Dinkelberg

(Naturraum Nr. 161)

Der Dinkelberg in der Großlandschaft Hochrheingebiet - Quelle LUBW
Der Dinkelberg in der Großlandschaft Hochrheingebiet - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Der Dinkelberg, der zusammen mit dem Hochrheintal die naturräumliche Haupteinheit Hochrheingebiet ausmacht, ergänzt als eigenständige tektonische und naturräumliche Einheit die Vorbergzone des Schwarzwaldes im Süden.

Durch das breite Tal der Untern Wiese vom naturräumlich noch zum Hochschwarzwald zählenden Weitenauer Bergland getrennt und nach Süden mit markantem, steilem Abbruch zum Hochrheintal auf 280 m über NN abfallend, zieht sich der bis 535 m über NN (Hoher Flum) ansteigende Dinkelberg vom Rheinknie im Westen bis zur Wehra im Osten. Er wird hauptsächlich aus Muschelkalk sowie Keuper und Juragesteinen aufgebaut, die sich aufgrund extremer tektonischer Beanspruchung durch eine hochgradige Verkarstung auszeichnen (Badischer Karst). Sie äußert sich in Trockentälern, Dolinenfeldern und zahlreichen, zum Teil begehbaren Höhlen.

Im Westen und Osten besteht der Dinkelberg aus Hochschollen, die im zentralen Teil durch eine grabenartige Einsenkung getrennt werden. Dort ermöglichte angeschwemmter Tonmergel ein dichtes, ständiges Gewässernetz, das nach Norden und Süden gerichtet ist. Über markante kurze und steile Talschluchten fällt es zum Hochrheintal.

Karstsee am Dinkelberg bei Schopfheim - Quelle LMZ BW
Karstsee am Dinkelberg bei Schopfheim - Quelle LMZ BW

Dem Schwarzwald vorgelagert erweist sich der Dinkelberg als regenreich aber sonnenbegünstigt. Über dem kalk- bzw. lehmhaltigen Gesteinsuntergrund entstehen kleinräumig rasch wechselnde, meist nur mäßig gründige Böden, auf denen von Natur aus wärmeliebenden Buchen- und Eichenmischwälder wachsen. Heute überwiegt Wald nur noch leicht das Offenland, das sich vor allem aus Grünland und nachrangig aus Ackerflächen um Dörfer und Einzelhöfe zusammensetzt. Als floristische Besonderheit hebt sich besonders der Südabfall des Dinkelbergs mit Flaumeichenwäldern und natürlichen Buchsbaumstandorten heraus, die in dieser Form als einzigartig in Deutschland gelten und am Grenzacher Horn unter Naturschutz stehen.

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