Marderhund

Das Tier wurde in Osteuropa gezielt als Pelztier angesiedelt

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Schaupräparat eines Marderhundes [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]
Schaupräparat eines Marderhundes [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]

Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides) kam ursprünglich in Ostasien von Ostsibirien bis Nordvietnam vor. Inzwischen ist er in weiten Teilen Europas verbreitet. In Deutschland findet man ihn seit den 1960er Jahren, seit den 1970er Jahren auch in Baden-Württemberg.

Der Marderhund wurde 1928 gezielt als Pelztier in der Ukraine angesiedelt. Seit den 1940er Jahren erfolgten Ansiedlungen im Westen Russlands und eine rasche aktive Ausbreitung nach Westen mit enormen Bestandszunahmen. Er bevorzugt Flussniederungen mit Feuchtwiesen, Auwäldern und Gewässern. Meist lebt er als Einzelgänger oder verpaart, ist dämmerungs- und nachtaktiv. Marderhunde sind gute Schwimmer und Kletterer und nutzen ein großes Spektrum pflanzlicher und tierischer Nahrung.

Der Marderhund wird als potenziell invasive Art eingestuft, weil man vermutet, dass er heimische Arten gefährden sowie Krankheiten und Parasiten übertragen kann. Er ist Endwirt des Fuchsbandwurms und von Fadenwürmern. Auch können die Tiere Tollwut übertragen.

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