Pazifischer Nordkaper

Das größte Exponat des Naturkundemuseums Karlsruhe

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Skelett eines Pazifischen Nordkapers [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Volker Griener]
Skelett eines Pazifischen Nordkapers [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Volker Griener]

Das imposante Walskelett eines Pazifischen Nordkapers (Eubalaena japonica) ist das größte Exponat im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe. Es stammt von einer Walkuh, die 1968 zu Forschungszwecken vor der Pazifikküste Russlands erlegt wurde. Sie wog fast 29 Tonnen, war 12,60 Meter lang und ihre Schwanzflosse (Fluke) war 4,85 Meter breit. Nur wenige Museen zeigen ein komplettes Nordkaperskelett – einer ohnehin sehr seltenen Walart. Die Knochen sind noch weitestgehend original, die Knorpelmasse des Skeletts wurde aus Gips ergänzt.

An diesem Skelett ist schön zu erkennen, wie sich aus der Form eines Körperteils Rückschlüsse auf dessen Funktion ziehen lassen. Die Vorfahren der Wale waren Landsäugetiere. Im Laufe der Evolution haben sich die vorderen Gliedmaßen zu breiten Flossen, den sogenannten Flippern, entwickelt. Damit steuert der Wal und stabilisiert sich beim Schwimmen. Hintere Gliedmaßen sind stark reduziert und dienen als Ansatzpunkt für Muskeln. Das Becken ist kaum noch zu erkennen.

Nordkaper gehören zu den Bartenwalen. Anstelle von Zähnen besitzen sie am Oberkiefer Barten. Das sind lange Hornplatten, deren Enden ausgefranst sind. Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von Krill, kleinen Krebsen, die sie zusammen mit riesigen Mengen an Wasser ins Maul aufnehmen. Mit den Bartenfransen filtern sie den Krill aus dem Wasser.

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