor 1678 und ein Wirtshaus seit 1789 (Zum Hirsch).

Name: Burg/Schloss Aschhausen – abgegangene Burg Urhausen (1228)
Datum der Ersterwähnung: 1200 [12./13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1315 [1315/16]
Kirche und Schule: Ursprünglich dürfte Aschhausen kirchlicher Filialort von Merchingen gewesen sein. 1453 hatte es eine eigene Pfarrei und gehörte zum Landdekanat Buchen. Das Patronatsrecht lag bei der Herrschaft. Die älteste, angeblich 1315/16 gegründete Kirche ging offenbar 1523 zusammen mit dem Schloss unter. Abgesehen von einer kleinen, an einen Totschlag (1538) erinnernde Kapelle am Schlossweg (abgegangen) hatte der Ort danach kein Gotteshaus und auch keinen Seelsorger mehr, wurde von den umliegenden Pfarreien mitversehen. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts fand die Reformation nur vorübergehend Eingang. In schöntalischer Zeit war Aschhausen zunächst Filiale von Winzenhofen (1671), dann von Bieringen (1673), und hatte seit 1685 eine Pfarrkuratie. Bei der 1696 geweihten Sankt Nikolaus-Kapelle handelt es sich allem Anschein nach um die 1748 für den Gemeindegottesdienst geöffnete Schlosskapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit mit den Konpatrozinien Mariä Himmelfahrt, Sankt Nikolaus und anderen. Ein Schulmeister findet 1714 Erwähnung. Bis 1833/34 wurde die St. Georgskirche als klassizistischer Bau neu errichtet. Seit 1807 ist Aschhausen erneut katholische Pfarrei. Evangelische zu Schöntal.
Patrozinium: St. Nikolaus / St. Georg
Ersterwähnung: 1696 [1696 und 1833/34]

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