Das Donauried

(Naturraum Nr. 045)

Das Donauried in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW
Das Donauried in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Das Donauried erstreckt sich als große Niedermoor-Ebene von der Einmündung der Iller in die Donau bei Neu-Ulm im Westen bis zum Donaudurchbruch bei Neuburg in Bayern. Der Naturraum gehört größtenteils zum Land Bayern, ein kleiner Teil im Nordwesten zum Land Baden-Württemberg. Im Norden grenzt das Donauried an die Lonetal-Flächenalb, an den anderen Seiten schließen der bayerische Teil des Donaurieds und im Südwesten die Iller-Lech-Schotterplatten an.

Die flachwellige Flusslandschaft vermittelt zwischen den Donau-Iller-Lech-Platten im Süden und der Schwäbischen Alb im Norden. Das offene, weite Land wird durch eine würmeiszeitliche, nach Nordosten nur flach einfallende Kiesebene gebildet. Es ist eine alpine Schmelzwasserrinne, die hauptsächlich von den Alpenflüssen wie der Iller geprägt wird. Ihre Breite wächst von zunächst drei bis auf schließlich sieben Kilometer an. 

Das Donauried bei Langenau - Quelle LMZ BW
Das Donauried bei Langenau - Quelle LMZ BW

Die Landschaft des Donauried gliedert sich wiederum in verschiedene Zonen. Im Norden liegen waldfreie und teils intensiv ackerbaulich genutzte Hochterrassen, die zum Teil auch fruchtbare Lössdecken zeigen. An diese schließen sich jungpostglaziale Schotterflächen mit Trockenstandorten an. Auch diese werden in der Regel für den Ackerbau genutzt. Südlich folgen dann die eigentlichen Riedflächen. Hier sind aufgrund der langen Verschleppung der Seitengewässer stromabwärts größere Gebiete mit schlechten Abflussverhältnissen und Mooren entstanden. Die teils massiven menschlichen Eingriffe mit umfangreichen Wasserbaumaßnahmen, Torfabbau und Kiesgewinnung und die Donaubegradigung im 19. Jahrhundert haben zur Trockenlegung großer Flächen geführt, die heute als Ackerland, aber auch als Wiesen- und Weideland genutzt werden. Mittlerweile sind durch diese Maßnahmen grundwasserferne Standorte vorherrschend.

Zur Donau hin folgt schließlich der Auwaldgürtel, der sich hier aufgrund der hohen Gewässerdynamik erhalten hat. Der baden-württembergische Teil umfasst allerdings nur das Donauried nördlich dieses Gürtels. Die Schotterkörper des Talzuges bilden zusammen mit dem Karstgrundwasser der Alb ein wertvolles Wasserreservoir. Das württembergische Donauried hat ein 315 qkm großes Einzugsgebiet auf der angrenzenden Albhochfläche mit einem jährlichen Grundwasserzustrom von rund 87 Millionen Kubikmetern. Die Landeswasserversorgung Baden-Württemberg betreibt schon seit 1910 bzw. 1912 Wasserwerke u.a. in Langenau und Niederstotzingen und versorgt mittlerweile rund 3 Millionen Menschen aus dem Donauried mit Trinkwasser.

Neben der Landwirtschaft spielt die Kiesgewinnung eine große Rolle, bedeutet aber auch deutliche Eingriffe in die Landschaft, wie die zahlreichen Baggerseen im Naturraum zeigen. Im gesamten Donauried bestehen etwa 700 Baggerseen. Das Donauried ist zudem auch Hochwasserabfluss- und dessen Rückhalteraum. Als weitere landschaftsverändernde Elemente kommen die Energieerzeugung und die Erschließung des Raumes durch Verkehrswege hinzu. Von zunehmender Bedeutung sind auch die Erholungsgebiete besonders an den Baggerseen und in den Auwaldbereichen. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge liegen zwischen 630 -700 mm, die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 8 Grad Celsius.

Die dauerhafte Besiedlung des Donaumooses begann schon zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert nach Christus, eine umfangreiche Erschließung der Moore und des Kernbereiches dagegen erst im 19. Jahrhundert mit der Donaukorrektion (1806-1867) und zahlreichen anderen wasserbaulichen Eingriffen. Während das Donautal nur relativ dünn besiedelt ist, sind auf den Hochflächen zahlreiche größere Siedlungen bandartig aneinandergereiht. Im baden-württembergischen Teil des Donaurieds leben heute etwa 16.000 Menschen auf einer Fläche von nur 68 qkm; dies bedeutet eine hohe Besiedelungsdichte von 238 Einwohnern/qkm. Rund 7,5 Prozent der Fläche entfallen auf Siedlungen, fast 92 Prozent auf Offenland, während der Waldanteil mit nur 1,04 Prozent sehr gering ist.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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