Die Riß-Aitrach-Platten

(Naturraum Nr. 041)

Die Riß-Aitrach-Platten in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW
Die Riß-Aitrach-Platten in der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die Riß-Aitrach-Platten gehören als naturräumliche Untereinheit zu der im Südosten Baden-Württembergs liegenden Naturraumlandschaft der Donau-Iller-Lech-Platte, die den während der Würmeiszeit nicht vergletscherten Teil des Alpenvorlandes umfasst. Die riß- und mindelzeitlichen Vereisungen des Rheingletschers haben das Bild der Landschaft geprägt. Die auch als Oberschwäbische Hochebene bezeichnete Donau-Iller-Lech-Platte grenzt im Nordwesten an die Schwäbische Alb, im Nordosten an die Fränkische Alb, im Osten an das Unterbayerische Hügelland und weiter südlich an die Isar-Inn-Schotterplatten. Zu den Riß-Aitrach-Platten gehört der Ostteil der Altmoränenlandschaft des rißeiszeitlichen Rheingletschers. Sie sind die Fortsetzung des Altmoränengebietes östlich der Donau-Aiblach-Platten. Im Süden und Südwesten bildet der Jungmoränenwall mit seinen randlichen Abflussrinnen ihre Grenze, im Osten ist es die zur Iller entwässernde Aitrach. Der Außenrand der Altmoräne, an den sich die Aufschüttungs- und Terrassenlandschaften des Rißtales und der Holzstöcke anschließen, begrenzt die Riß-Aitrach-Platten im Norden.

Biberach an der Riß - Quelle LMZ BW
Biberach an der Riß - Quelle LMZ BW

Naturräumlich grenzt das Gebiet im Norden an das Hügelland der unteren Riß, im Osten an die Holzstöcke, im Süden an das Westallgäuer Hügelland und im Westen an das Oberschwäbische Hügelland und die Donau-Ablach-Platten. Die durch die rißeiszeitliche Grund- bzw. Endmoräne geformte Landschaft ist leicht gewellt und wird durch typische Erscheinungsformen wie Schmelzwasserrinnen, Toteislöcher oder Drumlins geprägt. Darunter liegt eine mächtige eiszeitliche Schotterschicht, die zum Teil in Hanglagen aufgeschlossen ist. Sie liegt durchschnittlich auf etwa 550 bis 600 m über NN, steigt im Osten aber auf bis über 700 m an.

Ein Großteil des Naturraumes vor allem im Südosten ist vernässt oder anmoorig. Abhängig von der Höhenlage und der Grundwasserbeeinflussung wechseln sich Parabraunerden und Gleyböden ab. Im von der Riß durchflossenen Nordwesten wird der Ackerbau durch eine Lössbedeckung begünstigt, allerdings herrscht in den feuchten Tallagen Grünlandwirtschaft vor. Aufgrund des in den verbreiteten eiszeitlichen Fließerden von West nach Ost abnehmenden Lössanteiles sowie der höheren Niederschläge und der zunehmenden Höhe verschlechtern sich die Anbaubedingungen entsprechend, so dass hier der Ackerbau zurückgeht und die Grünlandnutzung in den Vordergrund tritt. Es dominiert das offene Land mit Wiesen und Weiden. Die Waldflächen in verteilt liegenden Waldinseln sind überwiegend auch aus forstwirtschaftlichen Gründen mit Fichten bestanden. Der Anteil des Offenlandes liegt bei fast 70 Prozent, der Anteil der Waldflächen bei 26,3 Prozent.

Im Gebiet der Riß-Aitrach-Platten liegt mit dem ungefähr 1812 Hektar großen Wurzacher Ried auch das größte und weitgehend noch intakte Hochmoorgebiet Mitteleuropas, dessen Entstehung bis in die Rißeiszeit zurückreicht. Rund ein Drittel der Fläche sind unberührtes Hochmoor (Regenmoor), ein Drittel entfällt auf Niedermoor und das letzte Drittel auf die bis in die 1990er Jahre für den Torfabbau – Badetorf für Kurbetriebe – genutzten Hochmoorbereiche. 1981 wurde das Wurzacher Ried Naturschutzgebiet.

Die Jahresniederschläge sind im östlichen, stärker reliefierten Altmoränenhügelland der Riß-Aitrach-Platten deutlich ausgeprägter als etwa im westlichen Teil und liegen zwischen 800 mm im Nordwesten und bis zu 1600 mm im Südosten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt abhängig vom Relief bei etwa 7 Grad Celsius an den Hängen und bis zu 7,5 Grad Celsius in den geschützteren Tälern.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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