Malsch - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1065 [Kopialüberlieferung 13. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Großes Haufendorf in der Vorhügelzone vor dem Steilabbruch des nordwestlichen Schwarzwaldes zur Rheinebene. Lage in einem flachen Tal. Neubauten an den sanften Hängen und im Nordwesten bis zur Bahnlinie Rastatt-Ettlingen-Karlsruhe. Gewerbliche Entwicklung westlich der Bahn.
Historische Namensformen:
  • Malsche 1065 [Kopialüberlieferung 13. Jahrhundert]
Geschichte: 1065 (Kopialüberlieferung 13. Jahrhundert) Malsche, entweder von Malsgaha, trüber, lehmiger Bach oder von malsc, steil aufragend (vgl. den Mahlberg). Trotz später Bezeugung wohl Siedlung der Merowingerzeit. Weißenburger Besitz. Als Lehen des Klosters Weißenburg in der Hand der Grafen des Ufgaus namens Reginbodo, der jüngere Reginbodo nannte sich um 1100 Graf von Malsch. Als sein Sitz ist der Burgstadel Waldenfels auf der einstigen Gemarkung Waldprechtsweier anzusehen. Waldprechtsweier wie auch Völkersbach und Freiolsheim (vgl. Stadt Gaggenau, Landkreis Rastatt) gehörten zur Malscher Markgenossenschaft und sind offenbar Ausbauorte des Hochmittelalter, vielleicht auf Initiative der Grafen von Malsch angelegt. In Malsch Hirsauer und Klosterreichenbacher Besitz. Als Nachfolger der nach 1115 nicht mehr genannten Grafen vor 1149 die Herren von Eberstein zu erkennen, durch diese ab 1172 zwei Grangien für die Zisterzienser von Herrenalb gestiftet. Erben ihrer Ministerialen in Malsch die von Öwisheim. Als Nachfolger der Ebersteiner die Markgrafen von Baden, von 1256 nachweislich im Besitz der Herrschaft in Malsch als Weißenburger Lehen. 1298 verpfändeten diese zunächst vorübergehend Malsch an das Kloster Herrenalb. 1318/22 verkauften sie es endgültig den Zisterziensern. Ab 1344 übte Württemberg die Schirmherrschaft aus, bis es diese 1497 wieder an Baden abtrat. Trotzdem wurde Malsch in der Reformation durch Württemberg eingezogen und 1603 tauschweise an die Linie Baden-Durlach abgegeben, im 30jährigen Krieg an Baden-Baden, das ohnehin die Landeshoheit beanspruchte, ausgeliefert. Am 9.7.1796 konnte der französische General Moreau Erzherzog Karl in der Schlacht bei Malsch aus der Rheinebene verdrängen. Bis 1937 zählte Malsch zum Amt Ettlingen, 1937/38 vorübergehend zu Rastatt, dann zum Landkreis Karlsruhe.

Ersterwähnung: 1340
Kirche und Schule: Die Kirche, im Spätmittelalter St. Cyriak geweiht, wurde 1340 mit Bewilligung der Grafen von Eberstein durch Wigand von Berghausen an das Kloster Lichtental geschenkt und 1345 diesem Kloster inkorporiert. Evangelisches Bekenntnis 1556 durch Württemberg eingeführt, im 30jährigen Krieg wieder unterdrückt. Zum katholischen Pfarrsprengel bis ins 18. Jahrhundert auch Freiolsheim, Moosbronn und Waldprechtsweier gehörig. Die spätmittelalterliche Kirche bis auf den Kern des Turmes 1824-1827 durch einen Neubau ersetzt. Heute sind Sulzbach und Waldprechtsweier Nebenorte der evangelischen Pfarrei Malsch. Evangelische Kirche 1956 erbaut.
Patrozinium: St. Cyriak
Ersterwähnung: 1340
Jüdische Gemeinde: Die seit dem 18. Jahrhundert in Malsch nachweisbaren Juden erhielten 1885 eine Synagoge, die 1938 der Zerstörung anheimfiel.

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